•Through The Dark•

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Mehr war nicht zu sagen gewesen. Kein weiteres Wort war nötig, denn die Zerrissenheit in meinem Herzen hatte sich aufgelöst und hinterließ nur den leichten Abklatsch von Schmerz. Während der OP am nächsten Morgen riefen meine Freundinnen bei Niall an und erzählten ihm von meinem Entschluss. Er war nicht begeistert gewesen, aber hatte es akzeptiert und versprochen noch vor dem nächsten Jahr vorbeizukommen. Die anderen One Direction Jungs wollten ebenfalls kommen und auch wenn sie aus allen Wolken gefallen waren, als sie hörten was passiert war und von Helen erfuhren, waren sie mir nicht böse. Vor allem Louis erwies sich als verständig, weil er selber wusste wie es war für mehrere kleine Schwerster verantwortlich zu sein. Ich ging mit einem mulmigen Gefühl in den OP, denn mir war klar, dass sich jetzt alles verändern würde. Helen hatte mich von ihrem Bett aus angelächelt und nach meiner Hand gegriffen. Genauso schob uns die Krankenschwester später auch in den Operationssaal.

Das Aufwachen, knapp fünf Stunden später, war das schwierigste. Denn in meinem Kopf gab es dieses kleine, verlockende Stimmchen, was mir immer wieder zuflüsterte, wie wertlos das Leben doch ohne Tanzen sein würde und ich war kurz davor ihr nachzugeben, doch eine andere, viel schönere Stimme weckte mich schließlich.

„Hallo Schönheit...", das waren die Worte, mit denen Niall mich aus der Narkose riss und es hätte nichts Schöneres geben können, was ich als erstes sah. Seine blauen Augen funkelten in der Dunkelheit des Zimmers und verwirrt blinzelte ich umher. „Wo bin ich?", fragte ich und klang dabei, als würde ich seit Jahren Kettenrauchen. Ein unangenehmes Kratzen in meinem Hals war die Erinnerung an den Schlauch, der mich mit Sauerstoff versorgt hatte und mehr als alles andere wünschte ich mir jetzt eine Schmerztablette.

Niall grinste und hauchte dann einen Kuss auf meine spröden Lippen, bevor er antwortete: „Im Krankenhaus." „Bist du dir sicher? Ich denke das ist der Himmel...", schnurrte ich zurück und reckte mich etwas um mir noch einen Kuss zu stehlen.

„Gott, könnt ihr das Geturtel mal lassen? Ist ja nicht zum Aushalten!", schimpfte eine weitere Stimme hinter meinem Freund und dieser rückte augenverdrehend etwas zur Seite um Clarie zu enthüllen, die mit einer Tasse Kaffee auf dem Fenstersims des Aufwachraumes saß. „Ach. Meinst du ehrlich du bist besser mit Leo?", rief Lia lachend und rückte in meinen eingeschränkten Blickwinkel. Das ließ die Afrikanerin natürlich nicht auf sich sitzen: „Sagt die richtige! Wie war das nochmal mit Ed..."

„Ach seid doch Beide Still! Ihr weckt noch Helen.", schimpfte Sophie und erst jetzt bemerkte ich, dass sie rechts neben mir auf einen Hocker zwischen zwei Betten saß. Allerdings versperrte sie mir so die Sicht auf meine Zimmergenossin, doch ich wusste auch so, dass es meine Schwester war. „Apropos wecken...Cat du hast einen schlafenden Löwen wach gemacht. Tom ist praktisch an die Decke gegangen als wir ihm die Geschichte erzählt haben und er meinte, du solltest dich auf was gefasst machen. Dann noch irgendwelche Schimpfwörter auf Deutsch und schlussendlich kümmert er sich darum.", meldete sich Mary und langsam drehte ich meinen Kopf zur anderen Seite, wo die Braunhaarige auf dem Boden saß und mich anlächelte. Es wurden noch einige weitere Wortgefechte zwischen meinen Mädels geführt, doch ich hörte nicht weiter zu und suchte mit meinen Augen Niall. Der blonde Ire saß links neben mir und strich mit seiner Hand lächelnd über meine Wange und mein Herzschlag wurde schneller. Ebenso wie das Gepiepe neben mir und mit errötenden Wangen bemerkte ich, dass so eine komische Maschine meinen Herzschlag anzeigte. Sofort grinste mein Freund noch breiter und hinter ihm hörte ich Lia lauthals lachen.

„Na na na, weg da Mr. Horan! Sie tun der Patientin nicht gut!", meinte Sophie mit Doktorstimme und Niall folgte ihrer Aufforderung: „Natürlich Frau Professor."

„Hey! Das ist echt nicht fair!", nörgelte ich und versuchte Niall festzuhalten, doch ein schmerzhaftes Ziepen in meiner Hand stoppte mich abrupt. Überrascht sah ich nach unten und bemerkte eine Nadel, die dort festgeklebt war für den Tropf. „Vorsicht Engel.", plötzlich war Niall wieder an meiner Seite und verschränkte unsere Finger miteinander. Ich nickte nur matt. Die Narkose wirkte immer noch nach und ich war schon wieder etwas müde.

• DANCERS • (Niall Horan FF)#Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt