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Entsetzt sah ich Miguel an.
,,Ist das dein ernst!", zischte ich.
Er hatte die Arme verschränkt und blickte mir ernst und fast schon warnend entgegen.
,,Über dieses Thema wird nicht diskutiert.", machte er klar.
,,Und wie darüber diskutiert wird! Du kannst mir doch nicht verbieten das Haus zu verlassen. Willst du mich einsperren!"
Er ließ sich nicht von meiner lauten Stimme beirren.
,,Ich sperr dich nicht ein, Bella. Ich sorge um deine Sicherheit."

Verzweifelt warf ich die Hände in die Luft.
,,Ich würde an deiner Stelle für deine eigene Sicherheit sorgen, denn ich bin kurz davor dich anzuspringen!"
,,Cosima, du wirst die nächste Woche zu Hause bleiben. Wir haben sowieso Ferien.", machte er mir klar.
,,Und in den Ferien hockt man zu Hause, oder wie!?"

,,Wenn es draußen gefährlich ist dann ja!", wurde er jetzt auch laut. Er kam auf mich zu.
,,Du wurdest drei Mal beinahe entführt! Drei Mal! Was wäre passiert wenn heute Malek und Darío nicht gekommen wären! Denkst du nicht darüber nach?!", sagte er laut.
Ich blieb still.
Miguel fuhr sich über das Gesicht.
,,Ich mach mir nur Sorgen um dich, Bella.", meinte er jetzt.

Ich nickte leicht.
,,Das weiß ich inzwischen schon", gab ich seufzend von mir. ,,Aber wenn du dabei bist, oder einer von den Muskelprotzen?", fragte ich.
Er zuckte mit den Schultern.
,,Nur wenn es dringend ist, vielleicht."
Ich versuchte mich zu beherrschen und nickte bloß, denn ich wollte nicht nochmal streiten.

Miguel deutete mir mitzukommen als er das Zimmer verließ.
Mürrisch folgte ich ihm runter ins Wohnzimmer, wo Sydney saß.
,,Wo ist Papá?", fragte Miguel sie.
,,Er war noch kurz im Garten", meinte sie und im selben Moment sahen wir seinen Vater schon kommen.
Miguel wandte sich an ihn, während ich mich neben Sydney hinsetzte.

,,Casi la secuestran. Malek y Darío la salvaron.", redete er mit seinem Vater.
Während ich so gut wie nichts außer Malek und Darío verstand sah mich Sydney mit einem Mal geschockt an. Und jetzt wusste ich, dass Miguel gerade erzählt hatte was vorhin passiert war.
Sein Vater sah kurz zu mir.
Seine Mutter legte ihre Hand auf mein Arm.
,,Geht es dir gut? Hast du was?"
Ich konnte diese Frage echt nicht mehr hören.
Ich nickte mit dem Kopf.
,,Mir geht's gut.", versicherte ich ihr.

Matteo sprach noch etwas und wandte sich dann an mich.
,,Du bist hier sicher.", meinte er und Sydney nickte zustimmend.
Mein Handy klingelte.
Tami rief an.

Entschuldigend lief ich aus dem Wohnzimmer und nahm ab.
,,Hey Tami."
,,Cos, wo bist du?", fragte sie direkt rein.
,,Sorry dass ich dir nicht Bescheid gegeben hab. Ich bin bei Miguel.", erklärte ich.
,,Oh, achso. Habt ihr euch also endlich vertragen. Ich wollte nicht stören. Macht weiter wo ihr aufgehört habt.",sagte sie schnell.
Ich stutzte kurz. ,,Tami, wir h-"
Doch sie hatte schon aufgelegt.
,,Dieses Mädchen", murrte ich.
Jetzt dachte sie ernsthaft, dass wir gerade rummachten.

,,Deine Freundin ist ziemlich pervers."
Erschrocken drehte ich mich um und fasste mir ans Herz.
Miguel grinste mich an.
,,Hast du gelauscht?", fragte ich vorwurfsvoll.
Tadelnd sah er mich an. ,,Warum soll ich lauschen, Bella. Sie soll eben etwas leiser sprechen.", meinte er.
Dann beugte er sich zu mir runter.
,,Aber wir können ja gerne ihre Vermutung in die Tat umsetzten."

Feindselig sah ich ihn an.
,,Träume weiter. Ich bin noch sauer."
,,Ach bist du das?"
,,Sieht man mir das nicht an?"
,,Nicht unbedingt."
,,Dann kennst du mich wohl noch nicht gut genug."
Ich stolzierte an ihm vorbei und lief die Treppen hoch.

Jonna lief mir in dem Moment mit einem Stapel frischer Handtücher auf mich zu. Sie lächelte mich an.
,,Schön dich wieder hier zu sehen", meinte sie.
Ich zeigte auf den Stapel.
,,Brauchst du Hilfe?", fragte ich.
,,Ach, quatsch. Nein. Ich mach das schon. Aber wenn du schon in Miguels Zimmer gehst kannst du doch die zwei Handtücher dort ablassen."
Sie deutete auf die zwei obersten.
,,Klar", meinte ich schnell und nahm es ihr ab.

Dann lief ich an ihr vorbei und trat in Miguels Zimmer.
Ich legte die Tücher im Bad ab und sah mit meine Hand an.
Hätte ich die Wunde jetzt nicht würde ich duschen gehen. Aber das würde sicherlich brennen, weshalb ich es sein ließ.

Stattdessen trat ich aufs Balkon und sah direkt runter auf den Vorhof.
In dem Moment sah ich Miguel, der auf sein Auto zuging.
Als hätte er mich bemerkt sah er hoch. Und als wollte er mich damit nerven rief er jetzt zu mir hoch.
,,Bleib schön im Zimmer!", hörte ich ihn sagen.
Ich blähte meine Nasenlöcher auf und verschwand ins Zimmer.

In deinem SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt