Die nächsten zwei Tage hatten ein ähnliches Schema, davon abgesehen, dass ich Helen an dem einen Tag besuchte und an dem anderen war ich größtenteils zuhause, von dem Interview mal abgesehen. Wir alle waren schon recht entspannt vor der Kamera und konnten unsere üblichen Späße auch auf die Interviews ausweiten. In jeglicher Klatschzeitschrift war mindestens ein Artikel über die Weltmeisterschaft und uns. Neben den ganzen Fakten zu unserer Kariere oder Freundschaft, fanden sich natürlich auch wilde Spekulation über unser Liebesleben oder unsere nächsten Pläne. Das Meiste brachte uns nur zum Lachen und ich konnte manchmal echt nicht nachvollziehen wie sie auf solche Ideen kamen. Im People-Magazine schrieben sie beispielsweise, dass wir in näherer Zukunft mit Justin Bieber zusammenarbeiten würden, dabei hatten wir den Popstar noch nie getroffen.
Heute würden wir anfangen das Musikvideo zudrehen und mein Onkel hatte uns gestern Abend schon über Zeit und Ort informiert. Deshalb waren wir nach einem ganz entspannten Frühstück zu den entsprechenden Studios gefahren und standen jetzt vor den großen grauen Toren. Da es weder einen Klingelknopf noch eine richtige Tür gab, klopfte ich einfach energisch an das Garagenähnliche Gebäude. Tatsächlich wurde nach wenigen Momenten schon das Tor hochgefahren und ein Mann mit schwarzem Vollbart und Glatze trat heraus.
„Wer seid ihr?", schnauzte er uns unfreundlich an, offenbar dachte er, dass wir irgendwelche Fans oder dergleichen waren. Die einzige Frage die man sich dann stellen sollte war, wie wir denn durch die ganzen Sicherheitskontrollen am Anfang des Geländes gekommen waren. Es wäre durchaus hilfreich gewesen, wenn man uns bereits dort gesagt wo wir hin mussten, aber der Sicherheitsmann hatte es wohl einfach vergessen. Dieser hatte offenbar gedacht, dass wir jeden Tag auf Studiogeländen rumhingen, warum auch nicht?
„Wir sind wegen des Video Drehs von One Direction hier. Wo müssen wir den dahin?", versuchte Sophie möglichst freundlich zu sagen, aber ich war mir sicher, dass auch sie etwas genervt war.
„WER seid ihr, dass ihr denkt hier einfach reinspazieren zu können. Ich werde euch anzeigen wenn ihr nicht SOFORT verschwindet!", er wurde immer lauter und trat einen Schritt aus der Halle heraus. Jetzt brach das Temperament aus unserer Afrikanerin hervor: „Jetzt hören sie mal zu! Wir sind Queens uns wurde von Simon Cowell persönlich hier hin eingeladen. Falls es noch nicht ihre anscheinend taube Ohren gedrungen ist, fragen sie doch ihren Vorgesetzten, aber wir wollen einfach nur wissen wo Simon ist, verstanden?!"
Ich konnte durchaus verstehen wieso der Mann einen Schritt zurückging, denn Clarie sah schon etwas furchteinflößend aus, denn ihre Augen blitzen und die schwarzen Klamotten taten ihr Übriges, dazu kam noch das Drachen-Tattoo in ihrem Nacken, dass sich bis zum Schulterblatt zog. Im Gegensatz zu meinen Tattoos war ihres noch ziemlich neu, knapp ein Jahr, wenn ich mich recht erinnerte und eigentlich war es eine korrekte Spiegelung von ihrem Charakters, weshalb wir alle der Meinung waren, es passte zu Clarie.
„Queens? Davon hab ich nichts gehört. Wenn ihr fürs Catering zuständig seid, gebt das Essen einfach an der Sicherheitskontrolle ab und dann verschwindet ihr! Wir können keine neugierigen Gören gebrauchen." Sein Ton wurde immer überheblicher und schließlich platze auch mir der Kragen. Ich ignorierte die bösen Mienen der anderen und zog mein Handy. „Was hast du vor?", fragte Lia und ich antwortete ihr vollkommen ruhig: „Ich rufe Tom an und frag wo wir hin müssen.", dann fixierte ich den Mann vor uns mit festem Blick, „Da es hier anscheinen nur uninformierte Idioten gibt, muss uns Simon wohl selbst abholen." Dann wählte ich die Nummer meines Onkels und hielt mir das zersprungen Display ans Ohr.
„Was gibt's Cat? Solltet ihr nicht schon längst hier sein?". Die Stimme meines Onkels war etwas gedämpft und ich hörte ihren Hall im Hintergrund. Offenbar war er schon in einer der unzähligen Hallen auf dem Gelände.
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• DANCERS • (Niall Horan FF)#Wattys2016
Fanfiction>Es durchfuhr mich wie ein Schlag und alles wurde aus meinem Gehirn gefegt. Nichts spielte mehr eine Rolle, selbst Helen verschwand kurzzeitig aus meinen Gedanken und alles was jetzt noch zählte waren die blauen Augen mir gegenüber. Alles in mir...