•Love You Goodbye•

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A/N die Kommentare von euch haben mir etwas zu denken gegeben. Ich habe das Kapitel jetzt noch einmal überarbeitete und hoffe Nialls Reaktion gefällt euch jetzt besser. Das Buch ist genauso meines wie eures. Deswegen sagt mir immer was ihr denkt. Danke für eure Ehrlichkeit. 

Und dann wurde ich gefangen. Warme Arme zogen mich zu sich. Raus aus dem Schrecken.

„Cat? Cat, was ist passiert?!", ich kannte diese Stimme. Ich kannte diese Arme und die Person, die mich daran hinderte zu fallen.

Doch auch wenn ich antworten wollte, versichern wollte, dass alles gut war, brachte ich keinen Ton über die Lippen. Mein Blick blieb auf dem Blatt Papier in meiner Hand gerichtete. Noch war der Brief nämlich nicht zu ende. Aber ich schaffte es einfach nicht meine Augen scharf zu stellen und meine Hände zitterten so unglaublich, dass ich mich fragte wie ich es schaffte den letzten Abschnitt Stückchenhaft zu lesen.

...unverzüglich kommen...

...wenig Zeit zur Entscheidung...

...tun alles Mögliche...

...Eurotransplant...zu lange Wartezeit...

Es tut mir so unglaublich Leid, Cat.

Jetzt passierte es. Ich schluchzte auf und bebte. Unterbewusst hatte ich meine Tränen zurückhalten können, doch jetzt brachen alle Dämme. Es gab einfach nichts mehr, was mich vor der Wahrheit hätte schützen können. Helen hatte den Krebs besiegt und sollte nun trotzdem kein normales Leben haben können? Wo blieb die Fairness?

Nein, das kann nicht wahr sein...

Langsam, fast wie in Zeitlupe, rutschte mir das Blatt aus der Hand und suchte sich einen Weg auf den Boden. Ich sah ihm nach und mein Blick war starr, auch wenn es in meinen Inneren arbeitete. Ich hatte fast vergessen, dass ich nicht alleine war. Doch dann zwang mich etwas unter meinem Kinn, hochzusehen. In blaue Augen, die mir schon so oft meine Seelenschmerzen genommen hatten. Doch jetzt waren nicht einmal sie in der Lage, den Sturm in meinen Inneren zu bändigen. „Was ist los?", fragten die blauen Augen noch einmal und diesmal war ich fähig zu einer Reaktion. Ich schluchzte erneut und tastete mit meiner zitternden Hand nach dem Blatt Papier, was den Alptraum wahr gemacht hatte. Niall warf nur einen kurzen Blick darauf, bevor er mich ohne Zögern hochhob und wieder ins Wohnzimmer trug. Den Brief nahm er mit und warf ihn teilnahmslos auf den Couchtisch, bevor er sich auf das Sofa setzte und mein Gesicht an seine Brust drückte. Hilflos wie ein Kleinkind klammerte ich mich an sein Hemd und versuchte mein Gehirn zum Schweigen zu bringen.

Helen wird sterben! Du kannst nicht hier rumsitzen und heulen wie ein Baby! Steh auf, geh nach London und rette sie! Selbstmitleid kann keiner brauchen!

Meine innere Stimme, und dabei wusste ich nicht ob die aus meinen Kopf oder meinen Herzen kam, schrie und wütete, doch ich wollte die Vorwürfe nicht hören. Wollte nichts mehr hören. Ich bemerkte die fragenden und mitleidigen Blicke der anderen nicht. Und auch Niall, der versuchte mich irgendwie zu beruhigen versuchte, war nur ein Schatten im Hintergrund. Ich war zu sehr auf meinen inneren Kampf der Gefühle, Meinungen und Stimmen fixiert. Maura hinter mir nahm nach kurzem Zögern den Brief und begann ihn aufmerksam zu lesen. Dann schlug sie sich eine Hand vor den Mund und sofort waren ihre Augen wieder bei mir. Ich achtete nicht auf sie oder einen der anderen.

Niall redete immer noch, doch hören konnte ich nur die Stimmen in mir die sich untereinander anschrien und ein heilloses Chaos hinterließen. War ich traurig? Wütend? Verzweifelt? Nicht einmal das konnte ich mit Bestimmtheit sagen.

Vielleicht würde sich in spätestens drei Tagen alles ändern.

Nein du hohle Nuss! Es wird sich verflucht nochmal alles ändern! Egal was du tust, verlieren wirst du so oder so etwas!

• DANCERS • (Niall Horan FF)#Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt