Samantha lief mir Voraus und ich sah mich im vorbeigehen um. In diesem Teil des Clubs war ich noch nicht. Auch hier führte ein schmaler, Flur zu mehren anderen Räumen. Unser Ziel war die Garderobe. Als wir diese erreichten öffnete Samantha die Tür und ein wenig fühlte ich mich wie in einem schlechten Hollywood Film. Dieser Raum erfüllte jedes Klischee. Überall standen Tische und Spiegel, an denen sich die Mädchen jeden Abend fertig machten. Auf der anderen Seite des Raumes gab es einige Kleiderständer, die voll mit Kleidern waren. Ich war froh, dass es noch so früh war und ich nicht sofort als 'die Neue' ins Haifischbecken geschmissen wurde.
>>Warte hier. Ich hole Liz eben, die bestimmt wieder an ihrer Nähmaschine hängt<<
Ich folgte ihren Worten und lief rüber zu den Kleidern, um mir einige der Stücke näher anzusehen. Mir fiel sofort ein rotes Kleid ins Auge. Ich nahm es heraus und betrachtete es näher. Kräftiges rot, kurz geschnitten und viel Ausschnitt. Der Stoff um die Brust herum war komplett mit Strass besetzt. ich lief samt Kleid zu einem großen Spiegel an der Wand und hielt das Kleid vor meinen Körper. Anders als ich dachte, sah es so gar nicht billig aus. Aufreizen und verführerisch, aber nicht billig. Es war wirklich schön.
>>Uuuh! Das Kleid würde die super stehen. Rot ist genau deine Farbe<<, ertönte Samantha Stimme hinter mir. Erschrocken nahm ich das Kleid runter und drehte mich um. >>Tut mir leid. Ich wollte nicht unhöflich sein. Es sah nur so schön aus.<<
Und dann bemerkte ich auch gleich die Frau, die an Samantha's Seite stand. Das musste die zuvor erwähnte Liz sein.
>>Du bist also Cruz' neue Errungenschaft<<<, musterte sie mich mit strengem Blick, als sie auf mich zukam. >>Wohl kaum seine Errungenschaft<<, gab ich zu zurück. Wie ein lauernder Puma lief sie um mich herum und inspizierte mich genauestens.
>>Was ist mit deinem Gesicht passiert?<<
>>Dein Liebling hatte sich nicht im Griff, Liz<<, mischte sich Samantha erneut ein.
>>Das soll Cruz gewesen sein?<< Sie fixierte mein Gesicht mit ihrem Blick und wartete offensichtlich auf eine Antwort von mir. Ich nickte lediglich. Die beiden mussten sich nahestehen, wenn sie so reagiert. Ohne weiter darauf einzugehen, wandte sie ihren Blick von mir ab.
>>Gib ihr ein paar anständige Klamotten und kommt in die kleine Halle. Ich will sehen, was sie kann<<, sagte Liz und verließ den Raum.
>>Sie hasst mich, oder?<<, fragte ich etwas irritiert über Liz' Reaktion.
>>Ach, Quatsch. So ist sie immer. Die Jungs sind wie Söhne für sie. Sie gehört eigentlich zum Inventar des Clubs - so lang arbeitet sie hier bereits. Und wenn ihr Liebling mal etwas anstellt, wird sie defensiv. Nimm es also nicht persönlich.<<
>>Cruz ist ihr Liebling?<<, hakte ich vorsichtig nach.
>>Sie hat früher selbst hier getanzt und kennt die Jungs also, seitdem sie klein waren. Sie ist noch sehr gut mit Cruz' Vater befreundet. Man munkelt, dass da mal was lief. Sie hat aber nie ein Wort darüber verloren und niemand spricht sie darauf an.<< Ich dachte einen Moment über ihre Worte nach. Könnte mir das gute Verhältnis zwischen den beiden vielleicht nützlich sein? Das musste ich unbedingt herausfinden. >>Hier. Das sollte dir passen. Ich warte mit Liz auf dich. Einfach die Tür auf der Linken Seite nehmen.<<
Mit einem süßen Lächeln verließ sie die Garderobe und ließ mich allein zurück. Ich zog mich schnell um. Samantha gab mit ein paar eng anliegende schwarze Shorts und einen Sport BH. Immer noch besser als vorher. Ich sah mich auf einem der Tische um und fand hielt ausschau nach einem Haargummi. Als ich auch prompt eines fand, band ich meine Haare zu einem hohen Zopf und macht mich auf den Weg in die Halle.
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Eyes on you - Ich sehe dich
RomanceSavannah Campbell ist Medizinstudentin in Chicago. Für ihr Studium hat sie ihre Heimat New York verlassen. Während einer Charity-Veranstaltung arbeitet sie als freiwillige Helferin und wird Zeugin einer Schießerei. Ihre Aussage bei der Polizei führt...