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Mir fiel erst keine Frage ein, dann dachte ich, Wahrheit oder er muss dafür was machen. So oder so, er wird etwas schwitzen.

"Würdest du wirklich erlauben, dass ich beim Blind Date mit anderen Männern verkehre? Du scheinst ja schon gegen die Versuche von Patrik was zu haben." Er räusperte und schien zu versuchen eine gute Antwort zu finden.

"Nun. Pad ist meine Familie. Familie hat an meinem ... ich meine dem Mädel, was ich ..." Wow! Ich habs geschafft.

"Ja. Es stört mich. Vorallem, dass du es packst, dass ich keine Ausreden mehr finde, die trotzdem ehrlich sind, aber nicht genau das sagen was ich denke. Im meinem Kopf hat keiner was zu suchen. Außerdem Pad ist Familie und sollte die Finger von meinem Mädel lassen. Ich weiß nicht mal warum mich das stört und was ich hier rede." Er trank etwas aus der Flasche, die eigentlich zum Nachschenken da stand.

"Da hat ihm aber jemand den Kopf verdreht." Lachte Pad auch noch und stichelte noch mehr damit.

"Komm schon. Ich habe das schon immer gern gemacht. Ein Spruch hier ein bisschen Necken da. Aber nie ist was passiert, oder? Naja ... fast. Aber ich wurde auch ganz schön abgefüllt und sie ..."

"Ja. Ich weiß. Daher gebe ich dir nicht die Schuld. Trotzdem, finger Weg!" Er war trotzdem ziemlich lässig. Zwinkerte Patrick leicht provokant entgegen.

"Wie war das mit Freunde?" Fing ich dann auch an zu sticheln.

"Ist auch so. Trotzdem. Keine Abenteuer! Und jetzt der nächste. Tina war dran und die Flasche zeigte auf Ricardos Mum.

"Ist es dir egal das sie so jung ist?"
Ohje. Gehen jetzt alle Fragen um mich?

"Musst du jetzt auch anfangen? Ihr habt euch so schön rausgehalten."

"Nein. Warum sollte es auch. Er hat wenigstens was zu tun. In dem alter muss man sie noch erziehen. Kannst gleich mal üben." Schertze sie.

"Ja. Gut. Nächster!" Er wurde echt langsam etwas ungehalten. Die Flasche zeigte auf Tina. Eva war dran. Eva lächelte, grinste plötzlich gar fast schon frech.

"Das wollte ich schon immer wissen, ob wir beide einfach krank sind, oder es von den beiden haben. Seid ihr auch im Fetischbereich, Mum?"

"Darauf antworte ich doch nicht vor euch Kindern. Da trinke ich lieber." Ian lachte.

"Also von der könnt ihr das nicht haben! Dann von meiner Seite aus.  Ricardo weiß wovon ich rede." Eva kicherte und Patrick fand das wohl zu viel der Information und Tina schimpfte mit ihrem Bruder.

"Was für Fragen. Eva du bist echt nicht sauber." Gab Patrick zum besten. Sie lachte nur.

"Amilya du bist." Eva war immer so gespannt, wenn die Flasche sich drehte. Plötzlich blieb sie auf Amilya selbst stehen. Sie drehte noch mal und erwischte ihren Mann.

"Wir sind jetzt in einem bestimmten Alter ..." Fing sie an.

"Du, ich nicht." Schertze Ian und ärgerte sie damit etwas. Sie ignorierte das und sprach einfach weiter.

"Fehlt dir eigentlich was, oder ist es immer noch gut wie es ist." Süße Frage. Ich musste dabei auf Ricardo schauen, der gespannt auf eine Antwort wartete.

"Nein." Alle wunderten sich. Aber der Schock wurde schnell aufgeklärt.

"Besser meine liebe. Es kann nur besser werden. Das Leben ist zu kurz um negativ zu denken." Was für ein toller Mann. Ricardo schien stolz so eine Antwort hören zu dürfen. Dann schaute er auch mich an.

"Merk dir den Satz gut." Flüsterte er mir zu. Ich nickte lächelnd. Dann wurde ich plötzlich wieder von der Flasche gewählt.

"Was hast du eigentlich für Talente? Jeder kann was gut. Kannst du was gut? Beziehungsweise was." Im Grunde nicht. Ich schrien Bücher. Aber ob die gut waren, wusste ich nicht. Man sagte auch ich könnte Singen, aber das glaubte ich nie. Mein Bruder sagte ja alles um mich glücklich zu machen.

"Ähm. Naja, ich wohl nicht." Gab ich kurz wieder das reichte ihnen nicht. Die Frage kam von Ian.

"Jeder kann was, auch wenn es nur blöde Sprüche klopfen ist." Dabei schaute er zu Patrick und lachte. Er zeigte dafür den Mittelfinger. Tina ermahnte ihn. Aber Ian machte mit. Sie schüttelte dann nur den Kopf.

"Ich weiß nicht. Ich schreibe Bücher. Mein Bruder meinte ich kann singen ... ach. Ein Bruder sagt doch alles, damit die kleine Schwester zufrieden ist."

"Bücher? Was denn für Genre?" Wollte Ricardo wissen.

"Muss ich darauf auch antworten?" Schmunzelte ich verlegen. Es waren Liebesromane mit etwas Erotik dabei. Peinliches Thema.

"Sie wird rot. Bestimmt Schmuddelbücher." Kicherte Eva.

"Darf ich was lesen davon?" Echt jetzt? Ich fand sie nicht gut, aber nickte. Er schien sich zu freuen.

"Ich auch! Bitte, bitte!" Ich schnaufte resignierend und stimmte auch Eva zu.

"Aber ... nur ihr beide." Sie versprachen es.

"So ich noch einmal und dann kommt was anderes. Karaoke zum Beispiel. Dann kannst du zeigen, ob dein Bruder recht hatte." Och Nö! Ich hätte das nicht ansprechen sollen.

Er stupste mit Absicht die Flasche so an, dass sie auf mir ruhen blieb. Jetzt schummelte er auch noch, dachte ich mir.

"Willst du immer noch wissen, wer an jenen Tag uns beim Chaten störte? Warum ich oft einfach weg war, oder es Unterbrechungen gab? Sei aber nicht böse. Denn er kennt dich fast so lange wie ich." Dabei schaute er zu Patrick. Was mich kurz stutzig werden ließ, aber dann war mir klar, er war das im Hintergrund.

"Er? Hat er immer alles mitbekommen?" Wie peinlich.

"Fast alles. Stört dich hoffentlich nicht. Er wollte nicht, dass du weißt, dass mein Cousine ständig bei mir abhängt und vieles mitbekommt, was ich so tu. Er wohnt ja, genau wie Eva halb bei mir. Ich bin selten zu Hause und die toben sich dort aus.

"Übrigens! Den verlorenen Schlüssel suchst du noch mal." Sprach er Eva an. Sie hat tatsächlich ein Schlüssel verloren? Ich wusste nicht warum, musste aber schmunzeln. Und dann, als ich Patrick sah, musste ich dran denken was er alles wusste und dann so tun als würde er mich nicht kennen. Clever. Um ganz ehrlich zu sein, war ich dann doch etwas sauer. Da ich ihm alles in vertrauen erzählte. Er bemerkte meinen Stimmungswandel und fragte mich was los sei. Da musste ich dann wohl durch.

Last Chance - Lebe jede SekundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt