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Statt wie in einem der klischeehaften Filme von einem gut aussehenden Typen angemacht zu werden wurde ich Wort wörtlich angefallen von einem Mädchen, als würde dies nicht genügen übergab sie sich auch noch auf meinen wundervollen Pullover und krallte sich in meine Unterarme fest.

Den Schmerz der meinen Körper durchzuckte ignorierend versuchte ich sie von mir los zu bekommen. Der stechende Gestank von verdautem Essen und einer Menge Alkohol stieg mir die Nase empor und ich krauste angewidert die Augenbrauen.

„Trink nicht wenn du es nicht ab kannst.", gab ich ihr einen hervorragenden Tipp für die Zukunft ehe ich mich auf dem Absatz wendete und in der Küche verschwand wo ich mich vorm Waschbecken positionierte und versuchte das Erbrochene von meiner Kleidung zu bekommen.

Fluchend, da ein abartig großer Fleck zu sehen war und auch der Gestank nicht verschwinden wollte, griff ich nach einem der roten Becher und füllte ihn mir stillen Leitungswasser.

Aaron und die anderen hatten von meinem Zwischenfall natürlich nichts mitbekommen, da sie selbst zu beschäftigt damit waren, anderen Weibern das Gesicht abzulecken. Hastig nahm ich einen Schluck der klaren Flüssigkeit. Dieser Abend war von Anfang an dazu verdammt schrecklich zu werden.

Zu gerne hätte ich meinen Pullover gewechselt, doch bestand noch immer das Problem mit meinen Unterarmen welche sich zwar vom Aussehen her verbessert hatten, trotz dessen schrecklich abneigend wirkten. Nie wieder würde ich ohne Bedenken schwimmen gehen können da mich meine Arme daran hindern würden, sie waren abstoßend.

Ich wurde an der Schulter gepackt und umher gerissen, sodass ich Nase an Kinn mit Ben stand und seinen Atem an meiner Stirn spürte. Fragend blickte ich zu ihm auf: „Ich wusste nicht, dass du auch hier bist.", sagte ich nachdenklich und pustete mir eine Strähne aus dem Gesicht.

Der Mundwinkel des dunkelblond-braunhaarigen zuckte verräterisch bevor er mich an der Hand nahm und hinaus in den Garten zog. Mich erfasste ein Windstoß und ich fuhr zusammen. Wann in Gottes Namen war es so verdammt kalt geworden?

„Wohin gehen wir?", fragte ich gerade heraus als mich der Sohn des besten Freundes meines Vaters zum Hinterausgang des Hauses leitete, abrupt blieb ich stehen um mir so bessere Sicht auf die Situation zu gewähren.

Weit gängig war der Garten leer, nur wenige angetrunkene Jugendliche waren zu sehen wie sie sich ableckten oder Trinkspiele spielten. Noch verwirrter als so schon zog ich meine Brauen in die Höhe.

Seufzend fuhr sich Ben übers Gesicht: „Ich hab im Auto noch einen Pullover von mir, denn du anziehen kannst. Deiner ist immerhin Mülltonnen reif.", entgegnet er mir mit einer Sanftheit in der Stimme die mich verblüffte. Noch vor wenigen Tagen hatte ich ihm gesagt, dass ich seine Freundschaft nicht wollte und nun tat er so etwas Nettes für mich.

„Danke.", murmelte ich verlegen als ich mir aus seiner großen Hand den schwarzen Pullover nahm. Seine blau-grauen Augen blitzten amüsiert auf und erst im Licht des Mondes fielen mir seine hohen Wangenknochen auf, auch hatte er füllige Lippen.

Nach einiger Zeit in der wir lediglich umher standen räusperte ich mich: „Könntest... könntest du dich möglicherweise umdrehen?", fragte ich mit belegter Stimme da ich Angst vor seiner Reaktion hatte. Es lag nicht daran, dass ich mich für meine Figur schämte, sondern lediglich an meinen Armen die ich ihm nicht unter die Nase reiben wollte.

Mit einem deutlichen Kommentar auf den Lippen, denn er sich jedoch verkniff, und einem Augen rollen drehte er sich um, sodass ich seine breiten Schultern betrachten konnte ehe ich mir meinen eigenen Pullover über den Kopf zog und achtlos auf den Boden fallen ließ. Seinen stülpte ich mir über den zitternden Leib ehe ich mich erneut räusperte und ihm so vermittelte, sich wieder umdrehen zu können.

Mit seinen Augen scannte er meinen Körper ab, blieb an meinen Ärmeln stehen und kam ohne etwas zu sagen einen Schritt näher auf mich zu um mir diese umzukrempeln. Mein Herzschlag setzte einige Sekunden aus ehe er sich verschnellerte und ich Ben meinen Arm entriss.

„Nicht!", keuchte ich ehrfürchtig, leicht mit den Fingerkuppen über den schwarzen Stoff streichend der meine Narben verbarg. Mein Gegenüber schien irritiert zu sein, denn seine Stirn legte sich in Falten und erneut ergriff er meine Handgelenke um mich näher an sich zu ziehen.

Innerhalb weniger Wimpernschläge waren meine Unterarme freigelegt, mein Schutz nutzlos und meine einzige Zuflucht aufgelöst. Aus geweiteten Augen betrachtete mich der Sohn von Logen ehe er den Kopf leicht schüttelte, den Stoff wieder über meine Haut gleiten ließ und mich fest in seine Arme nahm.

Ich war überrumpelt mit der Situation, reagierte erst viel zu spät und stieß ihn wieder von mir. Das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit ignorierend drehte ich mich um, lief den Weg zum Haus zurück um meine Jacke zu holen und anschließend von der Party zu verschwinden.

Noch einen schönen Geburtstag, Holly!, dachte ich mir im Stillen bevor ich in die Straßenbahn stieg und zur Wohnung von Dean fuhr.


Not the truthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt