•Tell me a Lie•

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A/N Sorry wenn ich euch jetzt mit Kapiteln Bombardiere, aber noch kommen ein paar. Ich hatte immer viele von ihnen auf Vorrat geschrieben ;P Aber keine Sorge, ich glaub es sind nur noch vier Stück. Und der Epilog, aber den muss ich noch schreiben. 

Mein Gemütszustand in den nächsten Wochen war schwer zu beschreiben. Meine Freundinnen hätten wohl gesagt, ich sei so wie immer: Fröhlich und voller guter Laune. Meine Hunde aber würden, wenn sie denn sprechen könnten, sagen, ich sei niedergeschlagen und verzweifelt. Beide Seiten würden in gewisser Weise Recht haben. Tatsächlich bemühte ich mich, vor meinen Mitbewohnerinnen, zu denen seit neustem auch meine Schwester zählte, möglichst fröhlich zu wirken. All die kleinen Späßchen, die früher fast Alltag waren, tat ich auch jetzt, allerdings waren sie nicht mehr ansatzweise lustig. All die kleinen Lacher waren gespielt und je länger ich spielte, desto besser wurde ich. Doch meine Maske aus Lebensfreude zerbrach immer dann, wenn ich alleine war. All die geheuchelte Heiterkeit war dann weg und ich stand wieder alleine vor meinem schwarzen Berg aus Problemen und Sorgen.

Ich vermisste das Tanzen.

Ich vermisste es, das Adrenalin durch meine Adern jagen zu spüren.

Ich vermisste es, wie mein Herz im Einklang mit dem Bass der Musik schlug.

Ich vermisste es, die Verbundenheit mit meinen Freundinnen zu spüren.

Ich vermisste die Freiheit.

Ich vermisste einfach alles davon.

Genau das war das Schlimmste. Diese Sehnsucht nach etwas, dass ich nicht haben konnte. Mein Leben war völlig aus den Fugen geraten und ich war noch nie so planlos in meinem Leben. All die Fragen, die ich mir in der High School schon hatte stellen müssen, kamen jetzt wieder auf und ich fühlte mich so angreifbar und zerbrechlich wie nie.

Sollte ich studieren? Wenn ja was? Eine Ausbildung? Praktikum?

Mit dem Tanzen dachte ich, ich hätte meinen Traumberuf gefunden und auch jetzt hätte ich es am liebsten bis zu meiner Rente gemacht, aber was war nochmal dieses doofe Ding, was alles zunichtemachen konnte? Ach ja...Schicksal.

Trotz meiner inneren Zerrissenheit, ließ ich mir nichts anmerken. Mit Erfolg. Meine Freundinnen merkten nicht wie sehr es schmerzte, wenn sie voller Begeisterung über die Tanzschule sprachen, denn dank Tom hatte diese Idee die Chance Wirklichkeit zu werden. Ich half ihnen bei der Ausarbeitung verschiedener Details und ging zusammen mit Sophie zum Rathaus um irgendetwas zu beantragen, von dem nur sie die Hälfte verstand, aber das machte mir nichts. Solange keiner merkte, was für ein innerliches Wrack ich war, würde ich dieses Spiel noch lange spielen können. Auch Helen war viel zu aufgeregt über ihr ‚neues' Leben, dass sie nicht bemerkte wie es mir ging. Allerdings konnte ich niemanden deswegen einen Vorwurf machen außer mir selbst, obwohl ich gelegentlich wünschte, jemand würde durch meine Maske blicken.

Niall war die einzige Ausnahme. Er und die Jungs waren nämlich so langsam aber sicher bereit, auf ihre neue Tour zu gehen und sie waren alle beschäftigt mit den letzten Vorbereitungen, sodass ich meinen Freund nur übers Handy hören oder sehen konnte. An einigen Samstagen kam der blonde Ire dennoch bei mir vorbei, oder ich besuchte ihn in seiner Wohnung im Herzen Londons. Diese gemeinsame Zeit war in gewisser Weise mein Lichtblick, denn bei Niall musste ich mich nicht einmal anstrengen um fröhlich zu sein. Es war einfach seine Art, die mich zum Lächeln brachte, oder auch wenn er mir mal wieder ein Kompliment machte ohne es zu wollen. Es fühlte sich einfach richtig an, mit ihm zusammen auf der Couch zu gammeln und sich einen Film nach dem nächsten anzuschauen. Auch die kleinen Küssen, die Niall mir in jeder Werbepause in den Nacken hauchte, waren entspannender und schöner als ein Wellnessbad. Auch wenn zu ich zu Anfang daran gezweifelt hatte, fühlte es sich doch an, als wären wir ein ganz normales Paar.

• DANCERS • (Niall Horan FF)#Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt