venticinque

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Leonardo

Mittwoch, 11. September
Beatrice ist schon seit 6 Tagen hier und immer noch so stur. Es ist so, als würde ich mit der Wand reden. Heute findet die Gala statt, wo ich in den Fußstapfen von Papá treten werde.
Beatrice ist krank und liegt nur noch im Bett. Sie hat überhaupt keine Kraft aufzustehen und sie in diesem Zustand alleine zu lassen, fällt mir schwer.

Ich öffne die Tür und trete langsam ins Schlafzimmer. »Ist alles gut?«, frage ich und setze mich auf die Bettkante. Beatrice schaut mich mit ihren schläfrigen Augen an und sagt nichts. An ihrem Gesicht kann man erkennen, dass es ihr wirklich nicht gut geht.

Der Arzt war schon 2 Mal hier und hat sie untersucht. Sie hat zwar nur Erkältung, aber er meinte, dass es schlimmer sein kann, weil irgendwas in ihrem Immunsystem nicht stimmt. »Ich muss-« Bevor sie den Satz zu ende sagen kann, steht sie auf und rennt ins Bad. Sofort renne ich hinter ihr her, um sie von hinten zu trösten. Sanft streichele ich ihren Rücken und wickele ihre Haare um meine Faust. Sie hat Grippe-ähnliche Symptome und auch wenn es keine Grippe ist, sollte es ihr so schnell wie möglich besser gehen. Sie trinkt ein großen Schluck und will dann ihre Zähne putzen, weshalb sie versucht aufzustehen. Natürlich scheitert sie. Ich hebe sie vorsichtig an ihren Taillen hoch und gebe ihr die Zahnbürste und mache die Zahnpasta drauf.

Nachdem sie fertig ist, spült sie ihren Mund und legt sich, mit meine Hilfe hin. Ich decke sie zu und lege meine Hand auf ihr Stirn. »Du bist immer noch warm, piccola mia«, murmele ich und streiche über ihre Haare. Sie hustet und führt ihre Hand auf ihr Hals. »Ich bringe dir Tee, Ok?« Sie nickt nur und dreht sich um. Seufzend stehe ich auf und gehe runter.

Unten in der Küche sehe ich Cadilia und begrüße sie. »Wie gehts ihr?«, fragt die nach. »Immer noch schlecht. Sie musste sich übergeben«, antworte ich. »Oh. Soll ich etwas machen?« »Könntest du vielleicht Joghurtsuppe machen?«, frage ich. »Natürlich.«

Während ich ihr Tee vorbereite, denke ich an den heutigen Abend. Endlich wird mein Traum wahr und ich werde der Mafioso. Was würde Beatrice darüber sagen? Sie liebt Mafiaromance und wenn sie jetzt nur wüsste, dass sie in der Mafia ist - würde sie mich lieben oder hassen?

Ich betrete das Schlafzimmer leise, die dampfende Schüssel Joghurtsuppe in einer Hand und eine Tasse heißen Tees in der anderen. Ich setze mich auf die Bettkante und betrachte sie einen Moment lang, wie sie friedlich schläft. Sanft streiche ich eine Locke ihres Haares aus ihrem Gesicht und beginne dann, sie behutsam zu wecken.

»Piccola mia«, flüstere ich liebevoll, »ich habe dir etwas gebracht, um dich aufzuwärmen und dich besser fühlen zu lassen.« Ich reiche ihr die Schüssel Suppe und den Tee und helfe ihr, sich aufzurichten, bevor ich ihr den ersten Löffel Suppe anbiete.

Ich betrete die glanzvolle Gala mit Papá, Mamá und meinen Brüdern an meiner Seite, das Flüstern der Gäste und das Klirren der Champagnergläser erfüllen den Raum. Ich spüre die Blicke auf mir ruhen, während wir uns zu unserem reservierten Platz begeben. Papá, ein mächtiger Mann in unseren Kreisen, ist heute Abend der Gastgeber und Redner.

Die Stimmung ist gespannt, als Papá ans Mikrofon tritt, sein Blick durchdringend, seine Stimme voller Autorität. Er spricht über die Macht der italienischen Mafia, über ihre Siege und ihren Einfluss. Seine Worte durchdringen den Raum, während er die Geschichte unserer Familie und ihrer Bedeutung für die Stadt erzählt.

Plötzlich wendet er sich mir zu, sein Blick voller Stolz und Erwartung. »Und nun, meine Damen und Herren«, beginnt er, seine Stimme fest und kraftvoll, »ist es an der Zeit, dass Leonardo Mantovani in meine Fußstapfen tritt.« Ich laufe los und gehe auf die Bühne.

»Du wirst die Zukunft unserer Familie sein. Deine Macht wird unübertroffen sein, deine Herrschaft unbestreitbar.« »Grazie, Papá.« Er übergibt mir das Mikrofon und tritt ein paar Schritte nach hinten.

»Meine verehrten Gäste«, beginne ich, meine Stimme fest und kraftvoll, »unter meiner Führung werden wir die Stärke und Dominanz unserer Familie aufrechterhalten und ausbauen.«

Ich spreche von den Werten, die unsere Familie geprägt haben: Ehre, Loyalität und Entschlossenheit. Ich verspreche, unsere Interessen zu schützen und unsere Feinde zu besiegen, egal wie mächtig sie sein mögen.

»Die Zeiten mögen sich ändern«, proklamiere ich, meine Stimme erfüllt von Entschlossenheit, »aber unsere Entschlossenheit bleibt unerschütterlich. Wir werden die Welt beherrschen, wie es unsere Vorfahren getan haben, und unseren Einfluss überall dort ausdehnen, wo es notwendig ist.«

Die Menge bricht in Applaus aus, als ich meine Rede beende, und ich spüre die Gewissheit, dass ich der richtige Mann für diesen Job bin. Als der neue italienische Mafiaboss werde ich meine Familie beschützen und meine Feine vernichten.


Beatrice

Ich huste ständig und kriege fast keine Luft mehr. Langsam erhebe ich mich und massiere mein Nacken, weil es höllisch weh tut. Ich verlasse das Schlafzimmer und gehe vorsichtig die Treppen runter. Leonardo meinte, dass sie etwas zutun haben, aber wo sind dann die Haushälterinnen?

In der Küche, suche ich nach einen Glas, um etwas zu trinken, plötzlich höre ich aber Schüsse. Schlagartig weiten sich meine Augen und ich verstecke mich. Was war das? Bevor ich weiter denken kann, werde ich hochgehoben. Ich schreie auf und schlage auf den breiten Rücken. Der Typ bringt mich ins Wohnbereich und lässt mich auf den Boden fallen. »Was- was wollt ihr?«, frage ich atemlos und stehe ganz langsam auf. Meine Schmerzen werden immer schlimmer. Als ich vor mir mehr als 20 maskierte Männer sehe, stockt mir der Atem.

»Wer bist du?!«, zischt einer und kommt mir näher, währenddessen verteilen sich die anderen überall. »Rede!«, brüllt er, doch ich kriege nichts raus. Es fühlt sich so an, als hätte ich reden verlernt. Ich werde an meinen Armen gepackt und nach unten gedrückt. »So jemand hat hier nichts zu suchen«, sagt er.
Nach ungefähr 5 Minuten gehen alle Männer wieder raus, außer die, die bei mir stehen. »Was sollen wir mit ihr machen?«, fragt jemand anderes. Plötzlich holt er ein scharfes Messer raus. Die Männer halten mich wieder hoch und wollen, dass ich auf meinen Beinen stehe, doch nicht einmal dazu habe ich die Kraft.

Als ich den kalten Stich des Messers in meinem Bauch spüre, durchzuckt mich ein Gefühl des Schmerzes. Es ist, als ob die Welt für einen Moment stehen bleibt, während ich versuchte zu begreifen, was gerade passiert. Der scharfe Schmerz, gefolgt von einem brennenden Gefühl, durchdringt meinen Körper und lässt mich nach Luft schnappen.

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Was wird wohl Leonardo machen? 🫣

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