Part 54

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Lindsays Sicht:

Justins Atem wurde wieder ruhiger und ich lauschte seinem Herzschlag. Gedankenverloren strich ich über seinen Bauch. Sanft küsste er meinen Kopf und er zog mich näher an sich. Seine Hand ruhte weiter auf meiner Taille, die vorsichtig strich, was mich zum Lachen brachte. „Justin, ich bin kitzlig", kicherte ich und mir kamen schon Tränen. Er hörte auf und zog mich nur noch näher zu sich. „Ist alles okay?" Fragte ich und schaute hoch. In Justins Gesicht stand die Angst geschrieben. „Ich habe Angst, Lin. Angst, dass wenn ich dich los lasse du wieder weg bist. Das wenn ich deine Lippen nicht verschließe du wieder solche Dinge von dir gibst." Ich wusste was er meinte. Ich hatte zu ihm gesagt, ich würde ihn nicht mehr lieben. Es muss ihn unglaublich verletzt haben. „Ich werde dich nie wieder anlügen", flüsterte ich und strich eine Strähne hinter sein Ohr. „Und ich werde dich nie wieder loslassen." Er drückte mich hoch und legte seine Lippen auf meine. Sanft massierte er sie und strich mit seiner Zunge über meine Unterlippe. Vorsichtig öffnete ich meinen Mund und er schob seine Zunge hinein. Beide Zungen kämpften miteinander bis wir uns wegen Luftmangel lösen mussten. Unbeschreibliches Glück floss durch mich hindurch. Was war ich doch für ein dummes Mädchen, zu glauben, von ihm weg zu kommen. Nie wieder würde ich von ihm wegkommen, dazu beherrschte er schon zu sehr meinen Kopf. Außerdem war er doch schon längst in meinem Herzen eingraviert. „Was ist passiert?" Fragend schaute er mich an, während er weiter meinen Rücken strich. „Ni-ichts besonderes", stotterte ich und blickte weg. Er wusste es noch gar nicht. Bestimmend packte er mein Kinn und zwang mich ihn an zu schauen „Lin?" Ich schluckte kräftig. „Ich war bei ihm eingesperrt und er hat mir Angst gemacht. Ich hatte Angst um dich." Ich blickte zwischen seinen Augen hin und her. „Er hatte mir gedroht, dass wenn ich etwas falsch mache, er dich bestrafen wird. Das er dich umbringen wird. Er hatte dich doch schon verletzt und ich wusste, wenn er will, dann kann er auch weiter gehen. Deswegen habe ich das im Park zu dir gesagt, damit du mich vergisst und in Ruhe weiter leben kannst, das dir nichts passiert." „Und trotzdem bist du hier. Ich weiß auch wieso", flüsterte er und musste bei seinem Gedanken Lächeln. „Ich hielt es nicht mehr aus Justin. Ich liebe dich viel zu sehr. Ich kann es nicht beschreiben oder in Worte fassen. Nur, das ich ohne dich nicht mehr kann." Er küsste meine Stirn und ich schloss meine Augen. „Das weiß ich doch alles. Ich kann doch auch nicht mehr ohne dich." Wieder durchströmte mich das Glück und ich seufzte glücklich. „Wieso weißt du es? Besser gesagt was genau?" Fragend schaute ich wieder hoch. Ein Grinsen legte sich breit auf Justins Lippen. „Deine Cousine Kate hat mich angerufen und erzählt, dass du mich liebst. Ich war selber überrascht gewesen von ihr zu hören, aber sie hat mir von eurem Telefonat erzählt." Ich lief rot an. Das meinte sie mit mir helfen.  „Als erstes müssen wir eine Lösung finden mit der Geschichte zwischen Alex und dir und deinen Eltern, das kann so nicht mehr weiter gehen." Ich schüttelte den Kopf. „Justin, ich sollte zurückgehen. Sie denken, ich wäre auf einer Shoppingtour, wenn ich zu lange weg bin machen sie sich Sorgen oder schlimmeres. Ich will dich nicht in Gefahr bringen", sagte ich und stand langsam auf. „Lin, ich will dich nicht verlieren", flüsterte er und sah ein wenig wie ein kleines Kind aus, dem man den Lolli weggenommen hatte. „Das wirst du schon nicht, bald werde ich wieder hier sein:" Ich schluckte den Kloss runter, der sich bei dem Gedanke von Alex in meinem Hals bildete. Ich zog mir mein Shirt über, als Justin mich am Arm zu sich zurück zog. Panik schoss durch meinen Körper und ich schrie auf. Mit einer schnellen Bewegung hatte ich Justin von mir gestoßen und schaute ihn geschockt an. Seine Gesichtsausdruck war genauso überrascht wie meiner. Mein Herzschlug mir bis zum Hals und nur langsam verblassten die Bilder, wie mich Alex zurück ins Zimmer zerrte und vergewaltigte. „Lin, was ist los?" „Ni-ichts", schluchzte ich und die Tränen liefen über mein Gesicht. Mein Körper zitterte und ich fühlte mich wieder so eklig wie an diesem Tag. Wie konnte das nur passieren, wie konnte ich nur daran denken zu ihm zurück zu gehen. Langsam schloss mich Justin in seine Arme und strich über meinen Rücken. Nur sehr langsam ging er mit mir zum  Bett zurück und ließ mich kein Stück von ihm weg. „Was ist passiert?" Fragte er mich wieder. „Ich will nur nicht, das Alex mir wieder was antut", schluchzte ich und wollte im Erdboden versinken. Ich bin doch eine Schande. „Was hat er getan?" Ich schloss meine Augen und drückte mich an Justins Körper. Ich spürte wie er angespannter wurde und die Wut in ihm hoch stieg. „E-er hat mich angefasst... Mehrmals... Aber an dem Tag, als er dich aus dem Haus geworfen hatte und zusammen geschlagen hat, an dem Tag..." Ich blickte hoch in seine haselnussbraunen Augen, die mich wachsam beobachteten. Konnte ich es wirklich sagen? Ich schlang fest meine Arme um seinen Oberkörper. „Da... da hat er mich zurück ins Zimmer geschleift und... vergewaltigt...", schluchzte ich leise. „Bitte hasse mich jetzt nicht..." Vorsichtig schob er mich von sich und ich erkannte die brennende Wut in ihm. Ich hatte eine solche Wut oft in meinem Vater gesehen. Er hasst dich Lin, er will dich nicht mehr, weil du mit Alex geschlafen hast.

She isn't allowed to love himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt