Part 57

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Lindsays Sicht:

Groß und bedrohlich stand er vor mir. Hatte ich zu nicht Justin gesagt, Alex würde mir nichts mehr tun? In diesem Moment war ich mir da nicht mehr so sicher. „E-es tut mir leid. Es war schon so spät gewesen und i-ch war müde. Ich bin regelre-cht bei ihr eingeschlafen", stotterte ich und blickte ihn seine grauen Augen, die mich eisig anstarrten. „Ich vertraue dir und du enttäuscht mich. Das tut weh Claire, dass müsstest du doch wissen." Sein Blick war die ganze Zeit auf mich gerichtete, während ich mich wieder aufrichtete und das Kleid aufs Bett legte. „Was ist hier passiert?" Fragte ich mit ein wenig Mut und deutete auf das Chaos in meinem Zimmer. „Ich habe nach etwas von ihm gesucht... außerdem war ich ein wenig aufgebracht, als du nicht am Abend kamst", sprach er ein wenig gereizt. Fassungslos starrte ich ihn an. „Das ist nicht dein Ernst?! Geht's dir noch gut? Was wenn etwas kaputt i-" Zu spät hatte ich seine Faust gesehen, die gegen meine Wange krachte und mich nach hinten taumeln ließ. „Sprich nie wieder so zu mir!" Schrie er mich wütend an und baute sich vor mir auf. „Um deine Nuttenkleider wäre es nicht gerade schade. Genauso wenig um dieses Ungeziefer von Kerl." „Lass Justin da raus!" Schrie ich zurück und stand schnell wieder auf meine Beine. Doch Alex holte wieder aus und ohrfeigte mich kräftig, sodass ich wieder auf dem Boden landete. Der Schmerz brannte durch meine Wange und Tränen schossen in meine Augen, die ich dieses Mal hinabdrückte. Langsam blickte ich hoch in Alexs wütendes Gesicht. Doch die Angst war verschwunden. „Er ist eine Schande, genauso wie du! Ich bin mir sicher dass du bei ihm warst. Doch das bringt jetzt auch nichts. Du wirst in nächster Zeit das Haus nicht mehr verlassen und wenn du doch musst, wird dich jemand begleiten!" Mit diesen Worten drehte er sich um. „Sollen sie doch!" Schrie ich ihm nach und strich mir dann meine langen Haare wieder zurück, die mir ins Gesicht gefallen waren. Die reinste Hölle war dies hier. Ein Plan musste her und zwar schleunigst. Ich stand auf und räumte das Chaos weg, das in meinem Zimmer herrschte. Ein Plan, mit dem ich endlich frei Leben könnte.

Die Tage vergingen nur schleppend und der einzige Trost, den ich besaß,

war mein Handy. Justins Nachrichten munterten mich immer wieder auf und ich

vermisste ihn jeden Tag mehr. Ich hatte zwar inzwischen eine kleine Lücke im

Zaun gefunden, durch die ich mich zwängen könnte, aber ich hatte zu große Angst

erwischt zu werden und mir auch diese letzte Möglichkeit genommen wird. Diese

Fluchtmöglichkeit würde ich nur für einen bestimmten Zeitpunkt nutzen. Müde

rollte ich mich von der einen Seite des Bettes auf die andere und beobachtete

die Decke. Eigentlich müsste ich mich schon längst fertig machen. Schließlich

würde meine Mutter mich bald abholen kommen und mich in das normale Haus von

Alex bringen. Man könne Weihnachten schließlich nicht alleine und in einem

etwas, meiner Meinung nach, Gefängnisartigen Haus feiern. Langsam richtete ich

mich auf und ging gelangweilt ins Bad. Nachdem ich meine Schlafsachen

ausgezogen hatte und ich die Musik auf meinem Handy eingeschaltete hatte,

stellte ich mich unter das warme Wasser der Dusche und genoss ein klein wenig

diesen Moment. Ich glaube, jeder kennt dieses Gefühl. Ich summte zur Melodie,

die meine Playliste abspielte und vernahm nur leise das Summen des Handys. Eine

neue SMS muss gekommen sein. Als ich fertig war und in einem übergroßen

Handtuch eingehüllt, nahm ich mein Handy in die Hand. 'Was würdest du davon

She isn't allowed to love himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt