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Cosima:

Als ich mich für die Schule fertiggemacht hatte lief ich runter. Dad war anscheinend schon früh losgegangen. Und das gab mir den Entschluss, dass er bei Mom war. Denn so früh fing seine Schicht nicht an.

Ich bereitete mir einen Müsli vor.
Wäre jetzt Lia hier gewesen hätte ich Gesellschaft gehabt. Aber sie war im Kinderheim. Hoffentlich war sie gut gelaunt und konnte wenigstens was essen, denn ich bekam mein Müsli kaum runter.

Zwischen den Gedanken merkte ich, dass meine Schale schon leer war. Ich wusch sie ab und packte mir noch schnell einen Apfel, den ich mir in die Tasche warf.

Tami hatte mir geschrieben, dass sie mich schon freudig in der Schule erwartete. Seit der Party hatten wir uns nicht mehr gesehen. Entweder hatte sie was angestellt oder sie wollte mir was wichtiges erzählen.

Ich schulterte meine Tasche und verließ das Haus.

,,Guten Morgen, Miss."

Erschrocken sah ich auf und erkannte einen Mann im schwarzen Anzug vor mir. Hinter ihm parkte ein schwarzer SUV, was wohl ihm gehörte.

Misstrauisch sah ich ihn an.
,,Ja?"
,,Ich wollte Sie nicht erschrecken. Tut mir leid. Es ist der Befehl von Mr. Suarez, dass ich Sie in die Schule fahre.", meinte er jetzt.
Ich runzelte die Stirn.
,,Miguel?"
Der Mann nickte.

Warum sollte mir Miguel jemanden schicken, der mich abholen sollte. Außerdem, der Mann vor mir sah creepy aus. Und nochmal außerdem, seit wann hatte Miguel Bodyguards?

Seit wann willst du das denn wissen?

Etwas misstrauisch blickte ich dem Mann entgegen bis ich schließlich nickte.
,,Wenn Sie aber kurz warten würden. Ich hab noch ein wichtiges Dokument vergessen", meinte ich.
In seinen Augen blitzte irgendwie was auf und er nickte.

Schnell verschwand ich im Haus und zog mein Handy hervor. Nein, das ganze war mir echt nicht geheuer gerade.
Ich suchte nach Miguels Nummer, den ich vor drei Wochen von ihm in der Nachhilfestunde geholt hatte und drückte auf Anruf.
Er sollte mir erst bestätigen, dass dieser komische Mann zu ihm gehörte.

,,Ja?", seine raue Stimme ertönte und bescherte mir ein Kribbeln.
,,Miguel, ich bin's."
,,Cosima?"
Meinen Namen aus seinem Mund zu hören klang irgendwie komisch, denn sonst nannte er mich ja immer Chica.

,,Ja, Cosima. Also ich wollte dir sagen, dass es echt nicht nötig gewesen wäre, einen Chauffeur zu schicken damit er mich in der Schule ablässt. Woher kennst du außerdem so komische Männer", fragte ich und wartete auf eine Antwort.
,,Was meinst du? Ich hab niemanden zu dir geschickt, Bella." Seine Stimme klang verwirrt.

Ich hatte es doch gewusst.

,,Vor meiner Tür steht aber ein Mann der behauptet dass du ihn damit beauftragt hast."
,,Was?... Mierda! Cosima, wo bist du gerade?" Seine Stimme klang plötzlich gestresst und ich hörte schnell Schritte und plötzlich eine Autotür zuknallen.
,,Ich bin zu Hause. Ich wollte nur sicher gehen, ob das auch stimmt was der Typ sagt, aber anscheinend nicht.", gab ich verwirrt zurück. Und jetzt hatte ich ehrlich gesagt Schiss.
Wenn Miguel mir kein Streich spielte wollte mich dieser Mann also entführen!

,,Der labert völligen Bullshit. Bleib im Haus und öffne die Tür niemandem bis ich da bin. Hast du mich gehört, Bella!",sprach er aufgewühlt ins Handy.
Perplex blinzelte ich und nickte.
,,Ja... okay. Mach ich."

Benommen legte ich auf und lief ins Wohnzimmer. Aus dem Fenster sah ich den Mann der ungeduldig auf mich wartete.
Eine Gänsehaut überkam mich. Der Typ wollte mich tatsächlich entführen.
Aber warum kam er im Namen von Miguel vor meine Tür und tat so nett?

Gestresst fuhr ich mir über die Haare und lief im Wohnzimmer auf und ab.
Mein Blick fiel auf die Uhr. Eine Minute vergingen. Zwei Minuten.
Der Mann hatte sicher schon lange verstanden, dass ich gelogen hatte.
Ich hatte Angst.
Was wenn er die Tür aufbrach?
Oder ein Fenster einschlug und auf die Weise eintrat?
Ich wollte mich dem Fenster nicht nähern.

Gestresst setzte ich mich auf die Couch und knetete meine Finger.
Ungeduldig wartete ich auf Miguel. Noch nie zuvor hatte ich so sehnsüchtig auf ihn gewartet.

Tausende von Fragen kamen auf, die ich nicht beantworten konnte.

Plötzlich hämmerte jemand an die Haustür. Ich schrak auf und sprang vom Sofa. Als ich jedoch Miguels Stimme hörte, beruhigte ich mich und rannte zur Tür.
Ich öffnete sie. Sobald Miguel mich sah fuhr er sich gestresst durch die Haare und sah mich fast schon besorgt an.

Und plötzlich zog er mich an sich und drückte mich gegen seine Brust. Er fuhr mir durch die Haare und atmete laut aus.
,,Geht es dir gut?"
Ich nickte langsam und inhalierte sein Duft ein, was mich wirklich beruhigte.
Er entfernte sich von mir.
Ich sah raus. Der Mann war nicht mehr da.

Miguel schob mich ins Haus und schloss die Tür hinter sich.
Seine Blicke glitten auf und ab.
,,Was hat der Mann dir gesagt?", fragte er jetzt.
,,Dass du ihn eben geschickt hast und er mich in die Schule bringen soll. Mir kam es aber merkwürdig vor und ich hab dich eben angerufen.", fasste ich zusammen.
,,Hast du gut gemacht, Bella. Hast du gut gemacht."
Erneut zog er mich in eine Umarmung.

,,Woher kennt er dich überhaupt. Was wollte er?", fragte ich jetzt.
Miguels Gesichtszüge wurden steinhart.
,,Das werde ich herausfinden", gab er zähneknirschend zurück.
Mir kam es jedoch so vor als wüsste er schon was.
Allerdings sprach ich es nicht an.

Ich langte nach meiner Tasche.
,,Wohin?"
,,In die Schule, wohin denn sonst?", erklärte ich.
Miguel zog die Stirn kraus.
,,Du wirst mir jetzt hoffentlich nicht sagen, dass ich zu Hause bleiben soll?"spottete ich.

,,Genau das werde ich sagen."
Empört sah ich ihn an.
,,Schau mich nicht so an Bella. Dich wollte jemand gerade kidnappen."
,,Miguel, in der Schule sind mehr als 100 Leute. Wer will mich da entführen zwischen so vielen."

Ernst sah er mich an.
,,Nicht heute, Bella. Du bleibst jetzt zu Hause."
Ich verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Der Typ wollte mich gerade vor meiner Haustür entführen. Denkst du wirklich ich bin hier also sicher?", versuchte ich.

Seine Mundwinkel hoben sich.
,,Ich werde ja mit dir bleiben."
Ich weitete meine Augen.
,,Wie bitte? Vergiss es. Ich gehe zur Schule."

Bevor ich jedoch mich der Tür zuwenden konnte langte Miguel nach meiner Wange.
Langsam strich er mir die Strähne aus dem Gesicht und beugte sich vor um mir plötzlich einen Kuss auf die Wange zu platzieren.
,,Du bleibst jetzt hier, Bella.", hauchte er an mein Ohr.

Mein Bauch fing an zu kribbeln und ich drehte mich von ihm weg damit er meine Röte nicht sah.

Ach du Scheiße! Was war das gewesen?

😶

In deinem SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt