•Happily• (Part 5)

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(A/N Die Fett gedruckten Sachen sind auf Irisch gesprochen)

Am nächsten Morgen war ich früher wach als sonst und Helen schlief noch. Heute Abend würde ich zurück zu den Mädels gehen und es war noch unklar wann ich wieder ins Krankenhaus können würde, deshalb wollte ich die restliche Zeit mit meiner Schwester genießen. Ich stand auf, streckte mich und griff nach den letzten frischen Sachen aus meiner Tasche. Schnell hatte ich mich umgezogen und war gerade dabei, mir vor dem Spiegel einen hohen Zopf zu machen, als die Tür aufging und eine, mir unbekannte, Krankenschwester unser Frühstück auf den Tisch stellte. Durch die offene Badezimmertür sah ich, wie sie das Zimmer wieder verließ ohne ein Wort gesagt zu haben. In meinem Inneren kämpfte mein allgegenwärtiger Hunger mit dem Drang, zuerst Helen zu wecken. Meine Geschwisterliebe siegte und so sprang ich mit Schwung zu meiner Schwester, wobei die siebenjährige leicht hochgefedert wurde. Sie schreckte aus dem Schlaf und sah sich verwirrt um. Ihre immer noch schlafverhangenen Augen trafen die Meinen und sie sank müde zurück ins Bett. Ich rüttelte an ihren Schultern und zwang mit sanfter Gewalt ihren Mund auf und schob ein Stück Brot hinein. Meine Schwester hustete und richtete sich dann auf, wobei ich ihr, noch immer munter, auf den Rücken schlug. „Frühstück.", sagte ich überflüssigerweise und ging dann zu meiner eigenen Portion hinüber, den vorwurfsvollen Blick der siebenjährigen ignorierte ich. Es war zwar kein Königsessen, aber genießbar und so war es innerhalb von zwei Minuten verschlungen. Ungeduldig wartete ich darauf, dass meine Schwester fertig aß und sofort als der letzte Bissen in ihrem Mund verschwunden war, sprang ich auch schon auf und zog sie aus dem Bett. „Komm schon, Faulpelz...Wir wollten doch in die Stadt und jetzt ist da noch nicht so viel los." Sie stand wiederstrebend auf und zog sich um. „Wieso bist du denn auf einmal so wild aufs Shoppen?", fragte sie und ich erstarrte gerade in meinem, mittlerweile viertem, Freudensprung. „Shoppen?!", fragte ich entgeistert und brachte die Kleine so zum Lachen: „Aber natürlich! Was tut man sonst in der Stadt?"

„Essen!", kam es sofort von mir zurück und meine Schwester verdrehte nur die Augen. „Das können wir auch machen.", gab sie schließlich nach und meine gezogene Schmolllippe wurde zum Grinsen. „Das ist gut, denn der einzige Grund wieso wir in die Stadt gehen ist mein Handy. Ich habe keine Lust durch hundert verschiedene Modeläden zu hetzten und dann doch nichts zu finden, ok?" „Ja klar. Ich doch auch nicht.", lachte meine Schwester ausgelassen. Ich griff nach meinem Portemonnaie und steckte es in meine Hosentasche zu dem demolierten Handy. Helen war inzwischen fertig und geschickt half ich der siebenjährigen in ihre Jacke, bevor ich mir meinen eigene überwarf. Sie griff nach meiner Hand, als wir die langen Flure entlang gingen und auf den Ausgang des Krankenhauses zusteuerten. Als wir am Empfang vorbeikamen winkte ich Laura kurz zu und trat dann durch die automatisch geöffnete Tür. Die kalte Morgenluft Londons empfing uns und der ständige Regen hatte die, sonst immer vergaßte Luft, gereinigt. Obwohl es relativ trocken war, konnte kein Sonnenstrahl durch die dichte Wolkendecke dringen. Helen beobachtete aufgeregt dem Treiben der hetzenden Menschen, während ich sie lächelnd in Richtung Stadt zog. Mein Magen gab einige beunruhigende Geräusche von sich, als wir an einer offenen Café-Tür vorbeigingen und der Duft von Kaffee mich umhüllte. Auch meine Schwester hatte das untrügliche Zeichen meines Körpers gehört und grinste mich an. „Können wir zuerst nach einem neuen Pullover für mich schauen?", fragte sie mich und ich konnte in ihrem unschuldigen Blick, den Hauch eines spöttischen Aufblitzens erkennen. Mit hochgezogener Augenbraue sah ich sie an. „Ich dachte wir wollten nicht shoppen?"

„Aber ich brauch ihn unbedingt und alleine kann ich ja schlecht bezahlen...", ihre Schmolllippe erweichte mich und ich gab nach. Aus dem einen Pullover wurden am Ende zwei T-Shirt, eine Hose, Unterwäsche und drei Langarmshirts. Ziemlich geschafft warf ich mich auf die nächste Bank und legte den Kopf in den Nacken. „Jetzt reicht es aber! Wenn ich nicht sofort zu irgendeiner Fastfood-Kette komme und mir ein schönes Menü bestelle, kannst du hier und jetzt ein Bestattungsunternehmen beauftragen meine ausgehungerte Leiche unter die Erde zu bringen." „Was soll ich denn ohne dich machen? Von mir aus können wir jetzt essen.", ich wollte schon jubelnd aufspringen, als mein Blick auf die gegenüberliegende Uhr fiel.

• DANCERS • (Niall Horan FF)#Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt