Kapitel 51

35 1 0
                                    

Die Situation erschien Sonya absolut surreal. Die Lichter standen einfach nur alle dicht bei einander da, während zu allen Richtungen Gruppen von Griewern darauf warteten, über sie herzufallen. Erst Newts laute Stimme riss sie aus ihren Gedanken und holte sie zurück in die Gegenwart.

„Wie kannst du nur so gleichgültig sein?!"

„Was erwartest du denn?!", schrie Minho zurück. „Sollen wir hier jetzt eine Trauerfeier abhalten. Alby hat sich für uns geopfert, verdammt nochmal! Wir schulden es ihm weiterzumachen!" Sein Gesicht war wutverzehrt, doch sie sah ihm an, dass auch er um seinen Freund trauerte.

„Steh auf!", sagte sie mit fester Stimme, woraufhin Newt sie verwundert ansah. „Steh auf, Newt!", wiederholte sie und sagte zu Minho. „Wir können nicht zurück, selbst wenn wir wollten. Jetzt oder nie."

Ihr war längst klar geworden, dass er der wahre Anführer der Gruppe geworden war. Er hatte das Kommando und ihm würden sie folgen.

Erleichtert über ihre Unterstützung nickte er und brüllte zu den anderen: „Wir müssen den Weg freimachen für Thomas und das Mädchen, damit sie den -"

Der Rest seiner Worte ging in lautem Getöse unter, als die Griewer zu beiden Seiten erwachten und anfingen, sich auf sie zu zu bewegen.

„Drängt sie an die Mauern!", versuchte Sonya über den Lärm hinweg zu schreien. Dann griff sie nach hinten und zog einen Pfeil aus ihrem Köcher.

In einer routinierten Bewegung legte sie ihn an die Sehne, spannte den Bogen und in dem Moment, in dem Minho „Los!" schrie, schoss sie den Pfeil ab. Er traf einen der Griewer am Kopf und durchbohrte sein Auge, woraufhin das Ungeheuer laut aufheulte. Dann brach die Hölle los.

Die Lichter stürmten auf die Griewer an der Klippe zu, die ihnen entgegenrannten. Gleichzeitig kamen die anderen von hinten und nahmen sie in die Mangel. Fürchterliche Schreie von Menschen wie von Monstern hallten von den steinernen Wänden wider. Sie waren deutlich in der Überzahl, doch die Griewer waren ungleich stärker.

Die ersten leblosen Körper wurden auf den Boden geschleudert, der zunehmend mit Blut und Schleim verschmiert wurde. Die Kämpfe waren überall und die Jugendlichen schlugen, hackten und traten auf alles ein, was sie von den Griewern erreichen konnten.

Sonya schoss ihrerseits so viele Pfeile ab, wie sie hatte und versuchte die Griewer damit zu blenden. Dann zog sie ihr Messer und bemerkte, dass Chuck sich kampfbereit neben sie stellte. Er zitterte am ganzen Körper und konnte kaum seine Waffe richtig festhalten. Ein kurzer Blick zu Thomas verriet ihr, dass er genau das Gleiche dachte wie sie.

„Chuck, du bleibst bei uns.", wies Thomas den Kleinen an und Sonya war überrascht, wie bestimmt er dabei klang.

„Aber ich muss den anderen helfen.", widersprach er und gab sich größte Mühe entschlossen zu klingen.

„Das tust du auch.", erklärte ihm Sonya. „Du musst Thomas und Teresa helfen den Code einzugeben, damit die Griewer ausgeschaltet werden. Lauf mit ihnen zum Griewerloch und bleib nicht stehen. Hast du verstanden? Ich zähle auf dich, Chuck." Und mit einem Augenzwinkern rannte sie hinein ins Kampfgetümmel.

Sie versenkte die Klinge ihres Messers in den schleimigen Körper eines Griewers und sah aus dem Augenwinkel, wie die drei an ihr vorbei durch den Gang rannten, den die Lichter freigeräumt hatten. Doch dann musste sie sich schnell auf die Seite werfen, um nicht von einem der Greifarme erwischt zu werden und verlor Chuck aus den Augen.

Mit einem gezielten Hieb gelang es ihr den Arm abzuschlagen. Die Bestie heulte laut auf und Sonya schleuderte das Messer in sein Maul, was es endgültig zum Verstummen brachte. Man kann sie also doch töten. Aber da stürmte auch schon der nächste Griewer auf sie zu. Eilig zog sie ihre Waffe aus dem ersten heraus, doch sie war zu langsam.

Maze Runner FF Phase 1: ÜberlebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt