„Ben!", bekam sie endlich heraus. „Ben, was machst du hier?"
Sonya wollte ihn aufhalten, doch er stieß sie einfach zur Seite und stürzte sich auf Thomas, der rücklings zu Boden krachte. Noch bevor sie die beiden um sich schlagenden Jungen erreichte, hörte sie einen schmerzverzehrten Schrei. Ben hatte Thomas seine Zähne in die Schulter geschlagen.
Mit aller Kraft, griff sie von hinten um seinen Hals und drückte zu, um ihn von dem Neuling weg zu zerren. Keuchend ließ sie ihn ein Meter weiter auf dem Boden los.
„Ben, was soll das denn?!", schrie sie ihn an, doch Ben gab keine Antwort.
Mit wutverzerrtem Gesicht zückte er ein Messer aus seiner Tasche – ihr Messer. Shit! Das muss ich gestern im Krankenzimmer verloren haben. Mit ausladenden Bewegungen hieb er nach ihr und sie musste schnell zurückweichen, wobei sie über ein Grabkreuz stolperte und auf dem Boden landete.
Hektisch kroch sie rückwärts von ihm weg und sprach mit flehender Stimme: „Ben, bitte hör auf damit. Das bist nicht du!" Verächtlich schaute er zu ihr hinunter, dann wandte er sich wieder zu Thomas und ging drohend auf ihn zu.
„Ben, hör sofort auf damit oder du bist tot."
Die Stimme kam vom anderen Ende des Friedhofs. Als Sonya sich zu ihr umdrehte, sah sie Alby, der mit eingelegtem Pfeil und gespanntem Bogen genau auf Ben zielte. Ben hielt in der Bewegung inne und starrte Alby an.
„Der Strunk ist keiner von uns!", kreischte er nun. Seine Stimme war merkwürdig verzerrt und fremd. Sie hatte nichts mehr von dem ruhigen liebevollen Jungen, den sie kannte. „Ich muss ihn töten! Er ist böse. Ich habe ihn gesehen."
Alby schien absolut unbeeindruckt. „Das ist nicht dein Bier. Darum kümmern wir uns. Und jetzt sieh zu, dass du deinen dürren Arsch zurück ins Gehöft bewegst, du Neppdepp."
„Nein, du verstehst nicht." Ben fing an zu jammern. „Er wurde von ihnen geschickt. Er soll uns hier rausholen, uns zurück nach Hause bringen. Wir können nicht zurück. Wir dürfen niemals zurückgehen. Besser wir springen alle von der Klippe!"
Er kennt den Frischling? Aber wie ist das möglich? Und was soll das heißen: Er soll uns nach Hause bringen?
„Ben, was meinst du damit, er soll uns hier rausholen?", fragte sie im möglichst ruhigen Ton.
Doch er schrie sie an: „Halt die Klappe, du Schlampe! Du bist genauso verlogen wie er." Mit gefletschten Zähnen trat er einen weiteren Schritt auf Thomas zu, das Messer fest in der Hand.
„Komm weg von ihnen, Ben!", befahl ihm Alby. „Ich zähle jetzt bis drei. Eins." Ben murmelte unverständliche Worte und wankte hin und her wie ein Betrunkener. Was hat das verdammte Griewerzeug denn nur mit ihm gemacht?
Alby verstärkte seine Drohung. „Zwei." Oh Gott. Er wird ihn erschießen!
„Alby, hör auf damit.", schrie Sonya und sprang auf. „Ben, bitte lass das Messer fallen!" Sie stellte sich vor Thomas und sah Ben direkt in die Augen.
„Geh aus dem Weg, Sonya!", brüllte Alby, doch sie ignorierte ihn.
„Ben, sieh mich an. Gib mir das Messer und alles wird wieder gut." Tränen stiegen ihr in die Augen. „Bitte, Ben."
Ein leichtes Lächeln legte sich über sein Gesicht, doch dann wurde seine Miene wieder absolut ausdruckslos und er sagte voller Verachtung: „Du warst schon immer eine schlechte Lügnerin." Dann holte er mit dem Messer aus, bereit es ihr in die Brust zu rammen.
„Drei!"
Sie fühlte den Luftzug an ihrem Gesicht, als Albys Pfeil an ihr vorbeiflog und sich in Bens Wange bohrte. Er wurde herumgeschleudert, fiel zu Boden und blieb leblos auf dem Bauch liegen.
DU LIEST GERADE
Maze Runner FF Phase 1: Überleben
FanfictionVerdammter Mist! Zum ersten Mal erinnere ich mich an etwas und jetzt ... Der Junge sagte etwas zu ihr immer wieder, doch seine Stimme verhallte in der sie umgebenden Dunkelheit. Ich habe versagt, denn ich werde ihn nie wieder sehen. Sonya wacht ein...