Minho geleitete Sonya schweigend zurück zum Bau. Er war ziemlich sauer geworden, als Newt ihm erklärte, wie sie aus dem Bau ausbrechen konnte. Tatsächlich hatte er den Verlust seines Schlüssels bis dahin noch gar nicht bemerkt und musste sich daher von Newt zurechtweisen lassen.
Als sie beide an der Tür mit dem vergitterten Fenster standen, griff er unerwartet nach ihrer Hand und hielt sie zurück. Verwundert sah sie ihn an und konnte nicht verhindern, dass ein leichtes Kribbeln in ihr aufstieg.
Einen Moment war sein Blick auf ihre ineinander verschränkten Hände gerichtet, dann sah er ihr direkt in die Augen und sagte: „Ich weiß, dass du gelogen hast. Ich weiß nur nicht warum."
Sonya entfuhr ein tiefes Seufzen. Natürlich hat Newt nicht mitgespielt. Sie entzog Minho ihre Hand und antwortete: „Bleib am Leben, Minho."
Dann drehte sie sich um und ging in das kahle Gefängnis. Ein Klicken verriet ihr, dass die Tür verriegelt und Minho gegangen war. Erst dann, wagte es sie sich wieder umzudrehen und sah ihn ins Labyrinth verschwinden.
Der Tag verging quälend langsam. Chuck brachte ihr das Essen und leistete ihr eine Zeit lang Gesellschaft, auch wenn das streng genommen nicht gestattet war. Doch niemand schritt ein, um es zu unterbinden. Von ihm erfuhr sie auch, dass Alby wieder zu sich gekommen war und sofort nach Thomas verlangt hatte.
„Weißt du, was er gesagt hat?", fragte sie drängend nach.
„Nein. Newt ist mit Thomas hoch und hat mich wieder zur Arbeit geschickt." Verdammt. Ich muss unbedingt mit Newt sprechen. Oder besser noch mit Thomas.
Wie wenn man vom Teufel spricht, kam gerade dieser aus dem Gehöft gelaufen. Allerdings ging er nicht zurück zu den anderen Lichtern. Er rannte mit einem wahnsinnigen Tempo zum Westtor und hindurch direkt hinein ins Labyrinth.
„Scheiße, wo will der denn hin!", rief Sonya aus. Wenig später kam Newt aus dem Gehöft. „Newt! Newt!", rief sie ihn zu sich. Er kam auf sie zu gehinkt.
„Newt, was ist los? Wieso ist Thomas allein ins Labyrinth gerannt?", fragte sie ihn, noch bevor er ganz bei ihnen war.
„Er ist was?!" Besorgt sah er zum Tor. „Keine Ahnung, was mit ihm los ist. Tommy ist einfach ausgetickt. Hat irgendwas von einer Stimme gefaselt und ist dann abgehauen."
„Newt, lass mich raus, damit ich ihn zurückholen kann.", flehte sie ihn an. Einen kurzen Moment schien er tatsächlich darüber nachzudenken, doch dann schüttelte er den Kopf.
„Nein. Du bleibst hier. Vielleicht schafft er es allein zurück."
„Vielleicht? Willst du mich verarschen?", schrie sie nun schon fast. „Die Tore schließen sich in etwas mehr als zwei Stunden."
„Ich weiß!", brüllte er sie nun mit zornigem Blick an. „Aber ich werde dich ihm nicht hinterherjagen lassen und riskieren, dass du noch eine Nacht da draußen verbringst. Du bleibst hier! Chuck, zurück an die Arbeit!" Und ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging. Das kann der doch nicht ernst meinen!
Die nächsten Stunden, konnte Sonya nichts weiter tun, als das Westtor zu beobachten und zu beten, dass Thomas irgendwann wieder auftauchte. Sie hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, als sie ihn endlich durchs Tor und hinein in den Wald sprinten sah. Kurz nachdem sich die Tore geschlossen hatten, tauchte Newt wieder bei ihr auf.
„Er ist zurück, oder?", fragte er.
„Ja.", antwortete sie wütend.
Sie konnte noch immer nicht fassen, dass Newt den Frischling sich selbst überlassen wollte. Anklagend fügte sie hinzu: „Er hat es ganz knapp auf die Lichtung geschafft, bevor sich die Tore geschlossen haben. Was zum Henker hat Alby denn zu ihm gesagt?"
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Maze Runner FF Phase 1: Überleben
FanfictionVerdammter Mist! Zum ersten Mal erinnere ich mich an etwas und jetzt ... Der Junge sagte etwas zu ihr immer wieder, doch seine Stimme verhallte in der sie umgebenden Dunkelheit. Ich habe versagt, denn ich werde ihn nie wieder sehen. Sonya wacht ein...