Lindsays Sicht:
Nervös spielte ich mit dem goldenen Rand des Kleides und blickte aus dem Fenster. Es war bereits dunkel und die Straßen wurden beleuchtet. Schnell fuhren wir an den Lichtern vorbei und sie verschwimmten vor meinen Augen. Schließlich stoppte das Taxi abrupt und wir waren vor der Haustür der Familie Masons angekommen. Meine Mutter bezahlte noch schnell den Taxifahrer, während ich bereits ausstieg und das Haus beobachtete. Es war hell beleuchtet und wirkte wie immer eisig auf mich. Etwas mehr als ein Monat war vergangen als ich das letzte Mal hier war. Sehr unfreiwillig. So viel war passiert... Ich hatte gehofft, nie wieder nur in die Nähe von dem hier zu kommen. „Steh da nicht wie eine Salzsäule und komm endlich hoch", herrschte meine Mutter mich an. Sie stand bereits vor der Haustür und blickte zu mir herab. Langsam schritt ich neben sie und wartete ab, dass jemand uns die Tür öffnete. Nach kurzer Zeit wurde dies auch und wir betraten das viel zu große Haus. Der Butler brachte uns in einen Raum, den ich bisher noch nicht gesehen hatte. Es war ein sehr großes Zimmer das bis oben hin mit anscheinend wertvollen Gemälden geschmückt war. Große Vorhänge hingen vor den Fenstern, die von der Decke bis zum Boden reichten und eingerahmt waren in Schmuck. An Mobiliar war nicht viel zu sehen außer den einen und anderen Tisch, die dicht an der Wand standen. Anscheinend war alles hinaus geräumt worden. Ansonsten war der Raum aber nicht gerade leer. Denn vor mir stand eine Menschenmenge, die ich nicht mehr zählen konnte. Und sie alle sahen aus, als hätten sie irgendwas Wichtiges zu tun und wären etwas Besseres. Die Männer waren alle in Anzüge gekleidet, egal wie jung sie auch waren. Die Frauen trugen Kleider die sehr geschmückt waren. Manche waren bodenlang, andere nur bis kurz unter die Unterwäsche. Doch keine einzige trug eine Hose. Ich hätte liebend gern eine an, als das Kleid. „Da seid ihr ja endlich!" Mein Vater eilte zu uns und packte Elizabeths Arm. Diese schenkte ihm ein kaltes Lächeln. Sie liebt ihn ja eh nicht mehr... Meine Familie muss man nicht verstehen. „Darf ich dir meine Hand reichen?" Alex war neben mich getreten und bei seiner Stimme zuckte ich leicht zusammen. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen nickte ich und nahm seinen angebotenen Arm. So schritten wir in das Zimmer und mein Gesicht lief leicht rot an. Ich hasste es, wenn ich im Mittelpunkt stand. Es war mir unangenehm und peinlich. Ich hätte mich am liebsten von ihm los gerissen, doch seine Hand um meine hatte er verstärkt.
„Wollen wir ein wenig tanzen?" Alex fragte mich, doch es schien keine Frage zu sein, denn er zog mich bereits in die Mitte des Raumes und bewegte sich rhythmisch zur Musik. Ich versuchte irgendwie mitzuhalten und so wirkten meine Tanzschritte eher hölzern als richtig flüssig. Ich spürte meines Vaters grimmigen Blick, denn ich ignorierte. Außerdem murmelten die Leute um uns herum. „Worüber reden die denn?" Flüsterte ich kaum hörbar, doch Alex hörte mich trotzdem. Er zog mich näher an sich, so dass kaum noch Platz zwischen uns war. Dann beugte er sich hinunter und ich spürte fast das Grinsen. „Sie reden über dich. Sie fragen sich, was sie von dir denken soll. Ob es nun die Wahrheit sei, das du keine Schlampe seist oder doch." Ein Schauder lief über meinen Rücken und ich senkte den Blick. Ist doch egal was die von dir denken. Wichtig ist nur was Justin von dir hält und er liebt dich. Als das Lied endete, setzte ich mich an einen der wenigen Stühle ihm Raum und blickte den anderen Tanzpaaren zu. Die anderen Personen schauten mich meist mit missbilligen Gesichtsausdruck an und flüsterte hinter vorgehaltener Hand. Vermutlich über mich. Ich packte mein Handy aus meiner Tasche aus, die neben mir auf dem Boden lag. Meine Mutter hatte sie hier hingestellt und ich war froh, dass ich es mitgenommen hatte. 'Na Babe, wie ist die Feier?' Ich schmunzelte über Justins Frage. Mir war mehr als nur klar, dass er die Antwort schon kannte. 'Tod Langweilig... ich wäre viel lieber bei dir und würde die Zeit mit dir genießen. Also sag schon, was hast du vor um mich von hier zu befreien? ^^' Es dauerte ein wenig bis mein Handy wieder vibrierte. 'Komm in eine Stunde raus, dort wird ein Taxi auf dich warten.' Ich begann zu grinsen. 'Okay, aber da muss ich mich selber von hier erst mal frei kämpfen :D' ‚Das schaffst du schon, bist doch ein großes Mädchen :)' Ich packte das Handy wieder weg und blickte mich im Raum um. Ganz am Ende des riesigen Zimmers befand sich Alex in einem hektischen Gespräch mit einem älter aussehenden Mann. Mit schnellen Schritten durchquerte ich den Raum, schlängelte mich durch die Tanzpaaren und stand schließlich bei den beiden Gesprächspartnern. Zögernd tippte ich auf Alexanders Schulter. „Alex, könnte ich dich kurz sprechen?" Fragte ich leise und blickte ihn seine grauen Augen die sich verdunkelten. „Clair, siehst du nicht das ich gerade in ein Gespräch bin?! Scher dich weg, ich habe gerade zu tun!" Ohne ein weiteres Wort richtete er wieder seine ganze Aufmerksamkeit dem anderen zu. Etwas überrascht drehte ich mich selber um und ging schnurstracks zu meiner Mutter, die bei meinen Sachen stand. „Mum, mir geht's nicht wirklich gut. Ich möchte gerne wieder nach Hause", sprach ich zu ihr und blickte sie mit einem leidvollen Blick an. „Das geht nicht Liebes. Dein Vater würde das nicht wollen und ich möchte noch nicht von hier weg." Sie blickte kein einziges Mal zu mir, als sie sprach. Sie schien von anderen Sachen interessierter als von meinen Problemen. „Aber Mum..." Weiter kam ich nicht. „Clair, kannst du dich wirklich nie anständig verhalten!" Alex war hinter mir aufgetaucht und hatte seine Hände auf meine Hüften gelegt. „Aber Mister Mason..." Rutschte es mir heraus und ich blickte wieder in die düsteren Augen von ihm. „Erstens sollst du mich Alex nennen. Zweitens, es gehört zum Anstand aller, dass wenn zwei Menschen miteinander reden, diese nicht unterbrochen werden. Drittens, was willst du jetzt so dringendes von mir?" Ungeduld zeichnete sich in seinem Gesicht wieder. „Mir ist nicht sehr wohl und ich möchte gerne wieder in das Haus von dir zurück, damit ich mich ausruhen kann", sagte ich geradewegs meinen Wunsch aus. „Weißt du, das ist mir gar nicht recht. Es ist niemand dort, du wärst völlig alleine. Und wer weiß, auf welche Ideen du wieder kämst", erklärte er mir und zerrte mich dabei in eine Ecke des Raumes. Schnell hatte ich noch meine Tasche geschnappt, die ich an meinen Körper presste. „Ich werde nichts machen. Ich werde immer noch dort sein, wenn du später kommst. Du weißt, das ich ihn niemals in Gefahr bringen würde." Ein wenig Wut stieg in mir auf. „Ach, und was ist wenn du wirklich fort bist? Hm? Warum sollte ich dir vertrauen?" Frate er mich höhnisch und mir wurde klar, eine andere Technik musste her. Tief atmete ich ein und aus und ekelte mich vor dem, was ich tun wollte. „Nun Alex... mir ist klar geworden das ich dich sehr mag... deswegen hoffe ich das du mir vielleicht wieder ein wenig vertraust." Ich beugte mich zu ihm und stellte mich auf die Zehenspitzen. Sein Gesicht war nur noch wenig Zentimeter von meinem und ich schloss meine Augen. Schließlich berührten meine Lippen die von Alex und zittern überkam meinen Körper. Hier wird er dir nichts tun Lin, sprach ich mir selber zu. Nach einer gefühlten Ewigkeit, lösten wir uns wieder und vor mir stand nun ein sehr perplexer Alex. „Also... wie sieht es aus? Mir geht's wirklich nicht so gut und ich möchte dir hier nicht zur Last fallen." Kurz schüttelte sich Alex und richtete dann seine Krawatte. „Na gut, aber ich werde dich hinaus begleiten und warten, bis du im Taxi sitzt." Ich nickte mit dem Kopf. „Von mir aus darfst du dem Fahrer auch sagen, wohin er fahren soll", sprach ich aus und fügte im Geiste hinzu, das ich ihm dann bei der Fahrt die andere Adresse nennen würde. Zufrieden über seine Entscheidung packte er meinen Arm und hakte sie in seine ein. Mit ein paar Begrüßungen und Worten kamen wir auch schnell zur Haustür des Hauses und wir traten hinaus in die kalte Luft der Dezembernacht. Kurz atmete ich tief die kristallklare Luft ein und genoss den Moment der Stille. „Wann wird das Taxi hier sein?" Fragte Alex und unterbrach so die Stille. Ich blickte zu ihm hoch und zuckte mit den Schultern. „Vermutlich in ein paar Minuten, ich habe es schon gerufen gehabt." Dieses Mal nickte er und steckte seine Hände in die Taschen seiner Hose. Eine Frage schoss in meinen Kopf und bevor ich mich zurück halten konnte, sprach ich sie schon aus. „Warum willst du mich eigentlich unbedingt als deine Braut?" Überrascht blickte er mich an, weswegen ich verlegen wegschaute.
Auch hier entschuldige ich mich nochmals für die sehr lange unangekündigte Pause. Hatte Probleme mit dem Computer und über den Sommer nicht so viel Zeit und auch Lust. Hoffe ihr habt die Geschichte nicht schon vergessen und es wird wieder regelmäßiger geupdatet;)
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She isn't allowed to love him
FanfictieEin Abend. Ein zuälliges Treffen. Ihr Schicksal? Lindsay soll einen jungen Mann heiraten, was sie jedoch noch nicht weiß. Ihre Eltern haben Geldprobleme und beschließen die Hand ihrer Tochter Alex zu geben, einem Mann aus sehr gutem Hause. Doch der...