qinquantacinque

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Leonardo

Ohne zu zögern renne ich auf sie zu, nehme sie in meine Arme und versuche, sie zu beruhigen. Panik durchdringt jeden Moment, aber ich muss stark bleiben, für sie und das Baby. Ich hebe sie behutsam hoch und trage sie aus dem Zimmer. Jeder Schritt fühlt sich wie eine Ewigkeit an. Ich höre wie meine Familie nach mir ruft, doch reagiere nicht darauf. Als wir die Villa verlassen, rufe ich einem meiner Männer zu, dass wir sofort losfahren müssen. Jede Sekunde zählt jetzt.

Im Auto setze ich mich mit Beatrice auf den Rücksitz. Sie schreit und hält sich an mir fest. Sie hat Schmerzen und ringt nach Luft. »Es tut weh«, murmelt sie und langsam schließen sich ihre Augen. »Fahr schneller!«, brülle ich den Fahrer an und streichle Beatrices Wange. »Du schaffst das, piccola mia. Atme tief ein und aus.« »E-es geht nicht.«

Plötzlich wird sie ohnmächtig und bewegt sich nicht mehr. »Nein nein nein«, flüstere ich und habe Angst. So verdammt Angst.

Mein Herz rast vor Angst, während ich sie auf die Krankenliege lege und sie in den OP-Bereich gebracht wird. Ich folge ihnen in den OP-Bereich und bleibe vor der Tür stehen, mein Herz pocht so laut, dass ich glaube, dass es jeden Moment aus meiner Brust springen könnte. »Ihr soll nichts passieren. Lieber Gott, beschütze sie«, flüstere ich.

Ich laufe hin und her, unfähig, still zu sitzen, während meine Gedanken wild umherfliegen. Meine Schläfen pochen im Takt meines pulsierenden Herzschlags, und ich spüre, wie der Druck in meinem Kopf zunimmt. Mit zitternden Händen und einem Kloß im Hals versuche ich, Ruhe zu bewahren. Für einen Moment setze ich mich auf einen Stuhl, schließe die Augen und versuche tief durchzuatmen. Doch die Gedanken an sie, an ihr Leben und das Leben ihres ungeborenen Kindes, lassen mich nicht los.

Minuten vergehen. Stunden vergehen. Und ich bekomme immer noch keine Antwort. Ich trete gegen die Schiebetür, doch natürlich bringt das nichts. Stattdessen kommen die Securitys und halten mich fest. »Ich will zu meiner Frau!«, zische ich und stoße die Männer weg. »Leo!«, ruft Kai und zieht mich zu sich. Er umarmt mich und klopft auf meinen Rücken. »Beruhig dich«, sagt er und setzt mich auf den Stuhl. Er redet kurz mit den Securitys und dreht sich dann anschließend zu mir. »Sie ist da drin und ich soll hier ruhig sitzen!«, brülle ich. »Verhalte dich nicht wie ein Psycho!« »Bin ich aber! Ich bin ein verdammter Psycho!« Ich sehe wie Vincenzo und Papá ebenfalls da sind und mich besorgt anschauen.

Als endlich die Tür zum OP-Saal aufgeht und eine Krankenschwester heraustritt, schlägt mein Herz einen Moment schneller vor Erleichterung. Doch der Ausdruck auf ihrem Gesicht lässt meine Hoffnung sofort wieder sinken. Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken, als ich die stumme Botschaft in ihren Augen erkenne. »Die Geburt wird jetzt eingeleitet, denn sonst könnten wir beide verlieren«, erklärt sie mit einem ernsten Unterton in ihrer Stimme. Die Worte treffen mich wie ein Schlag ins Gesicht, und für einen Moment bin ich sprachlos vor Schock. »Bitte, tut alles, was nötig ist, um sie und das Baby zu retten«, flehe ich sie verzweifelt an. »Natürlich, Signore. Aber ich kann für nichts gutes garantieren.« »Was soll das jetzt heißen?«

»Die Wahrscheinlich, dass Signora Mantovani überlebt, ist sehr gering.« »Was?«, frage ich wütend. »Was soll das heißen?!« »Beruhigen Sie sich, sonst müssen wir Sie raus schicken.« »Tieni la bocca! Ich will meine Frau sehen, sofort!« »Tut mir leid, Signore«, sagt sie ruhig, dreht sich um und geht an mir vorbei. Ich stehe stocksteif da und kann mich nicht mehr bewegen.

Weitere 30 Minuten sind vergangen und diesmal kommt der Arzt aus dem OP-Saal raus. »Signore Mantovani«, sagt er, weshalb ich aufstehe. Er stellt sich vor mich hin und nimmt seine Maske, sowie die Operationshandschuhe ab. »Reden Sie!«, fauche ich und balle meine Hände zu Fäusten. Er atmet tief ein und aus und schaut mir in die Augen.

»Es steht fest.. Entweder wird Ihre Tochter sterben oder Ihre Frau.«

Tu sei mio Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt