Ich wusste nicht wohin lief einfach weiter und weiter ... ich schaffte es tatsächlich bis in die Stadt. Aber diese machte mir Angst. Was sollte ich nur tun? Ich wollte zurück und rannte blind über die Straße. Ein Auto erwischte mich leicht. Der Autofahrer beschimpfte mich bösartig. Ich fing fast an zu weinen. Rannte wie aufgescheuchtes Wild weiter über die Straße, mein Bein tat weh. Mir wurde schlecht. Ich lief dann zurück. Aber weit kam ich nicht mehr. Ich wollte Irgendwem eine Nachricht schreiben. Lief in eine Ecke von Häusern, wo ich etwas versteckter war. Und sah die Nachricht von vorhin. Die öffnete ich und das mit Mühe und wollte reinsprechen. Aber nur ein kurzes Geräusch kam von mir. Dann fiel ich um. Mein Handy vibrierte. Ich konnte gerade so es greifen und wollte auf annehmen drücken, aber es ging nicht. Mein Körper versagte immer mehr.
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Ich hörte Irgendwann eine Stimme. Jemand rief meinen Namen. Als ich die Augen öffnete, war ein Fremder vor mir. Ich kannte das Gesicht nicht. Dunkelbraune Augen starrten mich an. Wer war das? Dann noch eine Stimme. Dass war Henry. Ich erkannte ihn sofort.
"Ist sie wach?" Der andere nickte.
"Verdammt!" Henry schlug gegen die Mülltonne neben sich.
"Wer ...? woher ...?" Waren die einzigen zwei Worte die ich hervorbrachte.
"Ich sagte neutral, aber nicht so Prinzessin." Ricardo?! Ich fasste es nicht! Er war es wirklich! Ich raffte mich auf um ihn zu umarmen. Er verlor kurz das Gleichgewicht, stützte sich neben mir b um nicht umzufallen. Henry gefiel diese Reaktion eher weniger. Aber wieso waren beide hier? Und wie haben sie mich gefunden?
"Du wirst sicher wissen wollen was hier los ist." Schmunzelte Ricardo. Ich nickte mit leichter Verwirrung.
"Technik kann viel. Jede Nummer kann geordet werden. Dein Freund schrieb mich an, als er wohl auf deinem Laptop rumstöberte und das Forum fand. Er war ... sehr höflich. Gut erzogener Junger Mann." Ich hörte den Sarkasmus raus.
"Er schien ein gutes Vokabular zu haben, wenn es um Beschimpfungen geht. Als er mir endlich erklärte was los war und meinte ich sei schuld, habe ich ihn erklärt, dass eine Ortung sinnvoll wäre, anstatt verbal auf mich einzuprügeln. Er ist echt schwierig . Aber ... du scheinst ihm sehr viel zu bedeuten meine liebe."
"Ich dachte erst du wärst im Haus. Hättest dich im Zimmer verkrochen. Ich hätte ... du hättest das nicht tun sollen!" Ricardo lachte.
"Wenigstens ist sie jetzt mal draußen. Musst also was richtig gemacht zu haben." Henry fand das wohl weniger witzig.
"Mensch, jetzt kann ich dich nicht mehr in die irre führen, bei dem Speeddate Tag." Ich musste weinen. Er war so unglaublich positiv. Genau das brauchte ich. Wir hörten dann Sirenen. Ricardo wollte, dass Henry bei mir bleibt, als der Krankenwagen kam, aber ich wollte in dem Moment nur ihn an meiner Seite.
"Nein. Bitte. Du."
"Ganze Sätze verlernt?" Stichelte er. Dann strich er mir über die Stirn.
"Er sollte dich begleiten. Immerhin ..." Aber komischerweise lenkte Henry ein.
"Nein. Sie will dich. Dass muss ich wohl akzeptieren." Er tat so, als ob ich mich entschieden hätte, ihn zu verlassen. Bzw aufzugeben. Darum ging es gar nicht. Ich wollte einfach in dem Moment etwas positiveres. Jemand der mich zum lachen bringt. Der in allem was gutes sehen kann. Ich liebte Henry, egal ob Ricardo da war oder nicht. Bei ihm fühlte ich anders. Da war eine andere Verbundenheit. Aber Henry ließ es nicht mal erklären da er gleich davon lief. Auch Ricardo merkte, dass es wohl momentan keine Chance gab, an ihn ranzukommen.
"Er wird schon wieder. Wenn du sicher bist, werde ich noch mal mit ihm reden, wenn du möchtest. Ich mische mich nicht ein, wenn du nicht willst, da es mich im Grunde nichts angeht." Ich antwortete nicht darauf und er beließ es auch dabei.
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Im Krankenhaus war ich schnell wieder fitt. Ricardo durfte mich wieder Hein bringen zum Abend hin. Die Ärzte kannten mich im Hospital schon gut und alles ging recht schnell.
Im Auto herrschte Stille. Aber nicht unangenehme. Es war enspannt. Er wollte mich einfach lassen. Ich würde schon reden wenn ich möchte. Und das tat ich auch. Er war auch gleich mit einem offenem Ohr da.
"Tut ... Tut mir leid. Ich war noch nie ... naja, schon Jahre nicht mehr draußen. Ich ..."
"Rechfertige dich nicht. Du hast nichts falsch gemacht. Du bist deindn Gefühlen nach und die können ganz schön fies sein. Streit ist normal. Daher hat keiner von euch beiden Schuld. Oder besser beide, wenn du jemanden die schuld geben willst. Es gehören immer Zwei dazu." Zwinkerte er.
"Nein! Ich wollte nur dass er mich endlich Vögelt! Halt .... klingt falsch." Ich musste dann noch mal neu anfangen. Sonst kommt es dumm, dachte ich.
"Ich hab mich wohl verliebt und gehört dazu nicht auch nähe. Ich meine ... diese körperliche. Aber er ... er hat Angst, ich könnte unter ihm verrecken. Ich meine, es ist lächerlich. Oder will er nicht, weil er mich nicht will? Er ist immer so schwer zu durchschauen! Ich weiß nicht was ich von ihm halten soll. Wie ich mit ihm umgehen soll. Und er anscheinend auch nicht. Er ist so unglaublich kompliziert! Mal ist er lieb und zärtlich. Aber wird es mehr, zieht er den Schwanz ein. Er sucht wohl ständig nach Ärger und ist ..." ich merkte, wie ich mich in Rasche redete und stoppte mich selbst. Er hörte einfach nur zu.
"Sorry. Ich quatsch dich hier zu. Das ... ich meine ..."
"Nein. Dass sollst du ja. Lass es raus. Besser als alles in sich reinzufressen. Und ich versteh dein Frust. Aber er sieht mir danach aus, dass er selbst noch einiges zu verarbeiten hat. Ihr seid beides sehr gebrochene Seelen. Du bist aber etwas unbeschwerter. Durch deine Naive, kindliche Art. Du konntest schneller loslassen. Aber er scheint gefangen in seiner Vergangenheit. Er ist sehr in sich gekehrt. Er hat Angst zu lieben, nicht dir wehzutun. Ich bemerkte wie er dich ansah. Er will. Er will dich! Er liebt dich. Aber das zeigen ist schwer." Und das alles fand er in der kurzen Zeit raus?
"Guck nicht so. Wir haben geredet und Mimik so wie Gestik machen viel aus. Natürlich kann ich nicht hundertprozentig sicher sein es richtig interpretiert zu haben, aber er ist nicht so schwer zu lesen wie du glaubst." Ich hätte das auch gern gekonnt. Dann wäre alles öit ihm viel einfacher gewesen.
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Last Chance - Lebe jede Sekunde
RomanceLeseempfehlung ab 🔞! ----------------------------- Juna ist ein Kind von Traurigkeit. Sie hatte nie etwas im Leben worauf sie sich freuen konnte, wenn wurde es ihr immer genommen. Kalt, fast schon innerlich tot lebt sie ihr Leben fast schon apathis...