Die Lichtung war fast wie ausgestorben. Nur noch vereinzelt liefen Lichter Richtung Gehöft, bepackt mit Vorräten oder Materialien. Das Zwielicht, das über der Ebene lag, ließ die ganze Szenerie noch gruseliger wirken. Dunkel ragten die Mauern über ihnen auf, die so unglaublich riesig und nun doch so nutzlos waren, denn an jeder der vier Seiten klaffte ein großes Loch.
Aus weiter Ferne konnte sie bereits die Schreie und Motorengeräuschen der Monster hören, die bald auf der Lichtung auftauchen und ihr Ende bedeuten würden. Vor dem Gehöft stand Newt und brüllte alle an, sie sollen sich beeilen. Als er sie erblickte, schloss er sie sofort in die Arme.
„Da bist du ja endlich!", rief er erleichtert aus. „Wo zum Henker hast du die ganze Zeit gesteckt?" Doch ohne eine Antwort abzuwarten, schob er sie ins Gebäude.
Auf dem unteren Flur lief ihr Chuck in die Arme. Der Kleine war vollkommen aufgelöst, die Augen vor Angst weit aufgerissen und wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben, schwieg er.
„Es wird alles gut, Chuck."
Sie sprach die Worte mit einer solchen Überzeugung aus, dass sie sich über sich selbst wunderte. Ihre eigene Angst war von einen auf den anderen Moment wie weggeblasen. Behutsam führte sie ihn in den Versammlungsraum. Allerdings war dieser kaum wiederzuerkennen. Statt der dreizehn Stühle, die hier normalerweise in der Mitte zu einem Kreis gruppiert standen, lagen nun überall Schlafsäcke auf dem Boden.
Sie setzten sich auf einen Schlafplatz an der Wand direkt neben der Tür, sodass Sonya immer wieder hinausspähen konnte, während sie Chuck im Arm hielt und versuchte ihn zu beruhigen. Als letztes sah sie erleichtert, wie Thomas und Minho durch die Eingangstür ins Gehöft kamen, bevor sie diese zusammen mit Newt verriegelten. Newt warf ihr noch einen aufmunternden Blick zu, den sie erwiderte, bevor alle drei Jungen die Treppe hoch in den ersten Stock gingen.
Ganz langsam wurde es still um sie herum. Die Jungs hatten sich mittlerweile alle auf ihren Schlafplätzen niedergelassen und obwohl alle ruhig lagen und keiner ein Wort sprach, war sie sich ganz sicher, dass keiner von ihnen schlief. Die Geräusche der herannahemden Griewer waren so laut geworden, dass sie sie selbst durch die Wände des Gehöfts hören konnte, wenn auch noch sehr leise.
Eine halben Stunde später fühlte sie wie das Gewicht von Chuck gegen sie drückte. Unglaublich. Der ist wirklich eingeschlafen. Vorsichtig, um ihn nicht wieder zu wecken, ließ sie ihn auf den Schlafsack sinken und legte sich neben ihn.
Eine weitere halbe Stunde verbrachte sie damit die Decke über ihr anzustarren und zu lauschen. Die Geräusche wurden immer lauter und sie fühlte sich sofort wieder in die Nacht zurückversetzt, die sie mit Thomas und Minho im Labyrinth verbracht hatte, nur dass sie diesmal nichts hatte, um sich von ihrer Angst abzulenken. Sie konnte absolut nichts tun als zu warten, warten dass die Griewer kamen, um sie einen nach den anderen umzubringen. Die Aussichtslosigkeit ihrer Situation trieb sie in den Wahnsinn und jetzt, wo nicht einmal mehr Chuck sie ablenkte, hielt sie es nicht mehr aus einfach nur rumzuliegen.
So leise wie möglich verließ sie den Versammlungsraum und schlich die Treppe nach oben, um aus dem notdürftig mit Brettern zugenagelten Fenster im Flur zu gucken. Es war bereits nach Mitternacht und draußen lag eine unnatürliche Dunkelheit über der Lichtung. Plötzlich hörte sie Newts aufgebrachte Stimme aus dem Schlafzimmer der Hüter dringen.
„Was ist verdammt noch mal los mit dir, Alby? Minho und Thomas haben recht. Wir können uns nicht länger Tag für Tag auf der Lichtung verstecken und darauf warten, dass die Griewer uns fertig machen."
Sonya wollte die Jungs eigentlich nicht belauschen, doch nun war ihre Neugierde geweckt und sie ging näher an die geschlossene Tür heran.
„Ich will nicht alles hinschmeißen.", sagte Alby und klang dabei unglaublich niedergeschlagen. „Doch euch schutzlos da draußen rumlaufen lassen, das kann ich nicht gutheißen. Aber ihr habt recht. Wir müssen uns noch mehr reinknien und die Karten studieren. Und am besten fange ich gleich jetzt damit an."
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Maze Runner FF Phase 1: Überleben
FanfictionVerdammter Mist! Zum ersten Mal erinnere ich mich an etwas und jetzt ... Der Junge sagte etwas zu ihr immer wieder, doch seine Stimme verhallte in der sie umgebenden Dunkelheit. Ich habe versagt, denn ich werde ihn nie wieder sehen. Dies ist der er...