Kapitel 11

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Sie sah Newt vor sich knieen, doch er drehte sich.

„Hey Liam, hörst du mich? Verdammt er reagiert überhaupt nicht.", sagte er zu Minho, der neben ihm stand. Dann hielt er seine Hand hoch. „Liam, wie viele Finger halte ich hoch?"

Sie griff nach seiner Hand, damit sie sich nicht mehr bewegte, doch ihr Griff ging daneben.

„Bringen wir ihn einfach zu Jeff. Der weiß besser, was zu tun ist.", schlug Minho vor und griff nach Sonyas rechten Arm, während Newt sie am linken hinaufzog.

„Ich kann alleine gehen."

Sie wollte es bestimmt sagen, aber ihre Stimme war dünn und zittrig und kaum hatten sie sie auf die Füße gezogen, beugte sie sich nach vorne und gab das gesamte Abendessen wieder von sich.

„Ja, der Stunk ist top fit. Lassen wir ihn einfach hier liegen."

„Deine dummen Sprüche sind gerade nicht hilfreich, Minho! Los, lass ihn uns zu Jeff bringen."

Sonya nahm nur am Rande wahr, wie die beiden sie durch den Wald führten. Doch da sie immer wieder zur Seite kippte, liefen sie Slalom.

„Ach das ist doch Klonk! So kommen wir nie an. Ich trag den jetzt zum Gehöft. Die halbe Portion wiegt doch eh nichts." Und dann griff Minho in ihre Kniekehlen und hob sie hoch.

Mit jedem Schritt den er tat, verursachte die Erschütterung einen stechenden Schmerz in ihrem Kopf. Nach einer quälenden Ewigkeit erreichten sie endlich die schiefe Hütte, doch sie bekam nicht mehr mit, wie sie hineingingen.

Als Sonya wieder zu sich kam, lag sie in einem Bett, einem richtigen Bett mit Kissen und Decke. Die Sonne schien durch das schmutzige Fenster, aber sie schaffte es nicht, die Augen offen zu halten und schlief wieder ein. Immer wieder wachte sie auf und dämmerte wieder weg. Als sie es endlich schaffte die Augen offen zu halten, begann draußen gerade die Abenddämmerung.

Orientierungslos sah sie sich um. In dem kleinen Zimmer gab es nur ein Bett. Es stand quer vor dem Fenster und dazwischen befand sich ein Nachttisch und ein Nachttopf. Nicht schon wieder. Sie musste dringend aufs Klo. Gerade als sie die Decke zurückschlug, öffnete sich die Tür und Jeff kam herein.

„Hey, du bist wach. Wie schön. Weißt du, wenn du solche Sehnsucht nach mir hast, kannst du gerne auch einfach mal vorbeikommen."

Grinsend kam er auf sie zu. „Du musst dich dafür nicht von Alby K.O. schlagen lassen." Was für ein Komiker.

„Was macht der Kopf?"

Sie tastete mit den Fingern der rechten Hand nach ihrem Haaransatz und zuckte zusammen. Sie hatte einen dicken Verband um den Kopf.

„Du hast ganz schön was abbekommen. Ich musste die Platzwunde nähen und du warst einen ganzen Tag bewusstlos."

„Ich"

Sie räusperte sich, da ihre Stimme sich anhörte wie ein Reibeisen.

„Ich müsste mal auf Toilette."

„Klar, kein Problem. Ich helfe dir aufzustehen."

„Nein.", sagte sie und wehrte seine Hände ab, die bereits nach ihrem Arm gegriffen hatten.

„Würdest du bitte draußen warten."

„Hast du Angst, dass ich dir was weggucke oder was?", feixte er, doch Sonya sah ihn ernst an. Sie war wirklich zu kaputt für solche Spielchen.

„Okay, okay. Ich warte vor der Tür. Sag Bescheid, wenn ich wieder reinkommen darf, okay?" Genervt verließ er das Zimmer.

Ganz vorsichtig richtete sie sich auf und ließ die Beine über die Bettkante baumeln. Alles drehte sich, aber sie musste nun wirklich dringendst aufs Klo.

Maze Runner FF Phase 1: ÜberlebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt