Die Tage vergingen und mit jedem neuen Tag kehrte ein bisschen mehr Alltag zurück. Minho hatte Nicks Leiche mit Billy und Jackson, einem anderen Eintüter, aus dem Labyrinth geholt und er bekam ein Grab auf dem Schädelfeld. Am Abend hatten sich alle Lichter an der Südmauer versammelt, um ihm Tribut zu zollen, als Alby seinen Namen durchstrich. Und dann ging das Leben auf der Lichtung weiter. Chuck hatte seine Probezeit abgeschlossen, aber so richtig schien nichts für ihn zu passen. Niedergeschlagen saß er beim Abendessen.
„Hey, jeder kann irgendwas gut. Und wenn es eben schwabbern ist.", versuchte Sonya ihn aufzumuntern.
„Ja, das kann jeder Volldepp, hat Gally gesagt.", antwortete der Kleine.
„Gally ist der Depp. Der sollte sich mal überlegen, wie es hier laufen würde, wenn es keine Schwabber gäbe." Ein kleines Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
Dann seufzte er: „Ich wünschte, du wärst nicht den ganzen Tag weg. Die anderen können mich einfach nicht leiden. Ich gehöre nirgendwo dazu."
„Hat dich jemand geärgert?", erkundigte sie sich. „Ich bin noch die ganze Nacht hier. Sag mir einfach, wer gemein zu dir ist und ich trete ihm in den Hintern."
„Pass auf, was du sagst, Chuck.", schaltete sich Ben ein. „Sie macht das sonst wirklich."
Nun musste Chuck lachen. „Passt schon. Ich bin ja schließlich kein Baby mehr."
„Ach nein? Dafür heulst du aber ziemlich oft rum.", höhnte plötzlich eine Stimme hinter ihnen.
„Ach halt die Klappe, Gally.", antwortete Sonya.
„Wie war das?!" Gally baute sich vor ihr auf und sah sie finster von oben herab an. „Du solltest lieber deine vorlaute Klappe halten, du Stunk. Und endlich anfangen mir etwas Respekt zu erweisen."
„Pah! Wieso sollte ich? Du schikanierst gerade einen Jungen, der zwei Köpfe kleiner ist als du." Er packte sie am Kragen und hob sie scheinbar mühelos hoch.
„Gally!", rief Newt mahnend, der einen Tisch weiter saß und sie beobachtet hatte.
Mit zusammengepressten Zähnen zischte Gally: „Pass besser auf! Die anderen mögen dich für eine Heilige halten, aber ich traue dir nicht. Und dein Fanclub wird nicht immer da sein, um dich zu beschützen."
„Glaub mir, die schützen nicht mich.", zischte sie zurück. „Und jetzt lass mich los, bevor ich dich zum Heulen bringe vor all deinen Kumpels."
Mit einem abfälligen Schnauben ließ er sie zurück auf die Bank fallen. Dann schritt er davon und Sonya richtete ihre Kleidung.
Chuck sah sie eingeschüchtert an und meinte: „Das hättest du nicht machen sollen. Mit dem ist wirklich nicht zu spaßen."
Sie strubbelte ihm liebevoll durch die Haare und erwiderte: „Mach dir keine Sorgen. Gally konnte mich noch nie leiden. Und ich ihn auch nicht. Wir sehen uns später, okay?"
Mit einem aufmunternden Lächeln stand sie auf und brachte ihr Geschirr zur Küche. Da hat der arme Chuck aber noch ordentlich was zu spülen. Dann wandte sie sich ab und lief im Schatten der Mauer zur Südseite der Lichtung. Seit Nicks Tod vor drei Wochen ging Sonya wieder regelmäßig abends in den Kartenraum, um die Aufzeichnungen zu studieren.
Sie hatte sich nicht sonderlich viel Mühe gegeben, es zu verheimlichen, aber allzu offensichtlich wollte sie es auch nicht machen. Hauptsächlich wollte sie es vermeiden, gefragt zu werden, was sie trieb und immer wieder zugeben zu müssen, dass sie keinen Schritt weitergekommen war.
Die Karten der verschiedenen Abschnitte lagen ausgebreitet vor ihr über den ganzen Tisch verteilt. Sonya war sich mittlerweile fast sicher, dass Nicks Leiche in ihrem Abschnitt eine Warnung gewesen war. Offenbar glaubten die Schöpfer, dass sie etwas auf die Spur gekommen war, was sie gerne geheim halten wollten. Auch wenn sie selbst nicht wusste, was genau das sein sollte.
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Maze Runner FF Phase 1: Überleben
FanfictionVerdammter Mist! Zum ersten Mal erinnere ich mich an etwas und jetzt ... Der Junge sagte etwas zu ihr immer wieder, doch seine Stimme verhallte in der sie umgebenden Dunkelheit. Ich habe versagt, denn ich werde ihn nie wieder sehen. Dies ist der er...