Kapitel 13

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Sonya wachte auf, als Jeff mit dem Frühstück hereinkam.

„So mein Freund, wenn du hier irgendwann mal wieder raus willst, solltest du anfangen vernünftig zu essen.", sagte er streng und drückte ihr die Schüssel mit Haferbrei in die Hand.

Das Abendessen stand noch unangerührt auf dem Nachttisch.

„Wie geht's dem Kopf?"

„Mal besser mal schlechter."

„Das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben. Lass es einfach noch eine Woche oder so langsam angehen, okay?"

Er entfernte den Verband um ihren Kopf und inspizierte die Wunde.

„Die Wunde sieht gut aus. Ich denke, wir können den Verband weglassen. Aber die Fäden zieh ich dir erst nächste Woche. Wenn heute alles gut läuft, du isst und dein Kreislauf stabil ist, kannst du morgen früh zu Bratpfanne."

„Perfekt."

Sie strahlte bei dem Gedanken morgen endlich wieder raus zu dürfen.

Nachdem sie das Frühstück und einen Teil vom Abendessen verdrückt hatte, versuchte sie sich an ein paar Kraftübungen. Sie merkte deutlich, dass sie fast eine ganze Woche nur gelegen hatte. Kniebeugen ging gut, aber sobald ihr Kopf nach unten ging, wurde ihr schwindlig.

Sie hätte sich gerne etwas frisch gemacht, aber Jeff hatte ihr nicht erlaubt, das Zimmer zu verlassen. Gelegentlich kam er vorbei um nach ihr zu sehen oder ihr das Essen zu bringen. Dennoch zog sich der Tag für sie endlos in die Länge und als es Abend wurde, hatte sie Mühe einzuschlafen vor lauter Vorfreude auf den nächsten Tag.

Sonya hatte keine Uhr, doch als sie beim Aufwachen aus dem Fenster sah, erblickte sie das Morgengrauen über den Mauern. Wie ein Kind an Weihnachten schlich sie nach unten und zu ihrem regulären Schlafplatz. Ihre Sachen waren alle unberührt und so schnappte sie sich Dusch- und Zahnputzzeug sowie ihre Reservekleidung und machte sich auf den Weg zum Waschhaus.

Als sie geduscht und umgezogen in den Vorraum kam, stand Minho am Waschbecken und putze sich gerade die Zähne. Kutz hielt sie inne und schalt sich innerlich dafür, dass sie unaufmerksam genug gewesen war, sein Eintreten nicht zu bemerken. Schwein gehabt. Das hätte auch schief gehen können. Doch die Sorge verflog so schnell wieder, wie sie gekommen war.

„Guten Morgen.", flötete sie gut gelaunt.

„Du bist wieder auf den Beinen.", murmelte er grantig.

„Ja, tut mir leid dich schon am frühen Morgen enttäuschen zu müssen."

Sie putzte sich schnell die Zähne. Wenn Minho schon auf war, hieß das, dass sie bereits zu spät dran war. Sie brachte ihre Sachen weg und lief zur Küche. Gerne wäre sie auch gerannt, doch die Erschütterung bei jedem Schritt tat zu sehr im Kopf weh.

„Guten Morgen, Bratpfanne. Tut mir leid, dass ich zu spät bin.", stürmte sie in die Küche.

„Hey, guten Morgen. Kein Problem. Ich hatte sowieso noch nicht mit dir gerechnet. Aber du siehst echt viel besser aus. Hat Jeff dich denn diesmal auch entlassen?", fragte der Koch misstrauisch.

„Jap.", antwortete sie. „Heute gibt's Rührei mit Speck?"

Und dann machte sie sich auch schon an die Arbeit.

Da Bratpfanne bereits voll im Bratmodus war, übernahm sie die Essensausgabe. Offenbar war ihr Fehlen einigen Lichtern aufgefallen, denn viele sahen sie überrascht an und die meisten davon freudig.

Da sie zu spät gekommen war, bot sie Bratpfanne an in der Küche weiter zu machen, sodass er in Ruhe mit den anderen frühstücken konnte. Danach war der Abwasch dran und dann zeigte Bratpfanne ihr, wie man Käse aus der Milch, die die Schlitzer brachten, herstellte. Es war ganz schön aufwendig.

Maze Runner FF Phase 1: ÜberlebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt