Am nächsten Morgen wurde sie von Chuck geweckt. „Guten Morgen.", murmelte er mit hängendem Kopf. „Newt schickt mich, um dir das Frühstück zu bringen."
Er sah sie nicht an, als er ihr die Brote und einen Becher Wasser durch die Gitterstäbe reichte. Seine ablehnende Haltung versetzte ihr einen Stich ins Herz. Er wird mir nie verzeihen, dass ich Ben getötet habe.
Als Chuck gerade wieder weggehen wollte, rief sie ihn zurück. „Chuck! Würdest du bitte nochmal zurückkommen?"
Widerwillig drehte er sich zu ihr um und trat an die vergitterte Tür. Sie biss sich auf die Lippe und überlegte, was sie ihm sagen sollte. Wie sie es ihm erklären sollte.
„Chuck, was ich gestern getan habe -", begann sie, doch Chuck begann sie anzuschreien. „War der größte Klonk!" In seinen Augen standen die Tränen, als er sie zornig anstarrte.
Betroffen wich sie einen Schritt zurück. „Chuck, ich – es tut mir leid.", stotterte sie.
„Wie konntest du das nur tun?"
Nun konnte Chuck sich nicht mehr zurückhalten. Dicke Tränen liefen ihm die Pausbäckchen hinunter. Wie gern hätte sie ihn jetzt in die Arme geschlossen. Doch wahrscheinlich hätte er es sowieso nicht zugelassen. Er hasst mich.
„Jetzt werden sie dich auch noch verbannen.", jammerte er. „Und dann bin ich hier ganz allein." Verwundert sah sie ihn an.
Den Blick fest auf das Gras am Boden geheftet sprach er weiter. „Ich weiß, warum du es getan hast. Ich war gestern noch bei Ben. Er hat mir erzählt, dass du ihm versprochen hast, ihn umzubringen, bevor er verbannt wird. Ich habe ihm gesagt, wie scheiße ich das von ihm finde.
Er hat ohne zu zögern versucht, dir was anzutun, als du Thomas im Wald beschützt hast. Das hat er mir erzählt. Und jetzt hat Ben dich auch noch in solche Schwierigkeiten gebracht.
Alle sagen, dass du dafür ganz bestimmt auch verbannt wirst. Das ist nicht fair! Du hast ihm doch nur helfen wollen." Er fing heftig an zu schluchzen und wischte sich mit seinem Ärmel den Rotz von der Nase. Armer kleiner Chuck.
„Chuck.", sagte sie sanft. „Chuck, sieh mich an." Langsam hob er den Kopf und blickte ihr in die Augen. „Ich werde nicht verbannt."
„Doch wirst du.", widersprach er ihr schluchzend.
„Nein, werde ich nicht. Die Versammlung hat gestern schon stattgefunden. Ich weiß noch nicht, was sie mit mir machen werden. Aber sie werden mich nicht verbannen." In den kleinen verquollenen Augen regte sich ein Hoffnungsschimmer.
„Wirklich? Du verarschst mich nicht nur, damit ich aufhöre zu heulen?"
Sonya musste lachen. „Nein. Ich meine es ernst. Aber bitte Chuck, behalte das erstmal für dich. Die Hüter haben ihr Urteil offensichtlich noch nicht öffentlich gemacht und wenn sie rauskriegen, dass ich es dir erzählt habe, sind sie wahrscheinlich noch mehr sauer auf mich als ohnehin schon."
„Alles klar. Von mir erfährt keiner ein Sterbenswörtchen.", versicherte er ihr nun strahlend. „Gott, bin ich froh, dass du hierbleiben darfst!"
Und dann fing er in gewohnter Manier an zu quatschen und ihr jedes Detail zu erzählen, wie wer gestern nach der Verbannung reagiert hatte und wie sie noch am Abend über ihre Beweggründe und ihre Strafe diskutiert hatten. Sie hörte nur mit einem Ohr zu und aß unterdessen ihr Frühstück. Doch plötzlich horchte sie auf.
„Und als Alby mit Minho eben los ist, um sich den toten Griewer genauer anzusehen -"
„Warte! Was? Was für ein toter Griewer?!", unterbrach sie ihn in seinem Redeschwall.
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Maze Runner FF Phase 1: Überleben
FanficVerdammter Mist! Zum ersten Mal erinnere ich mich an etwas und jetzt ... Der Junge sagte etwas zu ihr immer wieder, doch seine Stimme verhallte in der sie umgebenden Dunkelheit. Ich habe versagt, denn ich werde ihn nie wieder sehen. Sonya wacht ein...