Teil 24

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Währenddessen bei Nowi und Steff:

Steffs Sicht: 

Kaum habe ich ausgeredet ruft Hannes laut Scheiße und springt im gleichen Moment auf. Da er sofort aus dem Bild verschwindet, habe ich keine Ahnung was los ist und schaue Nowi verwirrt an. „Was ist denn mit dem plötzlich los?" frage ich ziemlich irritiert nach. Doch Nowi schaut nur in die Richtung, in die Hannes verschwunden ist und hört mich nicht. „Hallo! Erde an Nowi!" sage ich nun wesentlich lauter und genervt. Langsam dreht Nowi seinen Kopf wieder Richtung Kamera. Doch so ganz anwesend ist er trotzdem nicht. Wäre ich nicht so genervt, könnte ich fast behaupten der hätte einen Geist gesehen. „Was ist los bei euch Nowi? Wo ist Hannes?" frage ich erneut und erhalte endlich wieder Nowis Aufmerksamkeit. „Äh,... Keine Ahnung,... Weiß nicht." stottert Nowi vor sich hin und so langsam frage ich mich, ob er wirklich einen Geist gesehen hat. „Nowi ey. Sag doch endlich was los ist." entgegne ich mittlerweile aufgebracht. „Äh ja. Also Hannes ist weggerannt. Ja genau weggerannt. Er ist nicht mehr hier." antwortet Nowi immer noch neben der Spur. „Und warum hat er scheiße geschrien und ist weggerannt? Du hast das doch mitbekommen, was los war." „Ja genau der Auslöser. Also der Auslöser war wahrscheinlich Thomas." „Wie Thomas? Was ist denn jetzt mit ihm?" „Ja also. Scheiße Steff." sagt Nowi aufgebracht und langsam beginne ich mir ernsthaft Sorgen zu machen. „Was ist mit Thomas? Hat er ein Problem? Ist irgendetwas vorgefallen, ein Unfall oder so und Hannes wurde benachrichtigt?" So wütend ich auch bin auf Thomas, habe ich nun wirklich Angst, dass etwas Schlimmes passiert ist. Das würde ich nicht ertragen. Die Situation ist schon schlimm genug, da muss er nicht noch einen Unfall oder so haben. „Nein, nein. Kein Unfall. Also ich glaube er war hier." Erleichtert, dass Nowi einen Unfall abschreitet, atme ich einmal tief ein und aus. 'Er war hier' geht es mir durch den Kopf. Hier? Hier im Proberaum? Hat er alles gehört? Fragen über Fragen ploppen in meinem Kopf auf und es fühlt sich an als würde dieser jeden Moment explodieren. „Wie er war hier?" stelle ich die entscheidende Frage. „Ja hier. Hier im Proberaum. Da war plötzlich eine Bewegung. Dann ein Klacken. Das muss er gewesen sein. Wer soll sonst hier gewesen sein?" „Scheiße. Dann hat er alles gehört?" „Ich weiß es nicht Steff. Ich weiß nicht wie lange er schon hier war und wie viel er gehört hat. Wir haben gar nicht mitbekommen, dass er gekommen ist." „Oh man ey. Da wollten wir das doch nur besprechen, damit ihr in Ruhe mit ihm sprechen könnt und genau dann taucht er auf. Das kann doch echt nicht wahr sein. Hoffentlich erwischt Hannes ihn. Oh man Nowi ich habe echt Angst um ihn. Wenn er jetzt Auto fährt kann ihm sonst was passieren." „Beruhig dich Steff. Hannes ist sofort hinterher. Er wird Thomas davon abgehalten haben, sich ins Auto zu setzen." „Ich hoffe es. Ich kann ihn nicht verlieren. Ich hasse ihn für sein momentanes Verhalten, aber er ist doch trotzdem alles für mich." „Ich weiß Steff. Vertrau Hannes und vertrau ihm. Wenn Hannes ihn nicht mehr erwischt hätte, wäre er schon längst zurück." „Mag sein." antworte ich monoton. „Das ist doch echt scheiße Nowi. Er wird gehört haben, dass ich wütend auf ihn bin und nicht mehr vorhabe mich von mir aus zu melden." „Ja es ist nicht optimal, dass du dich da in deine Wut rein gesteigert hast, aber ich kann dich ein Stück weit verstehen. Es wird Thomas getroffen haben, aber wir bekommen das alles wieder hin. Versprochen." „Versprich mir nicht zu viel." „Stefanie Kloß. Die Situation ist verzwickt genug. Hör auf den Kopf in den Sand zu stecken." ermahnt Nowi mich. Und er hat Recht. Es ist niemandem geholfen, wenn ich trotzig und pessimistisch bin. Es fühlt sich an als wäre Hannes schon Stunden unterwegs, als ich ihn endlich wieder auf meinem Handybildschirm sehe. „Wo ist Thomas? Geht es ihm gut?" platzt es aus mir heraus, bevor Hannes sich wieder setzen kann. „Du hast ihr gesagt, dass er hier war?" fragt Hannes Nowi, der dies bejaht. Nun wendet sich Hannes wieder an mich. „Thomas ist auf dem Weg nachhause." Noch bevor Hannes auch nur ein weiteres Wort sagen kann, unterbreche ich ihn. „Auf dem Weg nachhause? Mit dem Auto?" „Ja genau?" „Oh Gott Hannes! Wie kannst du das verantworten?" „Beruhig dich bitte Steff. Ich habe in Ruhe mit ihm reden können. Zunächst war er kalt und abweisend aber zum Ende hin konnte ich vernünftig mit ihm sprechen. Ich hätte ihn niemals Auto fahren lassen, wenn ich ihm das aufgrund seiner Verfassung nicht zutrauen würde." Hannes hat recht. Das würde er nicht zulassen. Ich schäme mich dafür ihm das unterstellt zu haben. „Tut mir leid Hannes." sage ich. „Schon gut Steff. Ich verstehe, dass du besorgt bist." Aufmunternd sieht Hannes mich an und ich bin erleichtert, dass er nicht enttäuscht von mir ist. „Aber jetzt mal von vorne Hannes. Kannst du uns bitte Mal sagen, was los war?" Hannes berichtet von der Situation und seinem Gespräch mit Thomas. Ich bin erleichtert, dass dieser bereit ist heute Abend mit den Jungs über die Konzerte zu reden und gleichzeitig enttäuscht darüber, dass er noch nicht bereit ist mit mir zu sprechen. Da muss ich mich wohl noch gedulden. Aber vielleicht ist das auch gut, damit ich ihm in meiner Wut nichts Unbedachtes an den Kopf werfe. Nach einem kurzen Lagebericht bezüglich Thomas setzen wir dort fort, wo wir vor Thomas auftauchen bzw. Hannes Abgang stehen geblieben waren.

Abschied ohne LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt