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Als ich am nächsten Tag, immer noch angezogen wie vergangene Nacht und auf der Couch meines Vaters, aufwachte ergriff mich ein ungutes Gefühl in meiner Magengegend. Soweit wie ich Ben einschätzen konnte würde er zu Dean rennen um ihn über meine vernarbten Unterarme aufzuklären. Dieser Gedanke war es, der mich veranlasste aufzustehen und aus der Wohnung zu tigern.

Meine Schritte wurden immer schneller je näher ich der Autowerkstatt kam und das ich mit hoher Wahrscheinlichkeit aussah wie ausgekotzt ignorierte ich gepflegt.

Ich stieß, ohne auf das Ziehen in meinen Armen zu achten, die Glastür auf und trat in den stickigen Eingangsbereich, wo ich auch sofort die Jungs erblickte und auf sie zusteuerte.

Damien welcher mich als erster bemerkte stieß seinem besten Freund in die Rippen und nickte in meiner Richtung, woraufhin sich auch Blondchen zu mir wendete und mich dabei beobachtete wie ich ihm um einiges Näher trat als er wahrscheinlich gerechnet hatte: „Wir müssen reden.", stellte ich mit neutraler Stimme fest, packte ihm am Handgelenk und war gerade dabei ihn hinter mir her zu ziehen, als auch schon mein Erzeuger in den Raum trat und mit der Zunge schnalzte.

„Nicht nötig, ich weiß es schon.", als würde die Haut von Ben unter Flammen stehen ließ ich ihn los. Mein Körper fühlte sich wie gelähmt an als ich mich zu Dean drehte und versuchte seinen erdolchenden Blick auszuweichen. Ich fühlte mich ertappt.

„Ärmel hoch, sofort.", befahl er in einem harschen Ton wobei sich in mir alles Sträubte. Ich hasste es herumkommandiert zu werden, doch war Protest etwas, dass bei ihm nicht zog, weshalb ich einen gequälten Laut von mir gab und die Arme vor der Brust verschränkte.

„Es ist nicht so schlimm wie er es dir beschrieben hat, ganz sicher nicht. Es war dunkel, er hat kaum etwas erkennen können.", versuchte ich mit einem letzten Funken Hoffnung in mir mich und meinen Hintern aus dieser Situation retten zu können, doch erneut schnalzte mein Vater mit der Zunge.

Sofort.", sprach er das letzte Wort seines zuvor gesagten noch einmal aus, drohender, ungeduldiger. Seine sonst so freundlich dreinblickenden grünen Augen strahlten mir gegenüber eine Kälte aus, die mich erschaudern ließ.

Trotzig schob ich den festen Stoff des schwarzen Pullovers meine Arme hinauf, entblößte so meine zunichte gemachte Haut und wünschte mir ein Loch in die Erde, worin ich verschwinden könnte. Mir war selten etwas peinlich, doch so bloßgestellt zu werden vor Menschen die mich nicht kannten und das auch noch von meinem eigenen Vater war mir dann doch schon etwas unangenehm.

„Wie gesagt, nicht so schlimm?", piepste ich nachdem Dean und Ben scharf die Luft um sich rum eingezogen hatten und mich mit hinuntergeklappten Kinnlagen betrachteten. So schnell wie der Stoff oben gewesen war, so schnell war er auch wieder unten und mit hochrotem Kopf verschränkte ich erneut die Arme vor der Brust. Mussten diese Vollpfosten daraus so ein Drama machen?

Nicht so schlimm.", gluckste der einzig Vernünftige unter ihnen amüsiert während seine eisblauen Augen auf mich trafen. Das Damien komische Angewohnheiten hatte war mir schon vor längerer Zeit aufgefallen, dass die Sahneschnitte aber selbst dieser Anblick kalt ließ schockte selbst mich. Dennoch konnte ich nicht abstreiten, dass ihn diese Tatsache ziemlich bewundernswert machte.

Dean räusperte sich, raufte sich die Haare und ging einige Male im Kreis ehe er sich selbst zur Bestätigung seiner Gedanken zu nickte und mit seinen Zeigefingern jeweils auf mich, wie auch auf den blauäugigen deutete: „Ihr werdet jetzt ins Krankenhaus fahren und prüfen lassen, ob wirklich alles okay ist. Danach will ich, dass ihr wieder zurück kommt und mir Bericht erstattet."

Wieder hatte er diesen Ton drauf der mich erschaudern ließ. Ich hatte keine Angst vor meinem biologischen Vater, doch wollte ich ihn ebenso wenig unterschätzen, weshalb ich still schweigend nickte und auf meine Fußspitzen blickte.

Normalerweise hätte ich mit meiner vorlauten Klappe protestiert, doch fehlte mir die Motivation sowie auch die Kraft. Wenn man mal bedachte, dass ich gerade mal vor wenigen Minuten aufgestanden war und noch keine koffeinhaltige Flüssigkeit an meinen Lippen hatte, war diese Konversation schon eine Glanzleistung für mich.

Die Sahneschnitte stöhnte genervt auf, ging dann aber an mir vorbei und schnappte sich nebenbei vom Tresen die Schlüssel seines Autos: „Wenn es sein muss!", brummte er sichtlich unerfreut über die Ehre mich fahren zu dürfen während ich einen letzten Blick zu Dean warf ehe ich es dem schwarzhaarigen nach tat und ihm Folge leisten wollte.

Kurz bevor ich aus der Tür treten konnte hielt mich die Stimme meines Erzeugers ein weiteres Mal zurück: „Wieso hast du nichts gesagt?", seine Worte lösten in mir ein Gefühl aus welches ich nur schwer beschreiben konnte. Ich fühlte mich beklemmt.

In den vergangenen elf Jahren wurde ich nie nach einem Grund gefragt, ich wurde unterrichtet Disziplin vorzuweisen und für Fehler gerade zu stehen. Verschiedene Sichtweisen fahren den Lehrern auf dem Internat in Deutschland irrelevant.

Ich zögerte mit meiner Antwort, warf einen scheuen Blick über meine Schulter und wiederholte die Worte, die ich schon vor einigen Tagen gesagt hatte: „Ich bin miserabel in Teamwork."


Not the truthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt