Cosima:
Ich war noch mit Tami in der Stadt gewesen, weil wir in letzter Zeit gar nicht so viel Zeit verbringen konnten. Außerdem hatte mir das ziemlich gut getan.
Nur wäre ich entspannter drauf gewesen, wenn mir Miguels beauftragter Muskelprotz nicht gefolgt wäre.
Tami hatte ihn natürlich nicht bemerkt und wüsste ich nicht im Vornherein, dass mich jemand verfolgen wird wäre er mir auch nicht aufgefallen.Als ich bei Miguel abgelassen wurde hatte mich Sydney direkt ins Wohnzimmer gebeten, weil sie mit mir plaudern wollte.
Jetzt saßen wir im Wohnzimmer und redeten zu einem Kaffee. Sara gesellte sich auch zu uns.,,Du bist mir ziemlich ans Herz gewachsen", sagte sie.
Lächelnd sah ich sie an.
,,Ich weiß nicht, wie ich mich bei euch bedanken soll. Immerhin lebe ich hier mit euch seit zwei Wochen als wäre ich-"
,,Nein nein nein", unterbrach mich Sydney. ,,Ich hab dich gerne hier. Und ich sehe dich schon als meine Tochter" sie zwinkerte Sara zu, die mich am Arm fasste.
,,Du kannst dir sicher sein, dass Mamá nichts dagegen hat, immerhin hat sie fast das selbe erlebt", grinste sie.
Sydney sah sie warnend an.
Doch das schien Sara nicht zu interessieren, denn sie machte weiter.,,Weißt du wie sich Mamá und Papá kennengelernt haben?"
Ich sah sie fragend an.
Sydney seufzte laut.
,,Papá hat sie entführt."
Ich weitete sie Augen und sah zu Sydney die ihre Schläfe massierte.
,,Sara-"
,,Ist doch nichts dabei, Mamito.", meinte sie.
Dann drehte sie sich wieder zu mir.
,,Aber das war nicht auf die romantische Art. Mein Vater musste flüchten und hat zufällig den Taxi genommen wo Mamá drin saß. Sie musste also unfreiwillig mit."Ich wurde immer verwunderter.
Das musste doch angsteinflößend sein, wenn man plötzlich entführt wurde.
Sydney schob den Stuhl zurück und stand auf.
,,Ihr könnt weiterplappern. Ich muss gehen."
Sie lächelte mich kurz an und verschwand aus dem Wohnzimmer.
Dabei erhaschte ich eine Blick auf eine kleine Tätowierung an ihrem Nackenbereich.Ein Dolch mit einer Rose.
Sie verschwand aus meinem Blickfeld.
Ich blieb mit Sara alleine.
,,Kann ich dich was fragen?"
Sie nickte. ,,Klar."
,,Warum weiß niemand aus der Schule, dass du und Miguel Geschwister seid?"
Sie stoppte kurz und zuckte schließlich mit den Schultern.
,,Weil sonst jedes Mädchen mich ausnutzen würde um an Miguel ranzukommen und außerdem hat Miguel gerne Mal die Befürchtung, dass wenn jemand mal mit ihm Stress haben sollte, ich mit reingezogen werde. Also ich schätze mal wir wollen das beide nicht, aufgrunddem Umfeld."
Leicht nickte ich mit dem Kopf. Miguel war ja ziemlich streng wenn es um Sicherheit ging.Ich stand auf.
,,Ich sollte meine Hausaufgaben machen.", erklärte ich.
,,Oh, die sollte ich auch machen.", meinte sie und nickte mir schließlich zu.
Ich lief die Treppen hoch und verschwand in Miguels Zimmer.
Seufzend ließ ich mich auf sein Bett fallen und schloss die Augen.Miguels Mutter hatte die selbe Tätowierung wie Miguel.
Warum?
Was hatte es für eine Bedeutung?
Ich würde ihn auf jeden Fall danach fragen.
Ich drehte mich auf den Bauch und winkelte die Beine an.
Als mir der frische Weichspülergeruch der Bettdecke in die Nase drang kamen mir die Szenarien von letzter Nacht auf.Ich biss mir auf die Lippe und drehte mich wieder auf den Rücken.
Miguel hatte mir den Verstand geraubt. Eventuell hatte ich auch sein Verstand geraubt.
Unwillkürlich grinste ich.
Das Gefühl ließ mich nicht mehr los.___
Ich rümpfte die Nase und öffnete müde meine Augen.
Im Zimmer war es dunkel und das bestätigte mir, dass wir noch mitten in der Nacht waren. Aber etwas hatte mich geweckt. Ich wälzte mich auf den Rücken und erkannte im schwachen Mondschein einen Schatten im Zimmer.,,Miguel?"
Meine Hand tastete nach der Nachtlampe, die ich verschlafen anknipste und kurz die Augen zusammenkniff.
Mein Blick fiel direkt auf Miguel, der mit dem Rücken zu mir an seinem Tisch stand.,,Schlaf weiter, Bella", hörte ich seine Stimme, doch ich richtete mich leicht auf und warf einen Blick auf die Uhr.
Kurz vor eins.
Jetzt drehte er sich in meine Richtung.
Allerdings kam er nicht auf mich zu sondern wollte im Bad verschwinden, doch ich hielt ihn auf, als ich im schwachen Schein der Lampe dunkel Flecken an seinem Shirt und seinen Armen sah.,,Was ist das?" Ich wollte die Decke von meine Füßen strampeln doch seine Stimme hielt mich auf.
,,Leg dich hin, Cosima."
Ich stutzte bei der Kälte, die seine Stimme hatte.
Er verschwand im Bad und schloss ab.
Verdutzt sah ich die Tür an.
So kalt war er noch nie zu mir gewesen.Etwas verletzt legte ich mich wieder ins Bett und knipste das Licht aus.
Was war denn jetzt los?Ich hörte die Dusche.
Also ich konnte mich nicht daran erinnern, dass ich was getan hatte. Wie denn auch, den ganzen Tag hatte ich ihn nicht gesehen.
Ich zog mein Gesicht zu einer Grimasse.
,,Idiot", murmelte ich leise. So ließ ich mich sicher nicht behandeln.Als ich hörte wie die Dusche verstummte kehrte ich der Badezimmertür schnell den Rücken zu und zog die Decke an mich.
Dann hörte ich schon die Tür und seine Schritte im Zimmer, die, laut meinem Orientierungssinn, an seinem Schrank halt machten.Ich hörte wie etwas zu Boden fiel, wahrscheinlich sein Handtuch.
Ich hörte die Schranktüre.
Kurz darauf merkte ich wie sich die Matratze senkte.
Ich schloss die Augen.
,,Bella?", hörte ich ihn flüstern.
,,Schläfst du?"
Ich zögerte einen Moment bis ich murmelnd verneinte.Im nächsten Moment spürte ich sein Arm um meine Hüfte und seinen Atem an meinem Ohr.
,,Tut mir leid. Ich wollte dich nicht anfahren", wisperte er und zog mich an seine Brust.
,,Schon gut", gab ich bloß von mir.
Er drückte mir einen Kuss hinter mein Ohr und zog mich näher an sich.
,,Deine Stimme sagt aber was anderes", flüsterte er.
Ich antwortete nichts mehr drauf.,,Ich liebe dich, Bella", flüsterte er.
Unwillkürlich lächelte ich.
Ein paar Sekunden verstrichen.
,,Ich dich auch", kam es schließlich von mir.
,,Dann ist ja gut.", wisperte er.
DU LIEST GERADE
In deinem Schatten
ChickLitBand II von - Gib mir deine Seele -, kann aber auch unabhängig davon gelesen werden. (Keine fortführende Geschichte) ,,Du redest so als hätte nur ich dich geküsst." Seine Stimme war rau und erschauderte mich. Er kam noch einen Schritt auf mich zu. ...