Steffs Sicht:
Das Flugzeug setzt zum Landen an, wodurch ich aufwache. Ich bin froh nach den anstrengenden zwei Wochen etwas Erholung während des Flugs gefunden zu haben. Denn insbesondere die nächsten Tage werden nochmal anstrengend. Als das Flugzeug gelandet ist, kann ich es kaum erwarten, dass wir dieses endlich verlassen dürfen. Auch wenn ich Respekt vor dem Wiedersehen mit Thomas habe, freue ich mich sehr. Ich kann gar nicht schnell genug zum Gepäckband kommen, nur um resigniert festzustellen, dass dieses noch nicht läuft. Ungeduldig zappel ich auf der Stelle herum und ziehe mein Handy aus der Tasche, um Hannes zu schreiben, dass ich gut gelandet bin und am Gepäckband warte. Doch so weit kommt es nicht. Beim Blick auf das Display kann ich meinen Augen kaum trauen. Da ist doch tatsächlich eine neue Nachricht von Thomas. „Hey Steff, es tut mir leid wie die letzten Wochen verlaufen sind. Ich werde dich nicht am Flughafen abholen. Du sollst den Moment mit Motti genießen und ich möchte kein Aufsehen erregen. Ich freue mich trotz allem dich wieder zu sehen. Thomas." Zunächst freue ich mich total, dass er mir schreibt, denn dass das wohl die größte Überraschung des Tages ist, kann ich nicht leugnen. Doch der Inhalt der Nachricht macht mich traurig. Die Freude meinen Sohn schon in wenigen Minuten in die Arme zu schließen ist riesig. Aber mich noch länger gedulden, bis ich Thomas sehe und mir selbst ein Bild von ihm machen kann, ist eine Herausforderung. Dennoch muss ich zugeben, dass ich seinen Gedankengang nachvollziehen kann. Wahrscheinlich ist es die richtige Entscheidung und trotzdem krängt es mich. Bevor ich jedoch weiter darüber nachdenken kann, setzt sich das Gepäckband in Bewegung und ich traue meinen Augen nicht als doch tatsächlich mein Koffer einer der ersten ist. Mit meinem Gepäck kann ich endlich Richtung Ausgang gehen, wo ich mich nach meinen Liebsten umschaue. Bevor ich diese erblicke, höre ich jedoch meinen Sohn nach mir rufen. Ich drehe mich in seine Richtung und strahle, als ich ihn mit Hannes und einem Schild in der Hand entdecke. Lesen kann ich dieses nicht, denn dafür rennt mein Schatz zu schnell zu mir und schmeißt sich in meine Arme. „Endlich." höre ich ihn nur murmeln und spüre, dass die ersten Tränen über sein Gesicht rollen. In dem Moment ist es auch bei mir vorbei. All die Emotionen, der letzten Wochen prasseln auf mich herein. Ich blende alles um mich herum aus und nehme nur meinen Sohn in meinem Arm wahr, der sich nicht dicht genug an mich kuscheln kann. In diesem Moment schwöre ich mir meine Familie nie wieder für zwei Wochen zu verlassen. Erst nach gefühlt einer Ewigkeit wird mein Blick wieder klarer und ich sehe Hannes, der direkt hinter Motti steht und nun das Plakat in der Hand hat. Vorsichtig setze ich meinen Sohn ab, um auch Hannes zu begrüßen. Sofort schnappt sich meiner Kleiner das Plakat erneut und hält es mir hin: „Für dich Mama. Weil ich mich sooo freue, dass du wieder da bist." erklärt er mir und endlich kann ich den Schriftzug lesen, der mir sofort wieder Tränen in die Augen treibt. „Das ist aber toll mein Schatz vielen Dank!" freue ich mich und wuschel ihm einmal durch seine Haare. „Papa hat mir geholfen, weil ich ja noch nicht schreiben kann." erklärt Motti glücklich und ich freue mich ihn wieder so positiv und voller Liebe über seinen Vater reden zu hören. Wie schnell sich das Blatt in den letzten zwei Wochen mehrmals gewendet hat ist echt unglaublich. Gemeinsam setzen wir uns auf meinen Wunsch hin endlich in Bewegung Richtung Hotel. Im Taxi berichtet Motti noch mal glücklich von den letzten Tagen. Aufgeregt erzählt er auch wie sehr er sich auf die bevorstehende kurze Tour freut. Doch ich höre nur mit einem halben Ohr zu. In Gedanken bin ich schon ein paar Schritte weiter bei der Situation, die mir gleich im Hotel bevorsteht. Hannes hatte mir noch mitgeteilt, dass er sicherheitshalber ein Zimmer mehr bucht und Thomas bereits das Einzelzimmer bezogen hat. Soll ich gleich direkt zu ihm gehen oder lieber erstmal in mein oder unser Doppelzimmer? Oder gehe ich erst Nowi begrüßen? Aber was ist wenn dieser bei Thomas ist? Und nimmt Hannes eigentlich Motti mit zu sich, damit Thomas und ich einen Moment für uns haben? Das und noch so viel mehr geht mir in diesem Moment durch den Kopf und ich bin mehr als erleichtert, als wir am Hotel ankommen. Dort steht Nowi bereits und wartet auf uns. Ich begrüße ihn fröhlich und er sagt mir, dass er den Kleinen erstmal beschäftigt. Ich bin ihm und Hannes unfassbar dankbar, dass sie das alles so organisiert und geplant und dabei wirklich an alles gedacht haben. Es zeigt mir wie so oft in letzter Zeit, dass auf meine besten Freunde verlass ist. Ich steuere also auf den Fahrstuhl zu und husche schnell in mein Zimmer, um meine Sachen abzulegen und noch einmal kurz im Bad zu verschwinden, bevor ich tief durchatme, zu Thomas Zimmer gehe und an seiner Tür klopfe. Als ich Schritte im Zimmer höre, weiß ich, dass es jetzt kein Zurück mehr gibt.
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Abschied ohne Liebe
FanfictionVor einer Woche ist Steff zu den Dreharbeiten von Sing meinen Song nach Südafrika geflogen. Lange hatte sie sich darauf gefreut, obwohl sie dafür ihre Liebsten in Deutschland zurücklassen musste. Doch von der Freude blieb vor Ort nichts übrig. Der A...