Ich stellte mich an die erste Stufe der Treppe und wartete auf Antwort.
"Die Wahrheit!" Fügte ich noch grob hinzu.
"Ja. Aber nicht geplant. Ich wollte eigentlich sagen, dass ich wieder da bin und hörte diese Story. Ich ... sorry."
"Du hättest fragen können. Irgendwie ... Henry, dir vertraue ich. Warum auch immer. Wenn du was wissen willst frag und lausch nicht wie ein ängstliches Mädchen an der Tür." Dabei stemmte ich die Hände in die Hüften. Grinsend lehnte er sich gegen das Geländer. Schien von meinem Spruch wieder getriggert.
"Mädchen? Du liebst es mich ständig zu kastrieren, oder?" Ich musste dann auch grinsen. Breit und frech, da ich es lustig fand, dass ihm das immer was ausmachte.
"Ja. Denn nur Mädchen ..." Aber ich konnte nicht zuende reden. Ohne Vorwarnung stürmte er auf mich zu. Schmiss mich über die Schulter und trug mich ins Zimmer. Da landete ich auf dem Bett und er beugte sich direkt über mich.
"Soll ich dir doch beweisen, wer dich gerade ins Bett geschmissen hat? Ich brauche dafür nur ein paar Sekunden." Vor Nervosität machte ich darüber Witze.
"Die armen Mädels." Sein Ausdruck in den Augen wurde verführerisch und kess. Mir blieb jedes weitere Wort im Halse stecken.
"Nein. Dafür nicht. Nur für den Beweis." Ich hielt es kaum aus. Drückte ihn dann weg. Er ließ es natürlich zu. Er tat nie etwas, was ich nicht wollte.
"Feigling." Zwinkerte er mir frech entgegen. Ich boxte ihn vor Empörung. Ich fühlte mich unten an, wie ein Wasserfall. Gott! Wie machte er das nur? Dann kam ein räuspern aus dem Laptop.
"Fuck! Rick ist noch am Mikrofon." Gab ich die Information leise an Henry weiter. Der muss sich doch verarscht vorkommen. Ich erzähle ihn, dass mich keiner mag und ich keine Freunde habe und dann macht Henry sowas. Ich sprang auf. Aber kurz musste ich warten. Mein Kreislauf wieder.
"Das Blut ist wohl zu sehr in Wallung geraten. Gehts dir gut?"
"Ja. Klar. Dieses auf und ab ist nur sehr nervig." Letzteren Worte kamen verdammt bissig.
"Ich bin nicht hier um dich zu ... du weißt schon. Ich will dich schützen. Ich Ärger dich nur. Ich kann das auch lassen, wenn ..."
"Nein! Ich meine ... mir egal, so aufregend bist du nicht." Ich schluckte schwer. Ihn zu sagen, er soll weiter machen. Mir die Kleider vom Leib reißen, wäre wohl doch etwas zu krass und mir zu peinlich. Er wusste wohl auch, dass meine Antwort absolut gelogen war und zog Keck einen Mundwinkel in die höhe.
"Ich lass dich dann mal wieder. Oder willst du heute mal was machen?" Ich verschrenkte als Antwort die Arme und wich seinem Blick aus. Als er etwas enttäuscht wieder aus meinem Zimmer war, ließ ich ein seufzer von mir. Ich selbst war auch enttäuscht. Wieso konnte ich nicht einfach mal ja sagen. Jetzt musste ich das erstmal Rick erklären.
"Hey. Sorry. Das war meine Leibgarde. Dad will das er ..."
"Du willst dich Rechtfertigen, nicht wahr? Das musst du nicht. Sondern geh raus! Du hast jetzt die Chance was zu ändern. Dass wolltest du doch!" Irgendwie schon. Aber nicht jetzt mehr, wo ich weiß, dass es nicht ewig gut gehen würde.
"Denk nicht nach geh! Wir können später noch reden. Oder ... du kommst nächste Woche nach New Orleans. Da gibt es ein Blind Date Event. Wenn du mich erkennst, gehen wir zusammen dort hin, wo du willst. Übrigens, ich heiße Ricardo Lorenz. Rick ist bloß eine Abkürzung meines Namens. Freut mich. Somit habe ich mich mal offiziell richtig vorgestellt." Ich war irgendwie froh, dass ich ihn auch anders nennen konnte. Rick erinnerte mich zu sehr an meinen Bruder.
"Wäre Rico oder der ganze Name auch ok?" Er lachte.
"Natürlich kleines. So lange du mich nicht Mädchen nennst." Lachte er weiter. Er hat das wohl gehört und zog mich damit in dem Moment auf. Aber irgendwie musste ich mitlachen.
"Oh! Du klingst toll, wenn du lachst. Solltest du öfter tun! Ähm, ich muss jetzt gehen. Wir hören uns später." Er war auch sofort offline. Warum hatte er es plötzlich so eilig? Ich ließ es einfach so stehen. Da ich ihn nicht so nah an mich ran lassen wollte wie Henry. Vorallem Gefühlstechnisch. Ich wollte das er mir egal ist. Was auch noch ganz gut klappte.
Ich ging runter zu Henry. Aber ich sah ihn nirgendwo. Ich ging nach draußen und sah was am Rosenbogen. Ihm war wohl langweilig und er nutzte das alte Ding als Trainingsgerät.
"Pass auf das du dir kein Splitter reinziehst. Das Ding ist Uralt." Er ließ sich auf die Füße fallen und drehte sich um. Der Schweiß lief ihm über die Stirn. Es war heute auch verdammt heiß. Und er auch. Ich biss mir bei dem Gedanken auf die Unterlippe. Wieder versuchte ich einen blöden Witz zu machen um mich abzulenken.
"Dass du da oben rankommst? Ist doch eher für Buben was." Er zog sich das Shirt mit einem Grinsen aus und warf es mir ins Gesicht. Sein Anblick ließ mich untenrum sabbern. Alles zuckte. Und dann hatte ich noch sein Geruch in der Nase. Das war dann echt zu viel und ich wollte flüchten. Aber er hielt mich auf und zog mich am Handgelenk zu sich. Ich knallte gegen seinen Körper. Dieser glänzte unglaublich verführerisch. Meine eine Hand lag auf seiner Brust. Die andere wurde mir auf den Rücken gedreht. Er ließ aber los nach einem kurzem Moment und drückte mich an der Taille dich an sich. Als er näher kam mit seinem Gesicht, beschleunigte mein Atem. Mein Mund war leicht geöffnet und ich hoffte, er würde mich wenigstens küssen.
"So du mir so ich dir." Säuselte er mir dann entgegen. Er ließ dann locker. Ich war irgendwie angepisst.
"Ich ärger dich nur und mach dich nicht verrückt du Arschloch!" Ich wollte ihm eine klatschen, aber er fing mich ab. Ich riss mich los, bevor er was sagen konnte. Aber diesmal ließ er es nicht einfach so stehen. Er erfasste mich an den Hüften und hielt mich abermals ab zu gehen. Eine Umarmung folgte. Er drückte mich mit den Rücken an sich.
"Entschuldige. Ich hätte nie damit anfangen dürfen." Er war so doof. Ich war irgendwie glücklich darüber. Endlich tat jemand was und hatte Interesse. Und das obwohl ich ihn so scheiße am Anfang behandelte.
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Last Chance - Lebe jede Sekunde
RomansaLeseempfehlung ab 🔞! ----------------------------- Juna ist ein Kind von Traurigkeit. Sie hatte nie etwas im Leben worauf sie sich freuen konnte, wenn wurde es ihr immer genommen. Kalt, fast schon innerlich tot lebt sie ihr Leben fast schon apathis...