Im Grunde tat er es nicht für Dad sondern Nick. Das wusste wer er war und wollte Nick's Wunsch genauso entgegenkommen wie Henry es tat. Ich wollte ihn trotz allem noch immer nicht bei mir haben. Aber diesmal fühlte ich mich schuldig. Ich wollte niemanden zur Last fallen.
"Willst du immer noch das ich gehe? Dann rede ich mit Frederic."
"Ja! Ach, nein. Ich meine ... Was ist wenn es gut läuft. Ich bin nicht mehr ..."
"Mir egal." Hast du echt eher davor Angst, dass es gut läuft, anstatt das wir uns abgrundtief hassen könnten?" Fragte er etwas verwirrt.
"Irgendwie schon. Hass verkrafte ich. Aber nicht wenn ich schuld bin wenn jemand zu schaden kommt ob Körperlich oder seelisch. Ich bin eh bald nicht mehr, wie es mir geht ist ..."
"Hör auf damit! Das ist ja grauenhaft! Auch du hast das recht glücklich zu sein, egal wie lange du noch hast. Ich bin gesund und könnte morgen überfahren werden oder einfach ..."
"Sei ruhig! Ich versteh schon. Wie Nick ... Es ist einfach so ... wieso ist alles im Leben so unfair?!" Darauf wusste er nichts zu erwiedern. Kurz herrschte schweigen. Dieses unterbrach ich aber schnell.
"ICH rede mit Dad und werde dann entscheiden. Ok? Dad ist so hart herrlich, ich will das noch mal von ihn bestätigt bekommen. Immer hin bist du fremd für mich und ich, kann dir noch nicht vertrauen." Er nickte Verständnisvoll. Er war sichtlich ziemlich zufrieden, wie es lief. Ich hingegen skeptisch und etwas nervös. Keine Ahnung warum letzteres.
"Er würde nächste Woche fünfundzwanzig werden. Du müsstest neunzehn sein, oder?" Ich nickte zustimmend und schaute dabei auf den Pool.
"Bald vier Jahre ... das er schon so lange fort ist, kann ich kaum glauben." Säuselte ich mit einem seufzter. Als Nick mit achtzehn in die Uni konnte, war er aufgeregt. Alles klappte nach Plan für ihn. Mit spätestens fünfundzwanzig wollte er dann sein Studium abgeschlossen haben. Er wollte immer Meeresbiologe werden.
Ich hätte ihm das so sehr gewünscht."Es wird spät. Du solltest ..." Er verstummte bei meinem Blick.
"Dein ernst? Wie alt bin ich? Zehn? Ich bin ein großes Mädchen und weiß, wann ich ins Bett zu gehen habe. Aber ... was machst du? Hier übernachten, oder Wach bleiben die ganze Zeit? Wir haben Gästezimmer, falls du doch müde wirst. Ich kann es dir ..."
Das er mir plötzlich mit einem Finger die Lippen versiegelte, ließ mir den Atem stocken. Dazu war er mir wieder extrem nah."Ich komm schon klar. Danke." Er stand dann auf und schnappte sich das Bier, was er sich genehmigte um damit an den Pool zu laufen. Er setzte sich an den Rand und versank wieder in Gedanken. Ich beobachtete ihn. Mehr tat ich nicht. Ihn einfach zu sehen, wie er voller Gedanken ins leere starrte. Plötzlich merkte ich mein Herz, wie es pochte. Halt! Nein, nein, NEIN! Ich sollte hoch gehen. Er fing an mir etwas zu sehr unter die Haut zu gehen. Aber irgendwie brwegte sich mein Körper nicht. Als er dann in den Himmel schaute und sein starker Hals zu sehen war und sein Adamsapfel der sich kurz bewegte, ging das Gefühl etwas tiefer. Was war plötzlich los mit mir? Jetzt meldet sich mein Libido? Er war nicht mal mein Typ!
"Ich kann es dir endlich beibringen. Das schwimmen." Er schaute über die Schulter mit einem unglaublichen Lächeln. Es wirkte bei ihm auch irgendwie keck, obwohl es wohl sicher ein sanftes Schmunzeln sein sollte.
"Schwimmen? Ich? Nee. Ich ... Schon die Vorstellung macht mir Angst" Er drehte sich eib Stück weiter in meine Richtung.
"Die brauchst du nicht mehr haben. Lege alle Ängste ab und versuche dich nur auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Denk nicht daran was passieren könnte, sondern was du lernen kannst. Was neues probieren. Ein bisschen Adrenalin vielleicht. Sei mutig." Natürlich sagte ich noch nicht zu. Dafür vertraute ich ihm noch nicht genug.
"Es muss nicht gleich sein. Du hast sicher noch viel Zeit." Als ob. Ich könnte morgen schon sterben. Er sagte selbst, dass das ganz schnell gehen kann. Vielleicht sogar eine gute Art zu sterben. Wie in Trance zog ich mich aus und rannte uum Pool in den ich mich fallen ließ. Vielleicht sehe ich so Nick wieder. Ich will ihn wieder bei mir haben. Ich hörte kurz meinen Namen, err gerufen wurde. Mein Körper strampelte auch kurz, aber ich wollte da nicht mehr raus. Henry sprang mir auch sofort hinterher. Wollte mich rausziehen, aber ich wehrte mich.
"Lass das! Hör auf!" Versuchte er mich zu beruhigen, als ich mich aus seinen Händen strampeln wollte.
"Hör auf!" Dieser tiefe schrei von Henry, ging mir durch Mark und Bein. Es klang so unglaublich verzweifelt. Ich hörte sofort auf mich zu wehren und ließ mich aus dem Wasser ziehen. Am Rand schnappte er nach Luft, genauso wie ich, als ich dalag und an Nick dachte. Henry beugte sich über mich und schaute erst etwas besorgt, aber diese sorge wurde zu frust und zorn. Er war wütend auf das was ich tat.
"Ob er da oben irgendwo ist? Sieht er mich? Gibt es den Himmel? Oder irgendwas anderes? Ich wünschte, ich könnte ihn noch einmal sehen." Er strich mir eine Strähne von der Stirn. Seine Mimik wurde wider weich und besorgt.
"Ich weiß es nicht und will dich nicht mit lügen besänftigen. Denn wenn ich ja sagen würde, wäre es eine Lüge. Aber wenn es dir hilft, vielleicht solltest du daran glauben. Aber bitte ... tu sowas nie wieder!" Ich blickte ihn in die Augen. Hob meine Hand und fuhr über sein Kinn. Wasser tropfte von diesem runter. Auch seine Nasenspitze und einige Haarsträhnen ließen einige Tropfen auf mich nieder. Meine Hand rutschte vom Kinn über sein Hals bis zur Brust. Ich spürte sein Herz was schneller anfing zu klopfen.
"Er muss dich geliebt haben wie einen Bruder. Wenn er dir so vertraut. Es tut mir leid, dass auch du ihn verloren hast." Mit schwacher Stimme sprach ich dies. Ich versuchte ihm ein sanften Blick zu schenken, aber dies klappte nicht. Die Tränen liefen und wieder ließ ich alles raus. Fing an zu Weinen. Er hob mich hoch in seine Arme. Schweigend. War einfach nur da. Und ich war in dem Augenblick so dankbar über seine Nähe, dass ich mich vollkommen fallen ließ.
DU LIEST GERADE
Last Chance - Lebe jede Sekunde
RomanceLeseempfehlung ab 🔞! ----------------------------- Juna ist ein Kind von Traurigkeit. Sie hatte nie etwas im Leben worauf sie sich freuen konnte, wenn wurde es ihr immer genommen. Kalt, fast schon innerlich tot lebt sie ihr Leben fast schon apathis...