•No Control•

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„Cat steh auf! Du hast jetzt schon das Frühstück verpasst, also..." Sofort war ich hellwach und setzte mich ruckartig auf. „WAS?!", fragte ich panisch und sah mich nach der Stimme um, die mich aus meinen Träumen gerissen hatte. Sophie stand im Türrahmen und hatte ein rotes Handtuch um den Kopf geschwungen. „Du hast das Frühstück verpasst.", sagte die Blonde langsam und rollte dabei ihre Finger zum besseren Verständnis. Mein Blick flog zur Uhr und ich sprang sofort auf. 9:00 war ziemlich spät, wenn man bedachte dass wir in 30 Minuten zu One Direction fahren wollten. Ich stürmte zum Schrank und zog ein schwarzes Top und eine dunkle Jeans heraus. Während ich sie schnell anzog, rannte ich gleichzeitig ins Bad für eine Katzenwäsche. „War wer mit den Hunden?", schrie ich durch die Wohnung und hoffte einfach mal, dass meine Freundinnen wenigstens einmal mitgedachte hatten. „Ich hab sie in den Garten gelassen.", war die laute Antwort von Lia und ich nickte in Gedanken versunken. „Wie nehmen sie einfach mit. Bestimmt haben die Jungs nichts dagegen.", sagte Mary von irgendwoher und erhielt zustimmendes Gebrumme. In Rekordzeit hatte ich das nötigste getan um nicht länger wie ein Zombie auszusehen und sprintete die Treppe hinter. Währenddessen steckte ich die letzte Haarnadel in meinen hohen Zopf und kam schlitternd vor der Haustür zum Stehen. „Ein neuer Rekord, Cat", sagte Clarie anerkennend und richtete ihren Blick dann wieder auf ihr Handy. Dabei fiel mir ein, dass ich meines immer noch nicht repariert hatte. Innerlich verfluchte ich meine Vergesslichkeit und nahm mir fest vor in nächster Zeit mein Handy ausbessern zu lassen. Nachdem sich alle versammelt hatten rief ich nach meinen Hunden. Sie kamen aus dem Wohnzimmer gerannt und ich öffnete ihnen die Haustür. Nach einer kurzen Diskussion zwischen Mary und Lia, entschieden wir uns den Van zu nehmen. Clarie setzte sich hinters Steuer und ich überließ Sophie wohlwollend den Beifahrersitz, bevor ich selbst zu meinen anderen Freundinnen in den Hinteren Teil des Wagens stieg. Dark und Light hüpften mit Schwung zu uns und die Schäferhunde legten sich auf unsere Füße, weshalb diese sehr warm wurden. „Cat. Wir brauchen die Adresse!", sagte Clarie von vorne und ich gab sie der Afrikanerin, nachdem ich auf dem demolierten Smartphone nachgeschaut hatte. „Das ist gar nicht so weit weg.", bemerkte Mary.

„Stimmt, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass uns bei dein Jungs eine kleine Überraschung erwarten wird...", murmelte Sophie und ich grinste: „Umso besser. Sonst wäre es doch langweilig."

„Manchmal kann ich einfach nicht glauben, dass ich mit jemanden wie dir befreundet bin.", sagte Clarie von vorne und ich lehnte mich nach vorne um ihr auf den Hinterkopf zu klopfen. Natürlich beschwerte sich die Afrikanerin lauthals, aber ich ignorierte es und lehnte mich wieder in den Sitz zurück. Ganz plötzlich fuhr das Auto über eine Bodenwelle und die Hunde zu unseren Füßen sprangen deswegen sofort auf. Der ohnehin schon begrenzte Platz im hinteren Teil des Autos, wurde so noch mehr verkleinert, was großen Protest seitens Lia und Mary mit sich zog. Ich freilich begnügte mich mit mörderischen Blicken in Claries Rücken. Ich war mir zu 100% sicher, dass unsere liebe Freundin das mit Absicht gemacht hatte. Irgendwann hörte Dark auf zu bellen und beide Hunde entspannten sich sichtlich. Ich redete solange auf die Beiden ein, bis sie sich wieder auf unsere Füße legten und wir den Rest der Fahrstecke ruhig zurücklegen konnten. Es herrschte eine angenehme Stille und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, als Clarie den Wagen vor ein eisernes Tor hielt. Sie drehte sich zu uns um: „Hat irgendwer eine Idee wie wir da durch kommen?"„Wie wäre es mit klingeln?", fragte ich ironisch und deutete durch das Fenster auf einen silbernen Knopf, der ganz auffällig an einer der Eisenstangen, die das Grundstück als einen Zaun umgab, angebracht war. Die Schwarzhaarige sah mich erst perplex, dann beleidigt an. „Das wusste ich."„Natürlich.", sagte ich gezogen und lehnte mich aus dem geöffneten Fenster um meinen vorgeschlagenen Plan in die Tat umzusetzen, aber die immer noch schmollende Clarie hatte andere Pläne. Ruckartig drückte sie aufs Gas und der Van ruckte ein gutes Stück nach vorne, wodurch ich beinahe auf den noch nassen Asphalt klatsche, nur Lias Geistesgegenwärtigkeit wurde das verhindert, da die Schwarzhaarige mich an der Hüfte festhielt. „Sag mal, was soll der Scheiß?!", fragte ich aggressiv und öffnete die Seitentür des schwarzen Höllengefährts. Ich ging, leise fluchend, zu dem Klingelknopf und betätigte diesen. Ich wartete ungeduldig ein wenig, aber nachdem sich auch nach dem zweiten Klingeln nichts tat ging ich genervt zu dem Tor und rüttelte kurz daran. Zu meiner Überraschung gaben die Eisenstäbe nach und ich konnte, wenn auch mit etwas mühe, das Tor öffnen. Immer noch angesäuert lief ich zurück zum Van und stieg ein. „Problem gelöst.", sagte ich knapp und ignorierte die vorwurfsvollen Blicke meiner Freundinnen. „Ist das überhaupt erlaubt?", frage Sophie von vorne unsicher. „Sie haben uns doch eingeladen oder?", sagte ich genervt, weil mein Magen sich langsam aber sicher nach Nahrung sehnte.„Ja, aber das ist doch Hausfriedensbruch, wenn uns niemand aufmacht?", warf Mary ein und ich sah sie ungläubig an. „Was seid ihr denn für Schisser?", fragte Clarie an meiner Stelle vom Fahrersitz aus und ich pflichtete ihr stark bei. Unerschrocken fuhr sie die Auffahrt hoch und hielt nur an, damit ich das Tor hinter uns wieder verschließen konnte. Zum Glück steckte der Schlüssel von innen und ich dachte mir im Stillen, wie naiv die Jungs doch waren. Kopfschüttelnd kehrte ich zu meinen Freundinnen zurück und wir fuhren den Kiesweg weiter hinauf. Das Anwesen war riesig und umgeben von Grünflächen und Bäumen war eine ziemlich große Villa. Sie war weiß und weitläufig, im Hintergrund war ein Pool zu erkennen und über all dem lag eine gruselige Stille. Ich hatte ein mulmiges Gefühl, als ich zum wiederholten Mal die Autotür hinter mir zuschlug. Kein Geräusch drang aus dem Haus und einen Augenblick lang dachte ich ernsthaft darüber nach, ob die Jungs sich nicht ein schallisoliertes Haus gekauft hatten, aber ich verwarf diese Idee schnell wieder. Denn welcher Popstar oder welche Band würde so etwas bitte tun? Obwohl, den Jungs würde ich es durchaus zutrauen einen solch verrückten Plan in die Tat umzusetzen. Geld genug hatten sie ja offenbar. Wir folgten den Weg zur Haustür und auch dort drückte ich auf die Klingel. Es tat sich nichts und wir warteten eine Weile bis Mary schließlich entnervt sagte: „Ok jetzt reicht es mir. Wir stehen jetzt seit 10 Minuten und nichts tut sich da drin! Ich dachte die Jungs erwarten uns!" Ich konnte ihre Wut durchaus verstehen, denn auch ich hatte keine Lust länger als nötig in der nassen Kälte Londons zu stehen. Fieberhaft dachte ich nach und zum Schluss blieb nur eine Möglichkeit: Die Jungs waren noch gar nicht wach. Ich überlegte wo ich, wenn ich das Mitglied einer berühmten Boyband wäre, den Haustürschlüssel verstecken würde. Dabei musste ich bedenken, dass keiner der Jungs die hellste Kerze im Leuchter(auf der Torte?) war und dementsprechend primitiv musste ich denken. Mein Blick wanderte über den Bereich vor der Tür und meine Augen blieben an einem kleinen Buchsbaum vor der Tür hängen. Auch wenn ich es eigentlich nicht wirklich glaubte ging ich zu dem Gewächs hinüber und hob den Übertopf der Pflanze an. Was ich dann sah lies mich genervt aufstöhnen. Wie dämlich konnten die Jungs den bitte sein? Sie hatten jetzt nicht wirklich den Schlüssel an der Einfallslosesten Stelle deponiert, oder? Da ich fest davon ausging, nicht an Halluzinationen zu leiden, streckte ich meine freie Hand aus und umschloss den silbernen Gegenstand. Vorsichtig ließ ich den Buchsbaum wieder hinab und drehte, mich mit einem breiten Grinsen zu meinen Freundinnen um. Der Schlüssel und die daran hängenden Anhänger klimperten spielerisch als ich von vier verdutzten Augenpaaren angestarrt wurde. „Woher wusstest du wo er liegt?", fragte Lia überrascht und sah von mir zum Schlüssel und wieder zurück.

• DANCERS • (Niall Horan FF)#Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt