Als sie aufwachte, hatte sie jegliche Orientierung verloren. Sie wusste nicht, wo sie war, noch wie lange sie bewusstlos gewesen war, denn die Armbanduhr hatte man ihr zu ihrem großen Bedauern abgenommen. Nun lag sie auf einem kalten Betonboden in einem kleinen Raum mit kahlen Betonwänden und einem Gitter vor dem Fenster.
Die Jungs hatten sie in ihr Gefängnis, den „Bau", geworfen. Neben ihr stand auf dem Boden ein Teller mit Essen und ein Becher Wasser, denn Möbel gab es hier drin nicht. Es gab wohl kaum eine Stelle ihres Körpers, die nicht wehtat. Dennoch richtete sie sich schmerzvoll auf und griff nach dem Becher. Hastig trank sie ein paar Schlucke und wollte gerade anfangen zu essen, als sie von der Tür her eine Stimme hörte.
„Ah, es lebt noch.", sagte Newt, der vor der Tür stand und durch das vergitterte Fenster darin hineinsah.
Dann gab es ein Klicken und die Tür wurde geöffnet. Neben ihm stand Jeff, ein Junge mit kurz geschorenen Haaren, der die erste Wache übernommen hatte, nachdem die Jungs sie gefunden hatten. Sie kamen herein und Jeff hockte sich vor ihr auf den Boden, während Newt wachsam in der Tür stehen blieb.
Am liebsten wäre sie vor ihm zurückgewichen und hätte sich in einer der Ecken verkrochen. Aber sie wollte den Jungen nicht zeigen, dass sie Angst hatte.
„Hi, ich bin Jeff.", stellte er sich höflich vor. „Ich bin hier der Sani. Wie geht es dir?" Dämliche Frage. Ich bin fünfzehn Meter einen Baum runtergeflogen. Wie soll es mir da schon gehen? „Tut dir irgendwas weh, wenn du dich bewegst?", versuchte er es erneut.
Langsam schüttelte sie den Kopf, was natürlich absolut absolut gelogen war, denn eigentlich tat ihr alles weh. Aber sie war zu stolz, um es sich anmerken zu lassen.
„Das bezweifle ich.", sagte er lachend. „Aber dass du hart im Nehmen bis, wissen wir ja bereits. Du solltest was essen. Aber mach langsam. Nach so einer langen Zeit des Fastens, kommt dir sonst alles sofort wieder hoch."
Er nahm eine kleine Taschenlampe aus der Tasche und leuchtete ihr in die Augen. Geblendet drehte sie den Kopf zur Seite und sah weg. Das Licht verursachte bei ihr Kopfschmerzen.
„Die Reaktion der Pupillen ist normal. Ich glaube, dass der Kopf nichts Schlimmes abbekommen hat.", sagte er fachkundig zu Newt gewandt.
„Gut.,", erwiderte dieser. „In zwei Stunden gibt es Abendessen, dann bringen wir dir nochmal was vorbei, solltest du das aufgegessen haben. Versuch einfach dich ruhig zu verhalten und keine Dummheiten zu machen, dann kannst du vielleicht morgen schon wieder hier raus.", erklärte er ihr und beide verschwanden hinter der Tür, die wieder verriegelt wurde.
Behutsam setzte sie sich mit dem Teller auf dem Schoß gegen eine Wand und begann langsam zu essen, obwohl sie sich am liebsten alles sofort reingestopft hätte. Sie hatte unglaublichen Hunger, aber schon nach der halben Portion, war sie so voll, dass nichts mehr hineinpasste. Dann fing sie an über ihre Situation nachzudenken.
Der Blonde hatte gesagt, dass es in zwei Stunden Abendessen gab. Aber als sie vom Baum gefallen war, war es bereits Abend. Das hieß entweder, dass sie nur kurz weggetreten war oder, was wahrscheinlicher war, sie hatte hier bereits rund vierundzwanzig Stunden gelegen – mindestens. Ein ganzer Tag war futsch und sie würden sie noch mindestens einen weiteren nicht aus diesem Loch rauslassen.
Der Vorteil daran, dass sie so wenig getrunken hatte, war, dass sie nicht zur Toilette musste. Aber nun da sie den Becher Wasser leer hatte, meldete sich ihre Blase. Nur leider gab es hier keine Toilette.
In einer Ecke entdeckte sie etwas, das wie ein großer flacher Topf aussah. Ein Pisspott? Na großartig. Schnell brachte sie es hinter sich, bevor die Typen zurückkamen und wie versprochen, bekam sie später einen Teller mit warmen Essen und einen weiteren Becher Wasser geliefert. Diesmal war Newt in Begleitung eines anderen Jungen. Die müssen ja echt Schiss haben, wenn die hier immer zu zweit auftauchen.
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Maze Runner FF Phase 1: Überleben
FanfictionVerdammter Mist! Zum ersten Mal erinnere ich mich an etwas und jetzt ... Der Junge sagte etwas zu ihr immer wieder, doch seine Stimme verhallte in der sie umgebenden Dunkelheit. Ich habe versagt, denn ich werde ihn nie wieder sehen. Sonya wacht ein...