Meine Sinne drohten zu versagen, als ich das große Gemäuer vor mir betrat und mir der dunkle Rauch in die Lungen schoss. Den Mund und die Nase vor den Flammen, dem Geruch und den Gasen abschirmend suchte ich nach den anderen, nach meinen Mitschülern, welche zu dieser Zeit schon längst geschlafen hätten, doch wurde meine Sicht benebelt, weshalb das Finden der anderen zur Tortur wurde.
Mir wurde in meiner abgetragenen Jeans und dem Shirt von Linkin Park immer wärmer, das Feuer kam mir immer näher, doch fand ich keine Menschenseele in diesem Gottverdammten Internat. Vor mich hin fluchend versuchte ich den nächsten Sicherheitsausgang auszumachen.
Zu meinem Leid musste dieser genau am anderen Ende des zweiten Stockwerkes sein, wo sich die Flammen bereits um das dunkle Holz schmiegten. Innerlich in voller Panik versuchte ich nach außen hin Ruhe zu bewahren.
Verdammte Scheiße!, schrie eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf, Wir werden mit Haut und Haaren gegrillt!
Meine Atmung gerat außer Kontrolle, meine Muskeln wollten nicht mehr gehorchen und so blieb ich wie angewurzelt stehen, sah dem hell aufflackernden Lichtern dabei zu, wie sie mir immer näher kamen, drohten mich zu verbrennen.
Als ich die Augen aufriss, wusste ich nicht wo ich war, doch blendete mich eine grelle Lampe, welche direkt über meinem Gesicht hing und auch wenn ich gerne mehr Auskunft über mein Leibeswohl gegeben hätte, so spürte ich den Rest meines Körpers nicht, nur den pochenden Schmerz der durch mein Gehirn fuhr.
Ich konnte ausmachen, dass ich in einem Krankenhaus liegen musste, denn bewegen konnte ich nicht einmal meinen kleinen Finger. Lediglich meine Augen konnte ich nutzen, um die Umgebung zu erforschen, da mein Hals in einer Art Gips betoniert wurde und mich somit einschränkte.
Die Bildfetzen setzten sich in meinem Kopf zusammen, ich erinnerte mich an Sophie, die Auseinandersetzung mit meinem Vater und die Votexkämpfe, bei welchen ich zu Boden gegangen war.
Erschrocken riss ich die Augen auf, versuchte mich nach Luft ächzend aufzusetzen und die Gegend genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie konnte ich noch am Leben sein, wenn bei den Votexkämpfen keine Überlebenden gestattet waren, die den Kampf verloren hatten?
Meine Sicht verschwamm, eine Woge des Schmerzes überfiel mich, ließ mich aufkreischen oder krächzen, wie man es nahm. Die Tür wurde aufgerissen, Schritte und Stimmen waren zu hören, dann spürte ich, wie ich an den Schultern zurück ins Kissen gedrängt wurde.
„Miss Martin, können Sie mich hören? Miss Martin?", eine fremde Person sprach zu mir, doch war ich zu keiner anderen Antwort, als ein Wimmern, zustande. Jetzt spürte ich meinen Körper. Jede Faser, jeden Blutkörper. Alles war mit Schmerz gefüllt, als würde ich jeden Moment explodieren. Als stände ich unter Flammen.
Bei den Gedanken an Flammen legte sich ein Schalter in mir um. Das bisschen Atmung, dass mir noch verhalf Sauerstoff in meine Lungen zu führen, versagte und ich begann zu hyperventilieren. Die weißen Wände um mich rum fingen an sich zu drehen, die verschwommene Person vor mir wurde zu einem einzigen Farbklecks und bevor ich mich versah, war ich erneut in einer unbekannten Dunkelheit gefangen.
Tut mir leid für die Länge, jeder weiterer Satz hätte das Feeling zerstört (meiner Meinung nach). Aber immerhin wisst ihr jetzt, dass Bay noch am Leben ist.
P.S. Habe das Kapitel von Heaven gelöscht, da ich beschlossen habe, diese Geschichte nur aus der Sicht von Bay zu schreiben (möglicherweise wird wie in Believe in yourself der Epilog aus der Sicht eines anderen geschrieben).
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Not the truth
Romantizm»Du hast uns über Monate hinweg angelogen.« »Was hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon zu verlieren? Ich hatte keine Familie, mein Selbstwertgefühl war für den Arsch und ich konnte einem Mädchen helfen, dass es nötiger hatte als ich in der Gesellschaf...