Steffs Sicht:
„Also, um nochmal auf unser Gespräch zurück zu kommen." setze ich an. „Tut mir leid, dass ich vorhin so wütend geworden bin auf Thomas. Das wollte ich eigentlich gar nicht, aber irgendwie musste das mal raus." „Ist schon ok Steff. Wir verstehen dich ja und dass Thomas genau das mitbekommt, war nicht zu ahnen." beruhigt Hannes mich und ergänzt. „Thomas fand es auf jeden Fall gar nicht akzeptabel die Konzerte abzusagen. Wie du schon sagtest Nowi, scheint ihm das unendlich wichtig zu sein und er klammert sich regelrecht daran. Er meinte zu mir, dass wir ihm das nicht antun können, er würde sonst kaputt gehen." „Ich glaube wir sollten uns bemühen einen Weg zu finden, wie wir die Konzerte stattfinden lassen und uns auf der Bühne wohlfühlen können. Die Fans dürfen nichts merken und ehrlich gesagt denke ich, dass wir uns alle eigentlich sehr auf die Konzerte freuen und es schaffen sollten an einem Strang zu ziehen, um diese nicht ins Wasser fallen zu lassen." stellt Nowi fest und bekommt unsere Zustimmung. „Also ich will die eigentlich auch super gerne spielen, aber nur unter gewissen Bedingungen. Ich kann nicht auf die Bühne gehen, ohne vorher in Ruhe mit Thomas gesprochen zu haben. Die Herausforderung ist aber, dass ich erst nachts zurückkomme." Bevor ich weiter sprechen kann, grätscht Hannes dazwischen. „Wann sind denn deine letzten Termine? Meinst du, dass du einen Flieger früher schaffen könntest?" Kurz überlege ich und frage mich, warum ich nicht selbst auf die Idee gekommen bin. Die letzten Termine sind mittags, aber ich fliege erst am nächsten Morgen. Wenn es abends noch einen Flieger gibt, wäre das durchaus machbar. „Das könnte klappen, wenn abends ein Flieger fliegt. Dann würde ich am Vormittag ankommen. Wenn ihr dann auch schon kommen könnt, kann ich mit Thomas sprechen und wir haben noch eine Nacht, um uns zu sortieren je nachdem wie das Gespräch verläuft." Ich nehme wahr, dass Hannes fleißig in seinem Computer tippt. „Es gibt einen Flieger. Zwar nicht nach Wien, sondern Salzburg aber dann wärst du Mittags bei uns. Soll ich den für dich buchen?" „Ja mach mal. Die Produktionsfirma dürfte nichts dagegen haben und auf den letzten Abend Party mit den Kollegen habe ich unter den Umständen eh nicht so viel Lust." „Gut ich kümmer mich." „Danke Hannes. Ansonsten steht dem Konzert für mich nichts im Wege. Sofern das Gespräch nicht ausartet und ich Thomas danach noch in die Augen sehen kann und das Gefühl habe, dass wir auf der Bühne vernünftig und unauffällig miteinander umgehen können, wäre das für mich in Ordnung. Aber ihr müsst das sagen. Ihr seid dichter an Thomas dran und könnt ihn besser einschätzen." „Also mir macht besonders Sorge, dass ihn das Konzert oder ein Moment während des Konzertes überfordert. Ich kann schwer einschätzen, wie er dann in dem Moment damit umgeht." teilt Nowi seine Bedenken. „Da müssen wir ihn auf jeden Fall drauf ansprechen." stellt Hannes fest. „Ja das müssen wir. Ich bin gespannt, was er dazu sagen wird. Aber von meiner Seite ist das der Knackpunkt und natürlich bin ich auch der Meinung, dass ihr euch aussprechen müsst, Steff." bekräftigt Nowi mich und Hannes nickt zustimmend. „Das sind auch die Dinge, die mir durch den Kopf gehen." teilt Hannes sich mit und ich fasse zusammen: „Also halten wir fest: Ich nehme den früheren Flieger und spreche in Ruhe mit Thomas, ihr macht ihm klar, dass ohne ein persönliches, klärendes Gespräche zwischen uns kein Konzert stattfinden wird und ihr besprecht mit ihm wie er sich das vorstellt, falls er überfordert ist und sich auf der Bühne unter Druck gesetzt fühlt?" „Ja genau." bestätigt Hannes meine Zusammenfassung. „Dann gebt mir bitte Bescheid, wenn ihr das besprochen habt. So viele Tage bleiben uns ja nicht mehr und ich kann heute beruhigter schlafen, wenn ihr das mit ihm besprochen habt und ich weiß, was Sache ist." „Ja machen wir Steff. Wann bist du denn heute zu erreichen? Thomas sagte, dass er um 18 Uhr wieder hier sein will." „So bis 20:30 Uhr müsste passen." „Ok, das sollten wir schaffen. Dann hören wir später voneinander, oder gibt es noch etwas?" „Ähm wartet. Mir fällt gerade noch ein: Ich fände es schön, wenn wir vorm Konzert nicht nur einen kurzen Soundcheck machen, sondern einige Lieder komplett durchspielen. Dann fällt es mir besser einzuschätzen, wie Thomas drauf ist und wir bekommen vielleicht einen Eindruck, wie es ihm auf der Bühne geht." „Das ist eine gute Idee!" stimmt Nowi mir sofort zu und auch Hannes signalisiert mir seine Zustimmung mit einem Nicken. „Sollen wir das auch heute schon mit Thomas besprechen?" fragt er mich. „Entscheidet das mal aus der Situation heraus. Ihr müsst ihn nicht noch mehr als nötig um die Ohren hauen, je nachdem wie er drauf ist." „Ok, das können wir ja auch noch kurzfristig klären und das wird wohl die am leichtesten zu erfüllende Bedingung sein." „Ja das denke ich auch. Aber mehr gibt es glaube ich nicht. Viel Erfolg euch beim Gespräch." „Danke Steff. Dir einen schönen Tag." sagen die Jungs und wir verabschieden uns voneinander. Tief atme ich durch und lasse die letzte Stunde nochmal Revue passieren. Das war schon wieder echt nervenaufreibend. Ich freue mich jetzt schon auf den Tag, an dem alles wieder normal ist und ich meinen Thomas zurück habe.
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Abschied ohne Liebe
FanfictionVor einer Woche ist Steff zu den Dreharbeiten von Sing meinen Song nach Südafrika geflogen. Lange hatte sie sich darauf gefreut, obwohl sie dafür ihre Liebsten in Deutschland zurücklassen musste. Doch von der Freude blieb vor Ort nichts übrig. Der A...