Am nächsten Tag liefen Minho und Sonya durch Abschnitt drei. Sie waren schon fast durch für heute und rannten gerade einen langen Gang entlang, Sonya voraus und Minho hinterher.
„Wann darf ich eigentlich endlich allein ins Labyrinth?", fragte sie über die Schulter.
„Wenn du aufhörst deine Puste für so beklonkte Fragen zu verschwenden.", rief er ihr zu und sie verdrehte genervt die Augen.
An der nächsten Ecke mussten sie links abbiegen. Sonya hatte die Kante schon um einige Zentimeter überschritten, als sie schlitternd stoppte und umdrehte.
Sie packte Minho, der gerade an ihr vorbeirennen wollte, am Hemd und zog ihn mit sich gegen die Mauer, doch auch er hatte es bereits gesehen. Im Nebengang saß nur zwei- oder dreihundert Meter von ihnen entfernt ein Griewer.
Minho drückte sie mit seinem ganzen Körper so eng an die Wand, dass sie das Gefühl hatte, er würde sie zerquetschen. Mit dem Finger auf den Lippen, deutete er ihr still zu sein, während er sich vorsichtig zur Mündung lehnte und um die Ecke spähte. Sie fühlte seinen Herzschlag unter ihrer Hand, der genauso schnell ging wie ihrer. Wenn der Griewer jetzt auf sie zukam, waren sie erledigt.
Als auch sie sich vorlehnen wollte, um nachzusehen, schob er sie zurück und schüttelte mit dem Kopf. Ihr lief der Schweiß den Rücken herunter von der Anstrengung und von der Wärme, die Minho ausstrahlte. Vorsichtig versuchte sie ihn ein bisschen von sich wegzudrücken, doch er rührte sich keinen Millimeter.
Nachdem er noch einmal nachgesehen hatte, flüsterte er: „Okay, er ist weg." Sie fühlte seinen Atem auf ihrer Haut. Das war definitiv viel zu viel Körperkontakt.
„Gut.", antwortete sie und schubste ihn von sich weg.
Auf seinem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus, doch das verflog schnell wieder, als Sonya Anstalten machte in den Nebengang zu laufen. Er packte sie am Unterarm und zog sie zurück.
„Was hast du vor? Wir können da jetzt nicht mehr langlaufen. Willst du dem Griewer in die Arme rennen?", fauchte er mit gedämpfter Stimme.
Eigentlich hatte Sonya noch nicht darüber nachgedacht. Sie wollte einfach nur weiterlaufen, aber jetzt fragte sie sich, wo der Griewer eigentlich hinwollte.
„Warum eigentlich nicht? Also nicht in die Arme aber ... Hast du eine Ahnung, wo die Griewer hinlaufen?"
Ungläubig starrte er sie an. „Wo sie hinlaufen? Ist mir doch klonkegal, wo die hinlaufen. Hauptsache ich laufe in die andere Richtung!"
Er bemühte sich leise zu sprechen, aber Sonya fand ihn trotzdem ziemlich laut und zischte ihn an. Vorsichtshalber schaute sie noch einmal nach, ob der Griewer nicht zurückgekommen war.
Sie wusste, dass sie Minho niemals dazu würde bewegen können, einem Griewer hinterher zu laufen. Also gab sie klein bei und sprach ihn erst wieder an, als sie schon fast zurück auf der Lichtung waren.
„Du hast mir meine Frage nicht wirklich beantwortet. Wie lange willst du noch den Aufpasser spielen?"
Sie war ziemlich außer Atem. Vielleicht hatte Minho doch recht mit dem nicht reden beim Laufen.
„Bis Alby und Newt was anderes sagen.", keuchte auch er.
Sonya blieb stehen. „Darauf warte ich nicht! Ich kenne die Wege und ich kann genauso gut rennen wie du, also -"
Minho prustete los. „Wie bitte? Du glaubst du wärst so gut wie ich?" Nein ich bin besser als du. Armleuchter. Aber mal sehen, ob ich auch schneller bin.
„Sollen wir es herausfinden?", fragte sie herausfordernd. „Ein Wettrennen bis zur Lichtung. Wenn ich vor dir da bin, laufe ich morgen allein."
„Und wenn nicht?", feixte er.
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Maze Runner FF Phase 1: Überleben
FanfictionVerdammter Mist! Zum ersten Mal erinnere ich mich an etwas und jetzt ... Der Junge sagte etwas zu ihr immer wieder, doch seine Stimme verhallte in der sie umgebenden Dunkelheit. Ich habe versagt, denn ich werde ihn nie wieder sehen. Sonya wacht ein...