Am nächsten Morgen verschlief sie nicht, sondern war sogar sehr zeitig auf den Beinen. Beim Zähneputzen begegnete sie Alby im sonst leeren Waschhaus. Na wenigstens ist er vollständig angezogen.
„Guten Morgen", sagte sie zurückhaltend. Bei Alby wusste sie nie so genau, woran sie war und sein Blick verriet ihr, dass ihm schon wieder irgendwas an ihr missfiel.
„Morgen. Netter Pullover." Mist. Natürlich kannte er Newts Klamotten.
„Ja, ähm ... Newt hat ihn mir geliehen, weil ähm ...", stotterte sie, doch ihr viel keine wirklich sinnvolle Begründung ein.
„Weil ihr jetzt zusammen seid. Schon klar.", sagte er zum Waschbecken.
„Was? Nein, wir sind nicht zusammen.", widersprach sie.
Er sah sie finster an „Komm verarsch mich nicht. Nicht schon wieder. Ich bin eigentlich ganz froh drum. Du scheinst ihm irgendwie gut zu tun. Ich hoffe nur, du weißt ihn auch zu schätzen."
Sonya sah betreten zu Boden. Sie wusste, wie viel Newt Alby bedeutete. Es musste ihm wehgetan haben, die beiden zusammen zu sehen.
Aber sie war doch gar nicht mit Newt zusammen, oder etwa doch? Irgendwie schienen das alle zu glauben. Und er war ja auch der wichtigste Mensch für sie hier auf der Lichtung. Aber tatsächlich hat sie noch nie so über ihn nachgedacht.
„Alby, es tut mir leid, dass ich dir damals nicht die Wahrheit gesagt habe und ich weiß, dass du meinem Wort nicht viel Wert schenkst, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich nie irgendjemanden davon erzählt habe, was du mir anvertraut hast und das werde ich auch niemals. Und Newt ist sehr wichtig für mich, aber...
Ach was soll's. Er wird mir sowieso nicht glauben. Ich weiß ihn sicher zu schätzen und ich würde niemals etwas tun, was ihm schaden könnte."
Alby nickte. „Gut das." Dann verschwand er nach draußen.
Der zweite Tag im Labyrinth verlief ähnlich wie der erste. Viel rennen, wenig Neues selbst für Sonya. Allerdings fiel ihr das Laufen heute um einiges leichter. Sie waren wieder im Abschnitt acht unterwegs und da Sonya die Wege bereits von den Karten so gut wie auswendig kannte, überließ Minho ihr diesmal von Anfang an die Führung und sagte ihr lediglich, wie sie das Labyrinth ablaufen sollte und wann sie Pause machten.
„Kommt es mir nur so vor oder sind hier ziemlich viele Käferklingen unterwegs, dafür dass sich hier ja kaum jemand von uns aufhält.", fragte sie Minho während einer Trinkpause.
„Ja, die Schöpfer wollen uns hier draußen wohl ganz genau im Auge behalten.", antwortete er.
Dann kam ihr ein dunkler Gedanke. „Glaubst du, sie beobachten uns, um zu verhindern, dass wir dem Ausgang tatsächlich finden? Vielleicht steuern sie auch die Griewer und haben all die Jungs, die nicht zurück zur Lichtung gekommen sind, umgebracht, weil sie irgendwas herausgefunden haben.", überlegte sie.
Minho sah sie entgeistert an. „Mann, du hast echt ein Talent dafür, den Teufel an die Wand zu malen."
„Ist dir nie der Gedanke gekommen, dass sie das Geschehen auf und um die Lichtung manipulieren?", hakte sie nach.
„Doch, aber warum sollten sie sich die Mühe machen dieses beklonkte Labyrinth zu bauen, wenn sie nicht wollen würden, dass wir es lösen?", erwiderte er.
„Ich weiß nicht.", gestand sie. „Manchmal denke ich, es geht vielleicht gar nicht darum, das Labyrinth zu lösen. Ich meine, ihr habt ja eigentlich schon wirklich alles versucht, um einen Ausgang zu finden. Vielleicht geht es den Schöpfern mehr darum, zu beobachten, wie wir damit umgehen, dass wir so ein simples Rätsel wie ein Labyrinth nicht lösen können. Als wären wir Versuchskaninchen in irgendeinem abgedrehten Experiment, in das sie uns reingesteckt haben, um unsere Reaktionen zu studieren."
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Maze Runner FF Phase 1: Überleben
FanfictionVerdammter Mist! Zum ersten Mal erinnere ich mich an etwas und jetzt ... Der Junge sagte etwas zu ihr immer wieder, doch seine Stimme verhallte in der sie umgebenden Dunkelheit. Ich habe versagt, denn ich werde ihn nie wieder sehen. Sonya wacht ein...