•Fool's Gold•

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„Wo wart ihr so lange?", fragte Liam als wir schließlich vor der Fabrikhalle ankamen, wo die anderen schon gewartet hatten.

„Na auf Toilette.", antwortete Niall und ich brach wieder in Gelächter aus. Der Ire zwinkerte mit breit grinsend zu und ich lächelte zurück. „Ich denke nicht, dass wir das verstehen müssen.", brummte Zayn und sah zwischen uns hin und her. Ich achtete nicht weiter auf die verwirrten Blicke, sondern warf Clarie ihr Handy zu. Geistesgegenwärtig fing sie es auf und starrte mit großen Augen auf die Nummer ihres Flirts.

„Dafür schuldest du mir was! Deswegen wurde ich fast von einem betrunkenen Volltrottel angegrabscht.", sagte ich, immer noch grinsend und zog meine Jacke enger um mich. „Ich denke wir sollten jetzt wieder zurück zum Hotel. Ich höre schon wie mein Bett nach mir ruft.", sagte Mary und wie um ihre Worte zu bestätigen, gähnte die Braunhaarige. Ich spürte meine Knochen ebenfalls schon und die gesamt Rückfahrt nahm ich nicht mehr wirklich war. Ich wusste nur noch, wie ich komplett geschafft in mein Bett fiel, und sich Dark und Light auf meine Füße niederließen. Ich nahm mir vor, morgen etwas mehr mit den beiden Rabauken zu machen, bevor ich in die Dunkelheit des Schlafens fiel.

„Also ich brauch dringend mal wieder ein Muskelaufbautraining. Wie siehst bei euch aus?", fragte Clarie und streckte sich. Überfordert sah ich von meinem Rührei zu meinen Freundinnen und wieder zurück. Eigentlich hatte sie ja Recht, aber ich wollte doch noch was essen!

„Bist du dir sicher, dass du das nicht nur wegen deinem Muskelprotz von gestern machst?", mampfte Lia und schob ihre letzte Gabel in den Mund. Überraschender Weise röteten sich die Wangen der Afrikanerin und ich verschluckte mich an meinem Rührei. „Ich find es sinnvoll.", beendete Sophie die Stichelei und zügig schaufelte ich mein restliches Essen in den Mund. Schnell waren wir nach oben gegangen und hatten uns Sporttauglich angezogen. Kurze schwarze Short und ein weißes Top, dazu ein lockerer Dutt und schon folgte ich den anderen wieder in Richtung Fitnessraum. Dieser war, dank Carlos, richtig gut ausgestattet und sofort nach dem aufwärmen, schwang ich mich auf den Crosstrainer. Mary lies einfach ihre Playlist rauf und runter laufen. Manchmal sangen wir mit, wenn auch ziemlich schief und lachten über die Stimmen der anderen. Es war wirklich zu komisch, doch irgendwann hörte man nur noch unser keuchendes Atmen, denn mit jeder Minute wurde das Training anspruchsvoller. Immer wieder stellte Mary eine neue Playlist an und wir wechselten stetig unsere Trainingsgeräte.

„Hey Cat.", sagte Clarie, als ich gerade meine Wasserflasche leerte, „Du hast doch früher Geturnt oder? Kannst du auch eine dieser krassen Choreos von der Leichtathletikweltmeisterschaft?" Schulterzuckend antwortete ich: „Nicht ganz so ausgeprägte, aber die Grundschritte lernt man schon."

„Zeig uns ein paar. Bitte.", sagte Sophie und beendete ihre Dehnübungen. Ich seufzte: „Leute das ist schon so viele Jahre her. Ihr wart dabei als ich aufgehört hab!"

„Ach komm schon..."

„Ja, komm schon Cat! Zeig uns allen wie toll du doch bist.", unterbrach Lia eine gestellt hohe Stimme und äffte meine Freundin nach. Wir drehten uns alle überrascht zur Tür um und sahen ein etwa 14 jähriges Mädchen, mit piken Strähnen im Haar, einem Handtuch um die Schultern und einer etwas fülligeren Figur. Vici. Sie hatte wie ihre Brüder schwarze Haare, gebräunte Haut und stechende Augen. Außerdem wäre noch zu erwähnen, dass sie mich nicht wirklich mochte.

„Hey Vici.", sagte ich augenverdrehend und versuchte ihren spöttischen Tonfall zu ignorieren. Schnaubend lief sie zum Crosstrainer, den Lia soeben verlassen hatte, steckte ihre Kopfhörer ein und begann zu laufen.

„Reizend.", wisperte Sophie. Ich lächelte nur entschuldigend und stand dann auf. Ich ging rüber zu einer freien Wand. „Würde es dir was ausmachen die Zeit zu stoppen?", fragte ich die Blonde und kramte aus meiner Handtasche, die ich mitgenommen hatte, eine Stoppuhr und warf sie ihr zu. Erst sah sie perplex aus, dann schnappte sie die Uhr. Ich wandte mich wieder der Wand zu und atmete tief durch. Dann nahm ich Anlauf und ging entspannt in einen Handstand, wobei ich meine Füße gegen die Wand stemmte. Ich war es nicht mehr gewohnt und deswegen schmerzten meine Arme bereits nach geschätzten anderthalb Minuten. Bevor meine Muskeln anfangen konnten zu zittern, knickten ich sie kurz ein und streckt mich danach wieder. Gerade als mein Kopf wieder gen Boden ging, riss Vici ihre Kopfhörer raus und giftete Mary an: „Kannst bitte diese dämliche Musik ausmachen, sie nervt!" Ich zuckte überrascht zusammen und verlor den halt an der Wand. Meine Füße rutschten nach links und knallten gegen das Waschbecken in der Ecke. Mein Kopf landete glücklicherweise auf meinem Oberarm, während mein Rücken eine unsanfte Begegnung mit der Kante zwischen Wand und Boden machte. Zischend atmete ich ein, als der schmerz mein Nervenzentrum erreichte. Verdammt, das Waschbecken war wirklich verdammt hart und der Boden nicht gerade viel bequemer. Warum hatte ich mir nicht eine Matte drunter gelegt?

• DANCERS • (Niall Horan FF)#Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt