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,,Wo versteckt sich dieser Bastard?", fragte ich Papá, als wir alle in Onkel Diegos Büro saßen.
Er fuhr sich über das Gesicht.
,,Er ist nach Mexiko geflüchtet."
Ich blickte ihn an.
,,Haben wir in jetzt wieder verloren oder wie?", fragte ich aufgebracht. Ich wollte den Mistkerl endlich foltern!

,,Nein", kam es von meinem Onkel.
,,Er kann flüchten wohin er will. Der Feigling ist in unseren Händen.", sprach er aus.
Malek seufzte.
,,Wir müssen schon beide auslöschen. Sein Bruder und ihn. Sonst haben wir ein dickes Problem.", meinte er.
Alex meldete sich zu Wort.
,,Keine Sorge. Sein Bruder ist das kleinere Problem. Ich hab da was ganz schönes vorbereitet.", meinte er.

Mein Vater verdrehte die Augen bei seiner Bemerkung, was mit bestätigte, dass Alex die Sache nach seiner Art erledigen würde. Und das hieß, dass das Richtung Alkohol, Drogen und Gewalt ging.

Ich fuhr mir über die Augen.
Ich hatte kein Auge zudrücken können in der Nacht, die bis 3 Uhr sowieso im Krankenhaus vergangen war.
Als ich mein Zimmer betreten hatte hatte es überall nach ihr geduftet. Ich hatte es nicht ausgehalten und hatte mich aufs Balkon gesetzt, wo ich gedankenversunken stundenlang in die Leere gesehen hatte.
Jetzt war ich dementsprechend nicht wirklich fit. Aber ich musste bei dieser Mission teilnehmen, denn ich würde ihn für alles büßen lassen. Meine Freundin kämpfte seinetwegen um ihr Leben.

Es klopfte und Isak, Papás rechte Hand, betrat das Zimmer.
,,Boss, ich muss Ihnen was sagen."
Er schloss die Tür hinter sich und lief auf Papá zu. Mein Onkel lehnte sich etwas zurück.
,,Garcia ist in Amerika.", begann er jetzt. Zeitgleich runzelten wir die Stirn.
Mein Onkel lehnte sich vor.
,,Er war in Mexiko."

Isak nickte.
,,Ja, aber er ist vor einer halben Stunde in Orlando in Florida gelandet."
Papá zog die Stien kraus und sah zu Diego.
,,Hat er gemerkt, dass er am Arsch ist?"
Mein Onkel fuhr sich über die Haare.
,,Warum kommt er dann nach Florida? Der will uns doch verarschen."

Mein Vater stützte sich auf dem Tisch ab.
,,Er will uns auch verarschen. Er will uns in eine Falle locken. Er weiß dass wir ihm auf der Spur sind. Und er weiß jetzt auch dass wir davon Wind bekommen haben, dass er in Florida gelandet ist."
,,Was machen wir?", fragte Darío.
,,Nach Florida gehen", lautete die schlichte Antwort von meinem Vater.

Er sah zu Isak.
,,Kümmer dich um den Privatjet. In einer halben Stunde fliegen wir los."
Ich stand auf und lief aus dem Zimmer.
Ich zog mein Handy raus und rief Sara an.
,,Miguel?" Ging sie ran.
Ich fuhr mir über die Haare.
,,Wie geht es ihr? Irgendwelche Veränderungen?"
Ich hörte sie seufzen.
,,Nein. Alles ist immernoch gleich.",meinte sie.
,,Aber ich bin mir sicher, Miguel, dass sie es schaffen wird. Ich glaube daran. Und das solltest du auch. Du weißt wie stark sie ist. Sie musste soviel durchmachen und sie hat trotzdem immer gelacht."
Ich legte meinen Kopf in den Nacken.
Das stimmte. Alles stimmte. Sie würde es schaffen.
,,Ich werde dich anrufen, wenn sich etwas tut.", sprach meine Schwester.
,,Okay.", sagte ich bloß und legte auf.

Wieder kamen meine Schuldgefühle auf. Wieder sah ich ihr schmerzerfülltes Gesicht vor mir.
Ich vermisste sie.
Ich brauchte sie.
Alles was ich jetzt konnte war nur zu hoffen, dass sie endlich aufwachte. Dass sie überlebte.
Seufzend lief ich den Gang entlang die Treppen runter in den Eingangsbereich.

Ich würde Cosima erst in zwei Tagen wieder sehen, aber ich musste dahin, um Rache zu nehmen. Und ich würde das auf die schönste Art und Weise machen. So wie ich es immer versprochen hatte. Ich würde ihm erst die Finger brechen.

In deinem SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt