38 | Nicht mit mir

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Jeder schien in seinen eigenen Gedanken versunken zu sein, doch ich konnte den Zorn in mir kaum bändigen. Damian, der mich mit seiner herablassenden Art einfach nur reizte, sollte jetzt also mein Schatten sein? Das war unerträglich.

Samantha bemerkte meine innere Unruhe, und ich spürte ihren besorgten Blick auf mir. Als sich die anderen wieder in ihre Gespräche vertieften, nutzte ich die Gelegenheit und zog Samantha sanft zur Seite. Wir gingen in einen ruhigen Teil des Raumes, weg von den anderen, wo uns niemand hören konnte.

>>Samantha, ich muss unbedingt einen Plan schmieden, um Damian loszuwerden<<, flüsterte ich eindringlich, wobei ich mich leicht zu ihr vorbeugte. >>Ich habe absolut keine Lust, dass er mir die ganze Zeit wie ein Magnet am Arsch klebt.<<

Samantha runzelte die Stirn und sah mich mit einer Mischung aus Sorge und Belustigung an. >>Ich weiß, dass das nicht ideal ist<<, sagte sie leise. >>Aber was willst du tun? Cruz hat es doch klar gesagt, es gibt keine Diskussionen darüber.<<

>>Das weiß ich, aber...<< Ich seufzte und rieb mir verzweifelt die Schläfen. >>Ich kann nicht den ganzen Tag mit Damian im Schlepptau herumlaufen. Er wird mich in den Wahnsinn treiben! Du kennst ihn doch – er wird keine Gelegenheit auslassen, um mich zu nerven.<<

Samantha nickte langsam, als sie sich die Situation vorstellte. >>Ja, das stimmt schon. Aber Cruz wird nicht einfach seine Meinung ändern. Wenn du ihn loswerden willst, musst du echt überzeugend sein.<<

Ich sah sie flehentlich an. >>Hilfst du mir? Wir müssen einen Weg finden, um Cruz davon zu überzeugen, dass Damian nicht die beste Wahl ist. Oder zumindest eine Möglichkeit finden, ihn aus der Gleichung zu nehmen.<<

Samantha überlegte kurz, dann schien sie eine Idee zu haben. >>Vielleicht können wir Cruz klar machen, dass es sicherer für dich wäre, wenn jemand anderes, jemand Verlässlicheres, auf dich aufpasst. Jemand, der weniger impulsiv und... na ja, weniger Damian ist.<<

Samantha und ich standen immer noch etwas abseits, als sie plötzlich eine Idee hatte. >>Weißt du<<, begann sie, und ihre Augen leuchteten leicht auf, >>wenn du wieder im Club arbeiten würdest, könnte sich das Problem mit Damian vielleicht von selbst lösen.<<

Ich sah sie überrascht an. >>Im Club? Wie soll das funktionieren?<<

>>Na ja,"<<fuhr sie fort, >>Cruz und die anderen wissen, dass der Club ein sicherer Ort ist. Es gibt Sicherheitsvorkehrungen und genug Leute, die auf dich aufpassen können. Wenn du da arbeitest, hätte Damian keinen Grund, dir ständig auf die Pelle zu rücken. Das würde dir zumindest ein paar Stunden Freiheit verschaffen.<<

Ich dachte einen Moment darüber nach und erkannte, dass sie einen Punkt hatte. >>Das könnte tatsächlich funktionieren.<<

Samantha nickte zustimmend. >>Genau. Aber überleg dir gut, wann du es ansprichst. Du weißt, wie er reagieren kann, wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlt.<<

Ich zögerte nicht lange. >>Eigentlich ist jetzt genau der richtige Moment<<, sagte ich entschlossen und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen, um Cruz zu finden. Doch die Jungs, einschließlich Cruz, hatten sich mittlerweile bis auf Mateo aus dem Staub gemacht.

>>Wo ist er?<< fragte ich leise, mehr zu mir selbst.

>>Wahrscheinlich irgendwo da oben<<, antwortete Samantha und deutete mit einem Nicken in Richtung der Treppe.

Ich drehte mich zu ihr um und konnte mir einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen. >>Na, dann kannst du dich ja hier mit deinem ‚Bodyguard auf Zeit' vergnügen,<< sagte ich mit einem Grinsen.

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