Das Tablett mit Getränken auf meinen Händen balancierend ging ich auf den hintersten Tisch im Lokal von Chiara zu. Eine ältere Dame zusammen mit ihren zwei Ekeln hatte sich etwas bestellt und bei meinen Glück durfte ich natürlich das falsche Lächeln aufsetzten und auf besonders nett tun.
„Hier ist ihre Bestellung, darf es sonst noch etwas sein?", erkundigte ich mich freundlich und lächelte nachdrücklich, was die Frau mit dem grauen Haar strahlend erwiderte. Kopfschüttelnd verneinte sie.
Die Ladentür öffnete sich und das bekannte Klingeln ertönte welches anzeigte, dass neue Kundschaft anwesend war. Das Augen verdrehen unterdrückend wendete ich mich dem Gehen zu und landete schlussendlich vor dem Tisch mit den neuen Gästen: „Was darf ich Ihnen bringen?", fragte ich desinteressiert mit einem gekünstelten Lachen auf den Lippen während ich die Blicke der Fremden mied.
Als nach wenigen Sekunden noch immer keine Antwort kam glitten meine Augen empor und mein Atem stockte, die Farbe wich mir aus dem Gesicht: „Ihr!", zischte ich erbost und verkrampfte meine Finger um den Kugelschreiber in meinen Händen.
Vor mir saß niemand geringeres als Aaron mit seinem Gefolge. Die werten Heeren hatten jeweils ein zufriedenes Grinsen auf den Lippen während sich meine zu einer schmalen Linie zusammen presste.
„Hast du uns denn nicht vermisst?", gespielt empört hielt sich der Anführer der Gruppe das Herz, was mich zum verdrehen meiner Augen verleitete. Dieser Junge hatte wirklich einen Drang zur Dramatik, sei es nun in der Schule weil ich ihn nicht beachtete oder hier in dieser wundervollen Situation.
„Wie oft noch; Ihr sollt mich verdammt nochmal in Ruhe lassen! Was wollt ihr von mir?", wütend zogen sich meine Augenbrauen zusammen. Ich war kein Mensch der mit anderen umgehen konnte, dennoch wurde ich immer wieder dazu gedrängt in der heutigen Gesellschaft zu kooperieren.
Stahlgraue Augen vor mir blitzten gefährlich auf und wenn ich nicht gerade Ich wäre, so hätte ich mir wahrscheinlich in die Hosen geschissen: „Also?", spuckte ich den Pack vor mir feindselig entgegen wofür ich aber nur ein unterdrücktes lachen von allen erntete. Wie ich es hasste wenn man mir keinen Respekt entgegen brachte. Ich war auch ein Mensch, möglicherweise in ihren Augen nur ein kleines Mädchen, doch hatte ich es geschafft einen von ihnen die Nase zu brechen.
„Du hast zwei Möglichkeiten. Du kannst die Klappe halten, dich zu uns setzten und ein Teil unserer Gruppe werden oder aber du verweigerst dich und wir erzählen deinem Daddy von deinem ersten Tag hier in der Stadt.", erklärte einer der Spaten mit drohenden Unterton und mir versagten jegliche Muskeln im Bereich meines Gesichtes.
Mein Herz drohte stehen zu bleiben so schnell schlug es und ich hatte das Gefühl jeden vorhandenen Untergrund der mich umgab zu verlieren. Wenn Dean von meinem Doppelleben als illegale Kampfsportlerin wissen würde, so wäre die Hölle gewaltig heiß und ich könnte mich auf das nächste Internat gefasst machen.
„Ihr droht mir?", fragte ich beunruhigend ruhig nach wobei diese Frage ziemlich dümmlich war in Anbetracht der Tatsachen. Ich hatte einen von ihnen die Nase und wahrscheinlich noch mehrere Rippen gebrochen, dementsprechend hatten sie mehr vorzuweisen als ich. Außerdem sprachen die Beweise gegen mich; Ich war an meinem ersten Tag in Chicago geflüchtet, hatte mehrere Typen verprügelt und wurde von der Sahneschnitte und Blondchen im Industriegebiet gefunden.
„Nenn es wie du willst.", siegessicher blitzten die Augen von Aaron auf. Er wusste er hatte gewonnen, immerhin hatte ich keine andere Wahl als mich ihnen anzuschließen, dennoch störte es mich, dass es so offensichtlich war und er so schnell zu seinem Ziel angelangt war.
Genervt pustete ich mir einige Strähnen meines Haares zur Seite: „Ich hab in einer Stunde Feierabend, verpisst euch und holt mich dann ab!", trotzig wie ein kleines Kind streckte ich den Idioten die Zunge raus ehe ich ihnen den Rücken zuwendete und davon stolzierte.
Genau eine Stunde und fünfzehn Sekunden später stand ich vor dem Restaurant meiner Tante und hielt Ausschau nach dem schwarzen Mercedes vom letzten antreffen der Deppen. Als ich sie dann tatsächlich erblickte verzog sich mein Gesicht angewidert. Ich hatte gehofft sie hätten mich vergessen oder vorhin nur einen schlechtgemeinten Witz gemacht.
Selbstbewusst schritt ich auf sie zu, bis ich an dem schwarzen Wagen ankam und die Arme vor der Brust verschränkte: „Bevor wir anfangen falsche Spielchen miteinander zu spielen, wie heißt ihr?"
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Not the truth
Roman d'amour»Du hast uns über Monate hinweg angelogen.« »Was hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon zu verlieren? Ich hatte keine Familie, mein Selbstwertgefühl war für den Arsch und ich konnte einem Mädchen helfen, dass es nötiger hatte als ich in der Gesellschaf...