Last Chance - Lebe jede Sekunde

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Als wir durch den Laden schländerten, kam eine kräfig gebaute Frau auf uns zu. Sie hatte ein tolles Gesicht und dunkle Haselnussbraune Haut.

"Was sehen meine müden Augen da? Eva the Beast ist wieder im Haus und Baby Richie Rich!" Dann sah sie mich, wie ich mich alleine durch die Reihen drückte um nicht entdeckt zu werden.

"Und welches Bleichgesicht schleicht da wie ein verängstigtes Reh durch mein Laden?!" Sie war eine ziemlich laute Person wie mir schien. Irgendwie unheimlich.

"Meine Freundin. Sie ist etwas schüchtern. Mach langsam. Auf so spezielle Persönlichkeiten ist sie nicht vorbereitet." Sie schnipste mit den Fingern und schaute Ricardo verständnislos an.

"Ach! Speziell ... ich bin Fucking noch mal das netteste Mädel hier in der Stadt! Und sie schleicht gerade durch meinen Gottverdammten Laden! Ich will sie kennenlernen. Wer mein Richie daten muss was ganz besonderes sein, oh ja!" Ihren Richie? Was denkt sie sich?  Ich war etwas genervt von ihr und hatte auch irgendwie Angst.
Ricardo kam auf mich zu. Er reichte mir die Hand. Ich nahm sie und ließ mich sanft mit zu dieser Frau ziehen. Ich drückte mich an seine Seite, als wir vor ihrstehen blieben.

"Komm schon Prinzessin, sie beißt nur auf Befehl." Scherzte er.

"Die arme ist ja ganz verängstigt. Kommt, setzten wir uns. Vielleicht trinken wir einen kleinen Kaffee und unterhalten uns mal." Dann trat Patrick ein.

"Was Juna Mäuschen ist noch hier? Ich dachte erst, dass sie weinend aus den Laden rennt bei dem Anblick von Miss Großmaul." Sie lachte nur und dann umarmteb sie sich.

"Du kleiner Drecksack solltest keine dicke Lippe riskieren, die darf nur ich hier haben! Du weißt, mein Boden, meine Regeln. Gilt auch für heiße Jungs wie dich süßer."

"Und deine Lippen dürfen mir gern mal den Arsch küssen. Du weißt eh, das ich auf Regeln scheiße Schockopraline." Wieder lachte sie, aber etwas Flirty. Sie wurde gerade um seinen Finger gewickelt. Ihr Blick sagte alles.

"Und wer ist der da am Fenster. Der mit seinen billigen Klamotten meine Scheibe wischt?"

"Das süße, ist hoffentlich bald mein letzter Freund. Soll ich ihn reinholen?" Patrick rollte mit den Augen.

"Nee, lass ihn bitte draußen. Der hat nicht gerade gute Laune." Entgegnete Patrick seiner Schwester.

"Eva?" Ich fand aber auch gut, wenn er mit rein kommen würde. Sie verstand und lief mit Zunge rausgestreckt an Patrick vorbei zum Ausgang. Er schien erst nicht zz wollen. Aber sie hatte wohl gute Argumente, oder setzte wieder einfach ihren Willen durch.

"Darf ich vorstellen Henry. Ich kenne ihn durch Juna. Ist ihr erster Stecher." Dann merkte sie, dass das nicht so lustig war und korrigierte.

"Äh ... Naja, nicht ganz. Ist kompliziert. Sind jetzt beste Freunde." Patrick lachte fast schon gehässig.

"Bekannte Vielleicht. Er hat es als Freund nicht drauf. Egal ob fest oder bester, da gibt es bessere Alternativen." Er wollte noch was sagen, ließ es aber. Was sollte das jetzt?

"Sagen wir, sie haben viel gemeinsam und viel durchgemacht. Der ein oder andere fauxpas enstand durch zwei verzweifelte Seelen, aber nichts, was man hinbiegen könnte." Nach den Worten folgte Ricardo Kaschandra und zog mich sanft mit. Ich schaute nach hinten. Suchte irgendwie hilfe bei den anderen. Aber das Lächeln von Patrick ließ mich etwas runterkommen. Als hätte er mir nur mit diesem Mut gemacht. Sie schienen ihr zu vertrauen, das sollte ich dann auch.

"Also Schätzchen, möchtest du auch einen? Oder lieber ein Glas Milch." Sie meinte es neckisch. Da ich mich wohl wie ein ängstliches Kleinkind benahm. Aber so war ich nun mal.

"Kätzchen mögen gerne Milch, nicht war Mieze?" Das er mich so nannte und den Kopf tätschelte, machte mich etwas verlegen und irgendwie hätte ich am liebsten geantwortet und etwas verführerisch reagiert, traute mich aber nicht.

"Sie ist süß. Passt super zu dir Ricky. Endlich eine die deine Kinky Seite wohl schätzt." Kinky? Davon sprach er doch letztens. Mein Blick entging ihm nicht.

"Das kann ich dir später erklären. Ich wollte dich damit nicht überfordern, oder gar verschrecken." Dann nippte er an dem Kaffee, den Kaschandra ihm eingegossen hatte.

"Will sie nun?" Sie hob mir auch die Kanne ihn, und wollte mir eingießen, ich verneinte aber. Dann ging sie in die Küche und holte etwas anderes.

"Schau mal. Du siehst aus, als könntest du sowas mögen." Das war so ein Fertig Bubble Tea. Ich liebte Bubble Tea. Es war Grüner Tee mit Milch und Erdbeer Kugeln.  Mein strahlen verriet wohl mein Dank.

"Ich wusste, ihr wird das gefallen. Irgendwie mögen das alle Kinder." Lachte sie. Ich war kurz etwas beleidigt und schmollte. Musste aber dann auch schmunzeln, als mich Ricardo so süß anschaute.

"Nimm es nicht all zu ernst. Beziehungsweise, als Kompliment.   Für sie wäre fast sogar ich noch ein Jungspund, sie ist sogar etwas älter als ich." Erstaunt blickte ich sie an. Wie alt soll sie bitte sein? Niemals älter als Anfang dreißig.

"Bestimmt überlegt sie jetzt." Grinste sie.

"Sollen wir ihr die Illusion einer jungen Kash nehmen? Sie wird nie drauf kommen, dass ich zweiundvierzig bin." Was?! Niemals! Wow! Sie sieht dabei so gut aus. Keine Falte zu sehen. Keine einzige Alterserscheinung. Ich hoffte, ich sehe im Alter auch so aus.

"Also. Da deine kleine Bulldogge Eva dort schon einiges an Kleidung rauswühlt, denke ich, sie will wieder Großeinkauf machen? Für wem diesmal? Sie?" Nickte sie in meine Richtung.

"Korrekt. Und ich weiß, ihr macht das schon." Kaschandra schob mich zu Eva vor und Ricardo wollte derweil zu den Jungs. Eigentlich wollte ich das er bleibt, aber das konnte ich wohl vergessen. Ich kam kaum dazu irgendwie meine eigene Meinung preiszugeben, oder etwas zu irgendeiner Situation zu sagen.  Ich hoffte, es gäbe nichts mehr zu bereden und er hatte nur eine kurze Phase, wo er halt etwas mehr überlegte. Dass es wirklich nichts war, was ich ansprechen müsste. Vorallem dass es nichts mit mir zu tun hatte.