ventitré

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Leonardo

Nach 1 Stunde landen wir auch schon in Bari. Beatrice schläft immer noch und ich bin froh darüber. Es dauert noch, bis sie aufwacht.

Auf dem Weg nach Hause, streichele ich ihre braunen Haare und atme ihren Duft ein. Wie kann man so gut riechen? Ich schließe meine Augen und versuche ein wenig Schlaf nachzuholen. Im Jet habe ich meine Augen nichtmal eine Sekunde von ihr genommen. Ihre Schönheit blendet mich jedes Mal aufs Neue.

Nachdem das Auto stehen bleibt, steige als erstes ich aus und hebe dann Beatrice hoch. Ich befehle den Männern, die Taschen reinzubringen, was sie dann auch machen.

Ich öffne die Tür zu meinem Zimmer und trage Beatrice behutsam hinein. Ihr ruhiger Atem ist ein beruhigender Klang in der Stille des Raumes. Als ich sie vorsichtig ins Bett lege und sie zudecke, überkommt mich ein Gefühl der Ruhe. Ich setze mich an die Bettkante und betrachte sie einen Moment lang.

Ein Kuss auf ihre Stirn lässt meine Gedanken klären, auch wenn sie vielleicht nicht alle verstehen wird. Vielleicht wird sie mich dafür hassen, aber so fühle ich mich besser, wenn sie bei mir ist. Es ist seltsam, wie sehr ihre Anwesenheit mich beruhigt, selbst in solch ungewissen Zeiten. Ich verweile noch eine Weile, betrachte ihr friedliches Gesicht im sanften Licht des Zimmers, bevor ich mich entscheide, aufzustehen. Ein kurzer Blick zurück, bevor ich ins Badezimmer gehe, um zu duschen und mich umzuziehen.

Zurück im Schlafzimmer, ziehe ich noch schnell ein frisches T-Shirt an und gehe dann anschließend runter. Natürlich schließe ich die Tür ab, denn sicher ist sicher.

Nach etwa einer halben Stunde kommt Mamá die Treppe hinunter. Ihre Augen leuchten vor Freude, als sie mich sieht, und sie eilt auf mich zu, umarmt mich fest. Wir begrüßen uns herzlich, und ich kann die Freude in ihrem Gesicht sehen, als ich ihr mein Diplom überreiche. Es ist mehr als nur ein Stück Papier – es ist ein Symbol für all die harte Arbeit, die ich in mein Studium gesteckt habe. Mamá lächelt breit und Tränen der Freude glänzen in ihren Augen. »Ich wusste es! Du bist halt mein Sohn!«, kreischt sie und küsst meine Wange. »Das werde ich aufhängen«, murmelt sie und umarmt mich wieder.

Kurz darauf kommt auch Papá ins Wohnzimmer. Sein Stolz strahlt förmlich von ihm ab, als er mich umarmt und beglückwünscht. »Gut gemacht, Sohn.« »Ich wecke die Jungs auf«, gibt sie uns Bescheid und geht die Treppen hoch.

Papá und ich setzen uns auf die Couch und fangen an zu reden.. »Gehst du nicht mehr nach Rom?«, fragt er nach. »No, nicht mehr.« »Das ist super. Dann sollte die Gala so schnell wie möglich statt finden«, schildert er. »Mhm, hast du denn mit Mamá geredet?« »Du weißt doch, dass sie für immer dagegen sein wird.« »Schon, aber-« »Die Sache steht fest. Heute in der Zentrale klären wir das«, unterbricht er mich.

Ich will die Mafia leiten, kommt nicht in Frage, aber Mamá.. sie will ich auch nicht traurig sehen.

»Wen haben wir denn hier?«, höre ich die Stimme von Vincenzo. Er kommt lächelnd die Treppen runter und umarmt mich. »Ich habe endlich einen schlauen Bruder. Grazie, dass es dich gibt«, sagt Samuele und umarmt mich ebenfalls. »Tja, schätzen mein Lieber.« »Platz machen! Jetzt kommt der King«, ruft Lorenzo und hüpft auf mich, um mich zu umarmen.

Ich stöhne schmerzvoll auf, während er grinst. »Willst du das ich direkt im Krankenhaus lande?«, hake ich. Er lacht und schlägt auf mein Hinterkopf. Er kann froh sein, das er mein Bruder ist.


Beatrice

Mit starken Kopfschmerzen, öffne ich die Augen und blicke mich um. Etwas stimmt nicht. Das ist nicht das Zimmer, das ich mit Elaine teile. Verwirrt setze ich mich langsam auf und betrachte die unbekannte Umgebung. Die Möbel, die Dekoration – alles ist fremd. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen, als ich realisiere, dass ich mich in einem fremden Zimmer befinde.

Ein Gefühl der Beklemmung macht sich in mir breit. Wo bin ich? Wie bin ich hierher gekommen? Fragen wirbeln in meinem Kopf herum, während ich versuche, mich zu erinnern, was passiert ist. Doch die Erinnerungen sind verschwommen.

Meine Hände zittern vor Angst, als ich versuche, die Tür zu öffnen. Mit einem dumpfen Aufprall wird mir klar, dass sie verschlossen ist. Ich bin hier gefangen.

Mit pochendem Herzen und zitternden Händen klopfe ich verzweifelt auf die Tür und schreie um Hilfe. »Ist da draußen jemand? Lasst mich raus!« Meine Stimme ist schrill vor Angst, während ich weiter gegen die Tür hämmere, in der Hoffnung, dass jemand meine Hilferufe hören wird.

Als sich plötzlich die Tür öffnet, stockt mir der Atem vor Schock. Vor mir steht Leonardo.. aber was sucht er hier?

»Was passiert hie-« Bevor ich mein Satz zu Ende sprechen kann, knallt er die Tür zu und umfasst mit seiner Hand meinen Arm. »Schrei nicht so rum«, brummt er. »Was soll das? Wo bin ich?« Er verdreht seine Augen und lässt mich endlich los. »Leonardo, wo zum Teufel bin ich!?« »Du bist bei mir«, fängt er an. »Darf ich dir vorstellen? Dein neues Zuhause.«

Tu sei mio Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt