Nachdem ich oben fertig war und ein paar Kleinigkeiten retten konnte, lief Ricardo plötzlich auf Patrick zu. Sie starrten sich dann nur an. Was sollte das. Dann lächelte Patrick und Richard gab ihm die Hand. Eine brüderliche Umarmung folgte. Ich war etwas irritiert.
"Da lag wohl etwas in der Luft, dass sie endlich klären konnten." Und was? War mein Gedanke. Eva zog Henry mit, dieser ließ sich das ständig gefallen. Was geht mit dem? Patrick legte ein Arm um meine Schultern und atmete tief durch.
"Wollen wir feiern? Dein neues Zuhause! Deine erste und letzte Liebe und deine neue Familie. Wenn das nichts ist zum feiern, weiß ich auch nicht." Grinste er. Ricardo schaute irgendwie zufrieden. Aber als der Blick zurück ins Haus ging, schien er sehr unruhig. Fast schon ängstlich. Das war eine der Gründe, warum ich mich von ihn nicht beruhigen lassen konnte. Er hatte selbst Angst und strahlte dies aus.
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Im Auto quasselte Eva Henry und ihrem Bruder die Ohren voll. Beide schauten neben sich aus dem Fenster und versuchten sich nicht die Köpfe einzuschlagen. Ich wollte eigentlich das einer der beiden vorne sitzt, bevor ich Mord und Totschlag hinten gäbe. Aber Eva meint, sie hat die beiden schon im Griff und reihte sich zwischen den beiden ein.
"Du hast nicht nach deinem Vater gefragt. Ist er dir egal?" Im Grunde hatte ich keinen Bezug zu ihm. Und viele negative Erinnerungen an ihn. Ich habe ihn nicht mal vermisst.
"Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich nicht an ihn dachte? Wie es ihm geht und was er macht? Bin ich das? Obwohl er für mich nie da war. Mich kaufen wollte. Arbeit und Geld wichtiger als Familie. Wenn ja, bin ich gern ein schlechter Mensch." Er sagte nichts. Aber Henry meldete sich zu Wort und das mit ziemlich netten, verständnisvollen Worten. Hätte ich nicht erwartet, nachdem wie er sich letzter Zeit benahm.
"Nein bist du nicht! Du bist einfach einsam und traurig gewesen und ihm war das egal. Er ist ein Wichser und ich hoffe er verrottet gerade irgendwo." Warum war er so sauer auf ihn?
"Was weißt du?" War meine erste Frage die mir durch den Kopf ging.
"Oder war das wegen den Sprüchen die er dir drückte Sunnyboy?" Er fand das nicht witzig. Sagte aber nichts.
"Tut mir leid. Ich wollte dich damit nicht aufziehen." Immer noch schwieg er. Seid wann kann ich so mies sein. Ich drehte mich um und schaute ihn wirklich traurig an. Er saß hinter Ricardo so konnte ich ihn gut sehen.
"Henry? Was ist passiert? Muss das so enden? Wir haben doch ..." Dann drehte ich mich wieder nach vorne und senkte betrübt den Blick.
"Hassen wir uns jetzt? Waren alle Gefühle falsch?" Sagte ich mit Tränen in den Augen. Ich hatte ihn wirklich gern und tat es irgendwie immer noch. Er war der erste, der mich gut behandelte.
"Es war meine Schuld. Ich wollte zu viel. Warum konnte ich nicht ..."
"Nein. Ich habe angefangen. Habe eh schon das versprechen gebrochen. Weil immer noch mein altes Ich mit den Schwanz anstatt mit dem Herzen dachte." Ricardo griff etwas fester ums Lenkrad und spannte sein Kiefer an. War er sauer, dass ich nicht wollte, dass Henry mich hasst?
"Ihr beide solltet euch mal unterhalten. In Ruhe. Nicht im Auto." Sagte Eva und klopfte Henry auf den Oberschenkel. Dieser zuckte zusammen. Ich hingegen fasste Ricardo auf den Arm.
"Ich will kein Hass mehr. Mehr nicht. Ich liebe dich." Säuselte ich sanft. Er schenkte mir dann doch ein Lächeln und nahm meine Hand in seine.
"Naaahhh! Ist das süüüüß! Rief Eva und ließ sich gegen Henry fallen. Er rollte nur mit den Augen. Man sah aber, das er kurz schmunzeln musste. Er schien gefallen an ihr zu finden. Ich fand es toll. Hoffte, er würde es zulassen. Sie wäre sicher auch glücklich. So wie sie an ihn klebt, muss er ihr sehr gefallen.
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Wir fuhren zu Ricardos Haus die Sachen abladen. Eva schubste ihren Bruder an auszusteigen. Dieser beschwerte sich lautstark. Henry schien in Gedanken und blieb wie angewurzelt sitzen.
Als Ricardo die Tür öffnete damit ich aussteigen kann, blieb ich kurz sitzen und zögerte."Lasst euch Zeit." Ich war dankbar über sein Verständnis. Er ließ die Tür offen und ging an den Kofferraum um ein paar Sachen reinzutragen. Eva und Patrick sponnen noch immer rum, bis Ricardo ihnen die Ohren langzog.
"Hört auf mit dem Blödsinn und helft gefälligst!" Sie nahmen dann auch etwas ab und trugen es rein. Aber weiter sich ärgernd. Die beiden waren zum schießen.
"Sie sehen glücklich aus. Und sie scheint voller Energie." Lächelte Henry und fuhr sich dann durchs Haar.
"Wie Patrick auch. Die beiden halten einen echt auf Trap. Aber ja, ihr kann wohl keiner das Wasser reichen. Ohr noch dran?" Kicherte ich. Dann drehte er sich leicht, so das er frontal in meine Richtung blickte.
"Ich möchte dich nicht verlieren. Ich habe schon deinen Bruder verloren. Wir haben beide so viel durchgemacht, dass der Frust und die Einsamkeit uns zu dem trieben was wir uns antaten. Ich würde das gern vergessen."
"Das will ich auch. Du warst nach Nick der erste, der mich wie ein Mensch behandelte. Nur ... das was in der Küche passierte ... es ist nie geschehen." Er war dann erst etwas verwundert, zuckte dann mit den Schultern.
"Es geht ihm ja auch nichts an. Ich wüsste auch nicht was es bringen sollte, wenn er das wüsste." Er hat ha recht, aber warum fühlte es sich falsch an? Er hatte ja auch andere vor mir, aber irgendwie fühlte es sich an, als hätte ich ihn betrogen. Ergibt das überhaupt Sinn?
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Last Chance - Lebe jede Sekunde
RomanceLeseempfehlung ab 🔞! ----------------------------- Juna ist ein Kind von Traurigkeit. Sie hatte nie etwas im Leben worauf sie sich freuen konnte, wenn wurde es ihr immer genommen. Kalt, fast schon innerlich tot lebt sie ihr Leben fast schon apathis...