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Im meinem Zimmer schlug ich gegen die Wand. Aufeinmal wurde mir wieder Schwindelig. Schlimmer als sonst. Meine Hand tat dann auch noch weh. Ich wollte mich setzten fiel aber um. Das muss so geknallt haben, dass ich hörte wie jemand zur Tür reinplatzte.

"Juna! Juna, was ist los?" Henry hob mich hoch, Dad stand dort wie fehl am Platz. Tat nichts. Schien nicht zu wissen was.

"Schwindelig. Mir ..." Wahrscheinlich war die Aufregung schuld. Anders konnte ich mir das nicht erklären. Er strich mir über die Stirn. Er beruhigte mich. Nicht mal Nick schaffte es mir so viel innerliche Ruhe zu geben.

"Ich hole einen kalten Lappen. Dein Kreislauf scheint Probleme zu machen." Ich habe meine Tabletten genommen, wieso helfen die nicht? Dachte ich mit Tränen in den Augen.

"Keine Sorge, heute wirst du noch nicht gehen. Ein bisschen Zeit musst du mir noch geben dich zu ärgern." Zwinkerte er. Ich musste gleichzeitig weinen und lachen. Ich war so verwirrt und gleichzeitig irgendwie dankbar, dass er da war.

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Ich schlief noch etwas. Mein Körper machte ziemlich schlapp. Als ich wach wurde, wollte ich was trinken. Mein Mund fühlte sich an, wie die Sahara. Unten hörte ich Dad, wie er schimpfte.

"Du siehst wie krank sie ist! Daher werde ich das nicht dulden. Du bleibst nur, weil sie Dickköpfig ist. Sie braucht jetzt keinen, der ihr den Kopf verdreht und das Herz bricht. Sie soll ihr Leben, dass bisschen was sie hat in Ruhe verbringen. Sie hat schon ihren Bruder verloren, noch so ein Verlust wegen einem Kerl der sie nur missbraucht, weil er sich nicht kontrollieren kann, braucht sie nicht. Sei froh, dass du was gut hast bei meiner Familie."

"Bist du fertig?" Kam es dann ziemlich gleichgültig und gleichzeitig grimmig als Antwort. Als wenn ihm egal was er sagte, aber nicht das er was sagte. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Er klang so wütend, als würde er mein Vater nicht ausstehen können.

"Ich habe Nick was versprochen, nicht dir. Und deiner Familie schulde ich gar nichts, sondern nur Nick und vorallem deiner Tochter. Außerdem fasse ich nicht, dass du mich so wenig kennst. Ich passe auf sie auf, wie ist egal. Ich habe Nick auf mein Leben geschworen, dass sie bis zum letzten Atemzug nie wieder alleine sein muss und jetzt mehr denjeh."

"Große Worte für ein LA Sunnyboy. Dann beweise dass du besser bist, als deine Eltern." Was meinte er damit? Ich hätte am liebsten gefragt, wollte aber nicht, dass sie wissen, dass ich das gehört habe. Es war sicherlich nicht für meine Ohren bestimmt. Die beiden gingen dann ihrer Wege, ich wollte dann runter, schauen ob Dad wieder fährt, da er zur Haustür raus war. Ich lauschte an der Tür, ob ein Auto oder so zu hören wäre.

"Ob er wohl weg ist?" Ich erschrack, als Henry hinter mir auftauchte und drehte mich ruckartig um.

"Wie lange bist du schon wach?" Er schien irgendwie gewusst zu haben, dass ich was gehört hatte. Sein Blick verriet ihn. Und der Unterton machte es noch Offensichtlicher.

"Ich ... naja, nicht lange."

"Soll ich es dir erklären, oder willst du deinen Vater fragen?" Ich wusste, dass er es bemerkte. Ausreden finden, oder Lügen half wohl nichts.

"Hast du das deswegen gesagt? Oder war das die Wahrheit." Er strich sich durchs Haar und setzte wieder dieses unglaublichen Blick auf.

"Wenn ich ja sagen würde, würdesr du es glauben? Ich will es nicht nur sagen, sondern zeigen und beweisen, wie wichtig mir deine Sicherheit ist." Irgendwie reichte mir das aber nicht. Da ich die Befürchtung hatte, dass er es nur für Nick tat.

"Auch wenn du es beweisen könntest, dass dir meine Sicherheit wichtig ist ... ich meine, du tust es trotzdem nur weil du Nick den gefallen tust. Vielleicht auch um Dad was zu beweisen. Ich bin wieder nur ein Mittel zum Zweck." Ich wandte mein Blick ab. Ich hatte das Gefühl nur eine Figur in einem Spiel zu sein. Nur dafür da um versprechen zu halten. Er lehnte sich mit einer Hand gegen die Tür, an die Seite wohin ich meinen Kopf drehte. Das erschrack mich kurz. Ich blickte wieder etwas vorsichtig zu ihm hoch. Er war plötzlich näher.

"Ich tu das nicht nur für Nick. Ich will dir ein Freund sein. Für dich da, weil ich es will. Ich müsste das versprechen nicht einlösen, oder?  Keiner könnte mich zwingen und dein Dad ist eh nicht froh dass ich hier bin. Ich könnte einfach so tun, als hätte ich euch nie gekannt. Aber ... ich bin hier." Als ich mich immer noch von ihm abwandte, hob er am Kinn meinen Blick. Wieder dieses Gefühl. Es war so merkwürdig. Ich schob ihn dann weg. Er ließ es zu und respektierte meine Reaktion. Das ich Abstand wollte. Ich schaute ihn dann aber wieder nach kurzem Schweigen wieder von selbst an. War plötzlich perplex. Hab ich ihn wirklich geküsst vorhin, oder habe ich mir das nur eingebildet?

"Ich ... ich hab das nicht wirklich ... vorhin ... Ich meine Terrassentür ..." Stotterte ich zusammen. Er wusste wohl was ich meinte und kam mir wieder vorsichtig näher. Mit einem Blick, als wollte er fragen ob es ok sei, dass er das tat. Er schmunzelte etwas kokett. Also war das keine Einbildung? Er strich mir mit dem Daumen über die Lippen und sein schmunzeln wurde zu einem weichen und süßen Lächeln.

"Oh doch. Und das nicht gerade sanft." Sein Lächeln wurde wieder kokett, gar leicht nekisch, aber immer noch unglaublich süß. Er hatte etwas schüchternes an sich. Auch wenn ich nicht dachte dass er das war, aber er konnte mit seiner Mimik unglaublich viel bei mir bewirken. Er hatte eine unglaubliche Ausstrahlung. Ich konnte für den Moment meinen Blick einfach nicht von ihm wenden und so schien es, ihm in dem Augenblick auch zu gehen.

Last Chance - Lebe jede SekundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt