Am nächsten Morgen wachte Sonya in Bens Armen auf. Okay, wieso... Ach was soll's.
„Guten Morgen.", sagte er verschlafen, als sie versuchte sich aus seiner Umarmung zu befreien.
„Morgen.", antwortete sie hellwach. „Sag mal Ben, bin ich in der Nacht verrutscht oder..."
„Du wärst bald über die ganze Wiese gewandert, so unruhig wie du geschlafen hast. Ich musste dich festhalten, damit du nicht alle wach machst." Er rieb sich müde durchs Gesicht.
„Oh." Sonya sah verlegen auf ihre Hände. „Tut mir leid."
Mit einem Lächeln erwiderte er: „Macht nichts. Ich kann mir schlimmeres vorstellen, als mit dir im Arm zu schlafen."
Er hatte es als Scherz gesagt und doch regte sich bei ihr wieder dieses Unbehagen, dass sie bereits am Abend zuvor gefühlt hatte. Und genau wie gestern rannte sie davor weg.
„Ich geh mich mal fertig machen.", sagte sie und schnappte sich ihr Waschzeug.
Verdammt! Warum mache ich mir schon wieder solche Gedanken? Wir haben das doch geklärt. Wir sind nur Freunde. Ich muss endlich aufhören, mich bekloppt zu machen. Noch völlig in Gedanken kam sie im leeren Waschhaus an. Doch noch während sie sich die Zähne putzte und das Gesicht wusch, bekam sie Gesellschaft.
„Weißt du, ich hatte dich wirklich für cleverer gehalten.", hörte sie jemanden rechts von ihr sagen.
„Guten Morgen Minho. Was kann ich heute gegen dich tun?", antwortete sie bissig.
„Aufwachen und deinen Verstand gebrauchen, wäre zur Abwechslung mal ganz gut. Hast du eine Ahnung, wo das hinführen könnte? In was für Schwierigkeiten es euch beide bringen könnte?" Seine Miene hatte sich nun deutlich verfinstert.
Sonya sah in entgeistert an. „Also im Moment habe ich nicht mal eine Ahnung, wovon du überhaupt redest."
„Von dir und Ben natürlich.", brüllte er zornig.
Das kann doch nicht sein Ernst sein. Fängt der schon wieder damit an. Sie versuchte die aufsteigende Wut zu unterdrücken und schenkte ihm stattdessen ein zuckersüßes Lächeln.
„Du hast doch gesagt, ich kann mit Benny machen was ich will." Völlig verdattert starrte er sie an. Daher fügte sie triumphierend hinzu: „Außerdem habe ich dir gestern schon gesagt, dass du dich aus meinen Angelegenheiten raushalten sollst."
Nun verlor Minho doch noch die Beherrschung. Er drückte sie hart gegen die Wand und zischte: „Als ich sagte, mach mit ihm was du willst, meinte ich, dass du ihn gerne weiter verarschen kannst. Das wäre mir egal gewesen. Aber das ihr jetzt zusammen seid, werde ich nicht dulden." Zusammen? Wie kommt er denn jetzt darauf? Und wieso glaubt er überhaupt, er könnte mir irgendwas vorschreiben? „Du wirst es beenden, hast du mich verstanden?!"
„Sag mal, hast du sie noch alle?", begann Sonya, doch Minho fuhr dazwischen.
„Ihr seid beide Läufer und damit untersteht ihr meinem Kommando. Du beendest es oder du fliegst aus dem Team." Er ließ von ihr ab und stampfte wutentbrannt nach draußen.
Noch immer völlig überrumpelt von dieser merkwürdigen Begegnung rieb sie sich die Arme an den Stellen, an denen Minho sie festgehalten hatte. Toll. Das gibt bestimmt noch mehr blaue Flecken. Dieser blöde Arsch. Was bildet der sich eigentlich ein?
Sie wollte es sich nicht eingestehen, aber seine Wut hatte durchaus Eindruck auf sie gemacht. Allerdings war sie sich nicht sicher, ob es daran lag, dass er sie einschüchterte oder daran, dass sie wusste, dass er recht hatte. Sie hörte, wie Minho draußen mit jemanden zusammenstieß und kurz darauf kam Ben rein. Seine Miene war ähnlich finster wie die ihres Hüters und als er sie dort an der Wand stehen sah, musterte er sie besorgt.
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Maze Runner FF Phase 1: Überleben
ФанфикVerdammter Mist! Zum ersten Mal erinnere ich mich an etwas und jetzt ... Der Junge sagte etwas zu ihr immer wieder, doch seine Stimme verhallte in der sie umgebenden Dunkelheit. Ich habe versagt, denn ich werde ihn nie wieder sehen. Sonya wacht ein...