•Long way down•

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Niall sah immer noch heiß aus. Seine Haut schwitze leicht und sein Lächeln strahlte durch den ganzen Club. Aber das war es nicht, was mich mit einem Mal nüchtern werden ließ. Es war vielmehr das Mädchen vor ihm, das er gerade lachend auf die Tanzfläche zog. Zu einem Liebeslied. Natürlich erkannte ich die junge Frau. Ariana Grande. Eigentlich hatte ich gedacht Niall und sie seien nur richtig gute Freunde und mit diesem Gedanken versuchte ich den kleinen Riss in meinem Herzen direkt zu verkleben. Ich beobachtete, wie die beiden die Tanzfläche betraten und Niall sofort seine Hände an ihre Hüfte legte. Dieses Mal brach der provisorische Kleber ein und der Riss fraß sich langsam in mein Herz. Kopfschüttelnd versuchte ich nachzudenken.

Ein Tanz unter Freunden. Nur ein Tanz unter Freunden...ganz sicher. Er hat mich um ein Date gefragt da würde er nicht...

Meine Gedanken wurden brutal unterbrochen als Niall Ariana noch näher an sich zog und sie lächelnd ihre Arme in seinem Nacken verschränkte. Es tat weh. Unbeschreiblich weh und schnell versuchte ich wegzusehen. Es klappte nicht. Meine Augen lösten sich einfach nicht von den beiden und plötzlich wurde mir schlecht. Schnell schloss ich die Augen um das Brennen zu verscheuchen. Der Riss in meinem Herzen vertiefte sich. Als ich sie dann langsam wieder öffnete hatte ich die irrwitzige Hoffnung mir das nur eingebildet zu haben, aber ich wurde enttäuscht. Meine Unterlippe zitterte.

Nein...

Niall zog sie etwas hoch zu sich und sagte etwas. Die Tanzenden hatten eine Art Gasse gebildet und ich konnte das Paar so perfekt sehen. Alles Warme verschwand und ich bebte. Schnell stellte ich mein Glas weg. Das durfte nicht sein. Ariana lächelte noch immer und fuhr Niall durch seine blonden Haare. Mein Herz tat weh...so weh. Der Riss zog sich tiefer, nicht mehr lange und mein Herz würde brechen. Ich schaffte es nicht länger das Brennen in meinen Augen zu verdrängen. Nein! Die Lied im Hintergrund kam zu seinem langsamen, schmerzhaften Ende und Ariana hob ihren Kopf. Nur noch Zentimeter trennten die Lippen der beiden. Das war der Augenblick wo ich es schließlich schaffte wegzusehen. Schnell verschloss ich meine Lippen um nicht aufzuschluchzen. Ich spürte einen Augenblick lang nichts und ich war froh darum. Kein Schmerz, kein Riss, keine Kälte. Dann kamen die Gefühle wieder. Mit einem Hammerschlag der alles in mir zertrümmerte und der Riss war nicht länger nur das, sondern wurde zur einer Schlucht. Ich verbot mir jeden Gedanken. Bloß nicht denken. Einfach weg. Ja das wollte ich. Einfach nur weg. Schnell drängte ich mich an Lia vorbei und ignorierte ihr Rufen. Niemand achtete sonderlich auf mich, als ich langsam zu der grauen Stahltür mit der großen Aufschrift Hinterausgang zu rannte. Ich fror. Und nicht schien mich in diesem Moment aufwärmen zu können. Ich spürte die Schlucht und wie sie immer mehr verschlang.

Seine Arme um ihre Hüfte.

Sein Gesicht vor ihrem.

Wie sie tanzten.

Wie sie lachten.

Ihre Blicke.

Ihre Hände in seinen Haaren.

Ihr Lächeln.

Nein! Brich nicht. Brich nicht. Brich...

„Cat ist alles in Ordnung?", fast wäre ich in den Besitzer der Stimme gerannt, doch gerade noch schlug ich meine Augen auf und sah in Liams warme braune. Aber selbst der Fürsorgliche Liam konnte nichts an der Kälte ändern, die meinen Bauch verließ und sich in mein Herz drängte. So einen Schmerz hatte ich nie gefühlt. Hunderte Nadeln die sich in meiner Brust bewegten und sich immer tiefer bohrten. Es gab einfach keinen Vergleich.

„Ja klar. Ich...brauch nur etwas frische Luft...", meine Stimme brach bei der letzten Silbe und schnell sah ich auf meine Schuhe. Liam fasste mich sanft am Oberarm und zögernd sah ich wieder auf. Meine Sicht war verschwommen.

• DANCERS • (Niall Horan FF)#Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt