Newt zeigte Sonya – oder vielmehr Liam – und Kyle die einzelnen Bereiche, die sie fast alle bereits von ihren nächtlichen Streifzügen her kannte und stellte ihnen die jeweiligen Verantwortlichen vor, die er Hüter nannte. Es waren allesamt die Jungen, die an dem einen Morgen aus der Hütte kamen und sie im Wald aufgespürt hatten.
Einige Hüter musterten sie interessiert, andere misstrauisch, manche ignorierten sie auch einfach, aber einer sah sie an, als würde er wünschen, sie würde auf der Stelle tot umfallen. Der Typ mit der Knubbelnase, der sich beim Klettern so ungeschickt angestellt hatte, hieß Gally und war der Hüter der Baumeister.
Als sie bei der Hütte ankamen, erklärte Newt: „Das hier ist das Gehöft. Hier haben eigentlich nur Hüter, Alby und ich Zugang. Hier schlafen wir, halten Versammlungen ab, wenn irgendwas besprochen werden muss und im ersten Stock werden die Kranken von unseren Sanis Jeff und Clint versorgt. Ansonsten haben wir noch den Wald hier drüben. Darin befindet sich das Schädelfeld auf dem die Eintüter von Billy die Toten begraben. Aber keine Angst. Das kommt nicht so oft vor." Genau. Darum sind da auch so viele Gräber.
„Von den Läufern habe ich euch ja bereits erzählt. Da ist Minho der Hüter. Der Raum da drüben ist übrigens auch für euch tabu. Darin bewahren die Läufer ihre Karten auf. Niemand außer ihnen hat da was zu suchen."
Nachdem die Führung beendet war, war Sonya sich ziemlich sicher, dass sie bereits in ihrem ersten Monat hier sämtliche Regeln mindestens einmal gebrochen hatte. „Das war die Tour. Bis zum Abendessen dauert es noch ungefähr drei Stunden. In der Zeit kannst du, Kyle, dich hier noch ein bisschen auf eigene Faust umsehen. Aber bleib innerhalb der Mauern, klar? Und Liam, du gehst zurück in den Bau."
„Warte, was?", erwachte sie aus ihren Gedanken. „Du willst mich da wieder reinstecken?"
Sie wollte auf keinen Fall weitere Stunden in diesen vier Wänden hocken und nichts tun. So nett es auch irgendwo gewesen war, jetzt wo sie sich hier draußen aufgehalten hatte, bekam sie bei dem Gedanken zurück zu müssen ein Gefühl von Platzangst.
„Ja, ich muss zurück an die Arbeit und du hast dich die letzten zwei Stunden ganz gut zusammengerissen. Vielleicht lässt Alby dich morgen raus."
„Aber du hast doch gesagt, wir sollen unseren Beitrag leisten. Was nutzt es dann, wenn ich da tatenlos rumsitze. Und der Deal war, dass ich raus darf, solange ich in deiner Nähe bleibe, richtig? Kann ich dann nicht einfach mitkommen und auch arbeiten?"
Newt sah sie verwundert an. „Du willst arbeiten?" Sie nickte. Einen Moment schien er darüber nachzudenken. „Aber die Fesseln bleiben dran!"
„Ist das verhandelbar?" Das Seil scheuerte schon langsam auf ihrer Haut.
„Nein!", sagte er bestimmt und hob warnend den Zeigefinger. „Wenn du die Fesseln abnimmst, sitzt du sofort wieder im Bau. Verstanden?"
„Okay.", willigte sie seufzend ein.
Kyle hatte sich schon wieder auf den Boden gesetzt und schaukelte sich nun hin und her beim Versuch nicht wieder in Tränen auszubrechen. Newt sah kurz auf ihn hinab, schüttelte dann aber den Kopf und setzte sich in Bewegung. „Liam" folgte ihm und verbrachte den Rest des Tages auf den Feldern, wo sie Newts Anweisungen befolgte ohne auch nur ein einziges Widerwort zu geben.
Genaugenommen hatte sie gar nicht mehr gesprochen. Sie wollte einfach nur arbeiten und obwohl es extrem mühsam war, mit den Fesseln über den Boden zu kriechen und sie sich am Ende kaum noch bewegen konnte, war es ihr so immer noch tausendmal lieber, als im Bau zu sitzen.
Als es Zeit fürs Abendessen war, schleppte sie sich in Richtung Gefängnis, doch Newt rief ihr hinterher: „Hey, wo willst du hin? Zur Küche geht es da lang." Sie sah in verwirrt an. „Wer so gut seinen Beitrag leistet, der hat es auch verdient zum Essen bei den anderen Lichtern zu sitzen.", sagte er lächelnd. „Hol dir was zum Kauen und setz dich an einen Tisch."
DU LIEST GERADE
Maze Runner FF Phase 1: Überleben
FanfictionVerdammter Mist! Zum ersten Mal erinnere ich mich an etwas und jetzt ... Der Junge sagte etwas zu ihr immer wieder, doch seine Stimme verhallte in der sie umgebenden Dunkelheit. Ich habe versagt, denn ich werde ihn nie wieder sehen. Dies ist der er...