quarantacinque

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Beatrice

»Lorenzo?«, frage ich und lege mein Buch auf die Seite. In seiner Hand hält er eine Augenbinde und kommt auf mich zu. »Was wird das?« »Lass dich überraschen.« Ich hebe die Augenbrauen hoch und stehe langsam auf. »Augenbinde?« »Keine Angst«, murmelt er. »Vertrau mir, es wird sich lohnen«, fügt er hinzu. Lächelnd nicke ich und binde die Augenbinde um meine Augen.

Er führt mich langsam runter und als ich den leichten Wind spüre, merke ich, dass wir draußen sind. »Bereit?«, fragt Lorenzo. Ich nicke ungeduldig und spiele mit meinen Fingern. »Uno.. due-«

»Tre.« Die Augenbinde wird mir abgenommen und vor mir steht ein Auto, ein Mann und Leonardo. »Leonardo?« Ich mustere ihn fragend an und kann nicht klar denken. »Überraschung, Mia bella.«

»Das ist dein persönlicher Fahrlehrer. Bei ihm brauchst du dir keine Sorgen machen, denn er arbeitet für uns seit über 15 Jahren«, schildert er. »Fahrlehrer?«, hake ich nach. »Du machst dein Führerschein.« Schlagartig weiten sich meine Augen. »Nein..« Er kommt auf mich zu und schlingt sein Arm um meine Taille. »Heute findet schon deine erste Stunde statt.«


Leonardo

»Lässt du sie einfach alleine mit ihm?«, fragt Vincenzo. »Nein, niemals. Lorenzo ist für heute bei ihr«, erkläre ich. »Gut, sie soll auch nicht alleine sein. Auch wenn Jacob seit 15 Jahren für uns arbeitet, können wir ihm nicht 100% vertrauen«, meint er. Ich nicke. »Das ist aber so lieb von dir, Leo. Sie schätzt dich bestimmt«, sagt Mamá. »Mach ihr endlich ein Heiratsantrag«, kommt es von Samuele. Ich lächele. »Irgendwann«, murmele ich. Samuele grinst über beiden Ohren.

»Leonardo, wir sollten los«, sagt Papá und erhebt sich. »Wohin?«, fragt Mamá. »Meeting mit den portugiesen«, antworte ich.

»Das ist bescheuert«, brumme ich. »Es ist ein muss, Leonardo. Sonst wollen sie nicht mehr mit uns zusammen arbeiten«, schildert Papá. »Ich kann doch nicht einfach seine Tochter bei mir wohnen lassen.« »Sie wird in einem Gästezimmer schlafen, das wird kein Problem.« Ich stöhne genervt auf und massiere meine Schläfe. »Ich treffe hier die Entscheidung und nicht du, Papá.« »Und ich bin immer noch dein Papá.«

Nachdem wir gesprochen und eine Entscheidung getroffenen haben, gehen wir wieder in den Konferenzraum. »Und?« »Sie kann bei uns bleiben, aber nur für eine kurze Zeit«, sage ich. »Gut, Danke. Schön, das wir so einen tollen Start haben«, entgegnet er lächelnd. »Genau- wo ist sie?« »Sie ist im Auto.« »Dann kann sie mit uns mitkommen.«

Er nickt zufrieden und dann fangen wir an, über wichtigere Dinge zu sprechen.

Die Haustür wird geöffnet und ich lasse Aldora vor. »Fühl dich wie zuhause«, kommt es von Papá, weshalb ich ihm einen monotonen Blick gebe. Im Wohnzimmer sehen wir jeden, darunter auch Beatrice. »Wer ist das?«, fragt Mamá und kommt auf uns zu. »Aldora«, antwortet sie selber und lächelt Mamá an. »Wir reden gleich«, murmelt Papá.

»Cadilia, kannst du Aldora das Zimmer zeigen?« Sie nickt und geht vor, gefolgt von Aldora. »Also was soll das?«, fragt Mamá, nachdem sie weg ist. »Sie ist hier nur für eine kurze Zeit«, erklärt Papá. »Wer ist das?« »Gonçalos Tochter«, antworte ich. »Es ist nur für ihre Sicherheit«, füge ich hinzu. »Wieso interessiert dich, ihre Sicherheit?«, fragt jetzt Samuele. Warum macht er die Situation immer schlimmer? »Wir sind mit der portugiesischen Mafia verbündet, es ist nunmal so, dass wir uns gegenseitig unterstützen müssen«, schildert Papá.

Mittlerweile sind wir im Schlafzimmer und ich bin froh, dass ich mich endlich ausruhen kann. »Ich hoffe, sie bleibt hier auch anständig«, kommt es von Bea. Lächelnd setze ich mich auf das Bett. »Sie wird nichts machen, B-« »Du kennst sie nicht einmal, oder etwa doch?« »Nein, aber ich denke nicht, dass etwas passieren wird. Ich meine, was soll sie schon machen? Sie soll dankbar sein, dass sie hier in Sicherheit ist.«

»Wie du meinst«, murmelt sie und legt sich hin. »Gute Nacht«, sagt sie und macht die Lampe aus. Im ernst? Sie dreht sich um, sodass ich ihren kompletten Rücken sehen kann. Seufzend lege ich mich ebenfalls hin und rutsche immer näher zu ihr. Sie wird mich nie los und das gleiche gilt auch im Bett.

Ich schlinge mein Arm um ihre Taille und ziehe sie zu mir. Mio dio, am liebsten würde ich für immer in dieser Position schlafen.

Tu sei mio Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt