cinquantasei

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Leonardo

5 Jahre später
Ich stehe vor meinen Männern im Besprechungsraum, die Aufmerksamkeit gebannt auf mich gerichtet. Eine wichtige Mission steht uns bevor, eine Mission, die uns nach Kanada führen wird. Dort werden wir nicht nur die Sicherheit der Grenze gewährleisten, sondern auch potenzielle Gefahren und Risiken für unsere Mission identifizieren müssen.

»Also Männer, hier ist der Plan. Zuerst werden wir ein intensives Training durchlaufen, um sicherzustellen, dass wir für diese Mission optimal vorbereitet sind. Das Training wird sowohl körperliche Fitness als auch spezifische Fähigkeiten umfassen, die wir für die Überwachung benötigen.« »Und worauf werden wir uns besonders konzentrieren?«, fragt Kai. »Auf verschiedenen Aspekte wie, Navigation in der Wildnis, Kommunikationstechniken, Überlebensfähigkeiten und natürlich den Umgang mit der Ausrüstung.«

Ich betrete den Trainingsraum und spüre die Spannung in der Luft. Entschlossen gehe ich zum Boxsack, der in der Ecke hängt. Mit einem festen Griff beginne ich, hart und rhythmisch auf den Boxsack einzuschlagen.

Trotz des stechenden Schmerzes und dem roten Blut, das langsam durch meine Finger sickert, halte ich nicht inne. Schlag um Schlag lasse ich meine Anspannung heraus, bis ich erschöpft, aber zufrieden zurücktrete. »Mio dio, Fratello.. pass bisschen auf«, sagt Lorenzo und schaut sich meine Hände genauer an. »Du verletzt dich«, meint er und holt den Verbandskasten. »Mir gehts gut.« »Was stresst dich schon wieder? Irgendwas ist doch.«

»Nein wirklich, mir geht es gut.« »Hm, wenn du meinst. Sollen wir nach Hause gehen? Für heute war das genug, deine kleine Prinzessin hat dich bestimmt schon vermisst.« Sofort huscht ein Lächeln über mein Gesicht. »Ja, lass uns gehen.«

Ich öffne die Haustür und trete mit Lorenzo rein. Die Angestellten begrüßen uns und nehmen unsere Jacken. Anschließend gehen wir den Flur entlang in den großen Wohnbereich. Ich setze mich auf den Sofa und schon höre ich dir eiligen Schritten meiner fünfjährigen Tochter. Mit einem strahlenden Lächeln und wilden Locken, sowie ihre Mutter, rennt sie auf mich zu und ruft meinen Namen. Ihre kleinen Armen umklammern mich in einer festen Umarmung, und ich kann ihren aufgeregten Herzschlag spüren. Ich umarme sie liebevoll zurück und küsse sie auf die Stirn. Es fühlt sich gut an, zu Hause zu sein, umgebrn von den Menschen, die mir am wichtigsten sind.

Der Stress des Tages schwindet langsam, während ich meine Tochter umarme. Ich setze meine Tochter neben mich auf den Sofa und beobachte sie liebevoll, wie sie mir stolz ihre Spielzeuge präsentiert. Sie strahlt vor Begeisterung, während sie mir jedes einzelne zeigt und mir erklärt, wie sie damit spielt. Ich tue so, als wäre ich erstaunt über jedes Spielzeug, das sie mir reicht, und frage sie neugierig nach den Details. Ihre grauen Augen leuchten vor Freude, als sie mir alles erklärt, und ich kann nicht anders, als sie bewundernd anzulächeln.

Ich nehme sie sanft in meine Arme und drücke sie fest an mich. Sie kichert vor Freude und klammert sich an mich, während ich sie kitzle. Danach hebe ich sie hoch und wir spielen herum, während ich sie durch die Luft wirble. Es ist unbeschreiblich, wie sehr ich meine Tochter, Bella Celestina Mantovani, liebe.

Meine Tochter..

Es hört sich so verdammt schön an. Mein Traum war es nie, Vater zu sein.. doch das hat sich verändert. Alles hat sich verändert. »Essen ist fertig!«, ruft Mamá. Ich gebe Bella einen Kuss auf die Wange und gehe mit ihr gemeinsam in den Essbereich.

Mamá nimmt Bella in den Arm und setzt sich hin. »Sie könnte auch bei mir bleiben«, sage ich, doch sie schüttelt den Kopf. »Du weißt, wie gerne ich sie füttere.« »Und, läuft alles in der Zentrale gut?«, fragt Papá. Ich nicke und fange an zu essen. »Bald findet die Mission in Kanada statt«, erkläre ich. »Gehst du mit?«, fragt er. »Bin mir nicht sicher. Eigentlich will ich viel lieber bei Bella bleiben.« »Wow, dass ich jemals so ein Leo sehen würde, hätte ich niemals gedacht«, murmelt Lorenzo und kneift Bellas Wange. Ich verdrehe die Augen und schaue zu Bella, die eins zu eins, wie ihre Mutter aussieht.

Die Haustür geht auf und zu und dann nehme ich Schritte wahr, doch bevor ich mein Kopf umdrehen kann, kreischt Bella »Mama!« und rennt los.

»Ciao bambino mio«, sagt Beatrice und umarmt Bella. »Du bist schon zurück?«, frage ich. »Darf ich meine Tochter nicht vermissen?«, fragt sie lächelnd und hebt sie hoch. Sie kommt auf mich zu und küsst meinen Mundwinkel. »Bin gleich da, gehe kurz meine Hände waschen.«

»Jetzt frag nicht so viel und setz dich hin«, sagt sie und steht auf. Wir sitzen alle im Wohnzimmer auf der Couch und warten gespannt auf Beatrice. »Seit 5 Jahren arbeite ich schon daran«, beginnt sie. »An was?«, unterbreche ich. Wieso weiß ich es nicht? Sie schüttelt schmunzelnd den Kopf und redet weiter: »Ich habe es bisher niemandem gesagt, weil ich vor kurzem noch fertig geworden bin.«

»Wie ihr wisst habe ich immer gerne Bücher gelesen, vorallem mafiaromance«, sagt sie. Ich erinnere mich an die Zeit, als ich in ihrem Zimmer, ihre Bücher gelesen habe und geschockt war. »Und plötzlich, bin ich mit einem Mafiaboss verheiratet. Kommt sehr unglaubwürdig rüber.« Ich lege den Kopf schief und streichele Bellas Haare. Sie nimmt ihre Tasche in die Hand und holt ein.. ein Buch raus?

»Das ist mein eigenes Buch«, sagt sie. Schlagartig weiten sich meine Augen. »Was?« Meine Eltern und Brüder sind genau so geschockt, wie ich. »Ich habe unsere Geschichte geschrieben, nur mit anderen Namen..« »Wie heißt das Buch?«, frage ich. »Tu sei mio«, antwortet sie lächelnd und gibts mir.

»Jetzt öffne bitte die letzte Seite«, sagt sie zu mir und spielt nervös mit ihren Fingern. Ich blättere um und komme dann auf der Seite 520 an. Ich lese die ganze Seite durch und langsam bin ich auch am Ende. Was meint sie?

»Wir werden Zwillinge bekommen.« Lese ich im Kopf und muss es direkt nochmal lesen. »Wir werden Zwillinge bekommen«, kommt es von Beatrice. Sie.. mio dio. Mein Herz schlägt so schnell, dass ich es bereits hören kann. »Das ist ein Scherz, oder?«, frage ich und stehe langsam auf. Sie schüttelt ihren Kopf und wischt ihre Tränen weg. »Bea«, murmele ich unf umarme sie. »Das ist das Süßeste, was ich je gesehen habe!«, kreischt Mamá. Während sich meine Familie freut, spüre ich kleine Hände auf meinem Bein. Ich blicke runter und sehe unsere Tochter.

Ich hebe sie hoch, damit wir in der selben Höhe sind. »Mamá ist schwanger?«, fragt sie. Beatrice nickt und küsst ihre Hände.

»Das ist die schönste Geschichte, die ich je in meinem Leben erlebt habe und ich würde es immer wieder tun«, sage ich. »Ich freue mich im Buch auf die Szenen, wo du ganz allein mir gehörst«, flüstere ich in ihr Ohr. »Das dachte ich mir schon«, entgegnet sie und lächelt.

Dieses Lächeln.. es macht mich verrückt. Genau wie damals.. als ich zum ersten Mal ihren Lächeln gesehen habe. Jeder im Leben hat Träume und meine stehen genau neben mir und zwei weitere sind noch in Beas Bauch. Langsam lege ich meine Hand auf ihren Bauch und streichle sanft.

»Unsere Geschichte wird nie enden«, flüstert sie, küsst erst Bella und dann mich.

ENDE

Die Geschichte von Leonardo und Beatrice ist somit vorbei.. Es macht mich so traurig, aber sie sind immerhin glücklich. Sie haben mein Herz und ich werde sie niemals vergessen können🙆‍♀️
Dankeschön für eure Unterstützung!! Danke für alles und Danke, dass ihr meine Geschichten liebt.

In Liebe, aedeaaaa

Instagram und Tiktok: aedeaaaa

Tu sei mio Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt