Teil 28

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Hannes Sicht:

Doch als ich mich gerade auf den Weg zur KiTa machen will, ruft Nowi mich nochmal. „Hannes? Was willst du denn eigentlich mit Motti machen heute Abend? Er soll doch bestimmt nicht hier sein, wenn wir mit Thomas über die Konzerte diskutieren?" „Mist. Das habe ich schon wieder vergessen. Ich rufe Simmi schnell an. Bei ihr ist er doch immer gerne. Hoffentlich passt ihr das." „Klingt gut." Schnell wähle ich Simmis Nummer. Diese geht zum Glück direkt ans Telefon und nachdem ich ihr die Situation kurz erläutere, ist sie zum Glück bereit den Kleinen zu nehmen. Sie holt ihn gegen 17 Uhr vom Proberaum ab, weil sie fast daran vorbei fährt. Jetzt bleibt mir nur noch zu hoffen, dass der kleine Mann einverstanden damit ist. Immerhin kann ich ihm versprechen, dass Simmi das tägliche Telefonat mit Steff nicht ausfallen lässt. Denn nicht nur Motti freut sich darauf, sondern auch Simmi steht momentan im engen Austausch mit Steff und ist die Einzige außerhalb der Band, die von Steff über alles informiert wird und ihr auch eine emotionale Stütze ist. „Simmi holt Motti nachher ab. Von ihrer Seite passt das. Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass Motti auch zu ihr möchte." „Na klar wird er das wollen. Er liebt es doch mit Simmis Jungs zu spielen." „Hast recht. Ich fahre jetzt mal los, um ihn abzuholen." „Viel Spaß! Ich räume hier noch weiter zusammen." „Danke Nowi!" rufe ich und schließe die Tür hinter mir. Auf dem Rückweg fragt Motti mich, ob Thomas gleich im Proberaum ist. „Nein Schatz leider nicht. Ihm geht es heute nicht so gut. Er ist etwas müde und deswegen nicht gekommen." „Hmm. Vielleicht morgen." antwortet Motti nur und ich werfe einen skeptischen Blick in den Rückspiegel. „Worüber denkst du nach?" frage ich ihn, habe ich das Gefühl, dass ihn meine Antwort beschäftigt. „Warum Papa nicht kommt. Vielleicht will er mich gar nicht sehen." kommt die traurige Antwort. „Na klar möchte Papa dich sehen. So darfst du nicht denken. Papa hat dich ganz doll lieb und es liegt nicht an dir, dass Papa nicht da ist. Versprochen." „Wirklich?" „Wirklich! Heute Abend müssen wir allerdings noch mit Papa über die Konzerte sprechen. Das kann etwas länger dauern und für dich zu spät werden. Dann würden wir es vielleicht nicht mehr schaffen Mama anzurufen. Hast du Lust bei Simmi zu übernachten? Die würde sich sehr auf dich freuen und ihre Jungs sowieso. Sie hat mir schon versichert, dass sie sehr gerne mit dir Steff anruft." „Au ja!" ruft Motti zum Glück sofort und ich bin erleichtert. „Bei Simmi war ich schon so lange nicht mehr. Das bringt immer so viel Spaß bei ihr." „Na das weiß ich doch Großer. Also kann ich ihr sagen, dass sie dich gerne abholen kann?" „Ja! Bitte!" Dass es so leicht ist ihn zu überzeugen und er dies nicht hinterfragt, erleichtert mich. Ich war zwar davon ausgegangen, dass er gerne zu Simmi geht, sonst hätte ich das nicht vorgeschlagen. Doch dass die Freude so groß ist habe ich nicht erwartet. Wieder im Proberaum angekommen, freut Motti sich Nowi zu sehen und fragt diesen direkt, ob er Lust hat Autos zu spielen. Nowi stimmt dem zu und schon kurze Zeit später sind beide ins Spielen vertieft. Ich verschwinde in die Küche und esse eine Kleinigkeit. Eine gute Stunde später, in der fleißig gespielt wurde, klingelt es an der Tür und kurz darauf kommt Simmi zur Tür herein. Fröhlich kommt Motti angerannt und fällt ihr stürmisch in die Arme, was diese mit einem lachen quittiert. „Da freut sich aber jemand mich zu sehen." stellt sie fest. „Ja!" ruft Motti laut und rennt schon wieder weg, um seinen Rucksack zu holen. Kaum ist er wieder da fragt er schon ungeduldig: „Können wir los? Ich will zu dir und spielen. Bitte!" „Na klar Großer." stimmt Simmi ihm zu und wir besprechen noch schnell, dass sie ihn morgen direkt in den Kindergarten fährt und ich ihn wie gewohnt abhole. Nowi und ich bekommen noch beide eine stürmische Umarmung, bevor Motti Simmi an der Hand aus dem Proberaum zieht und glücklich verschwindet. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass er sich so freut zu Simmi zu dürfen." „Das glaube ich dir. Hast du Steff eigentlich informiert?" „Ja ich habe ihr eine kurze Nachricht geschrieben und gefragt, ob es für sie in Ordnung ist. Sie hat dem Zugestimmt." „Alles andere hätte mich auch überrascht, aber besser ist es das zu klären." „Das stimmt." Gemeinsam gehen Nowi und ich zurück ins Wohnzimmer des Proberaumes und vertreiben uns die Zeit, wartend darauf, dass Thomas gegen 18 Uhr eintrifft.


Abschied ohne LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt